Sperrung zwischen Weingarten und Jöhlingen: Runder Tisch diskutiert Umfahrungen

Die Landesstraße zwischen Walzbachtal-Jöhlingen und Weingarten bleibt wegen umfangreicher Bauarbeiten voraussichtlich mehrere Jahre gesperrt. Foto: ch
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Am runden Tisch haben Verantwortliche am Montag 1. Oktober in Karlsruhe Lösungen für den örtlichen Verkehr während der voraussichtlich mehrjährigen Sperrung der Landesstraße 559 zwischen Weingarten und Walzbachtal diskutiert.

WALZBACHTAL/WEINGARTEN (pm/ch) Die weiträumigen Umleitungen über Pfinztal und Heidelsheim für die voraussichtlich mehrjährige Sperrung der Landesstraße 559 zwischen Weingarten und Walzbachtal-Jöhlingen sind viel kritisiert worden. Um gemeinsam nach Lösungen für den örtlichen Verkehr zu suchen, hatte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel am Montag, 1. Oktober, zum runden Tisch ins Landratsamt eingeladen. Daran nahmen neben Regierungspräsidentin Nicolette Kressl die Weingartener und Walzbachtaler Bürgermeister Eric Bänziger und Karl-Heinz-Burgey sowie die Pfinztaler Bürgermeisterin Nicola Bodner und ein Vertreter der Stadt Bruchsal teil.

Halbseitige Befahrung scheidet aus

Die Runde stellte nach Befragung der Planungsbüros Modus Consult und BIT Ingenieure fest, dass an der langen Bauzeit der L559-Maßnahme nicht maßgeblich zu rütteln ist. Zu komplex und umfangreich sind die Bauarbeiten an der rund 1,7 Kilometer langen Strecke: In drei Bauabschnitten wird nicht nur der Straßenoberbau erneuert, sondern es werden auch sämtliche Wasserleitungen, Abwasserkanäle und Stromleitungen inklusive der Hausanschlüsse erneuert, daneben werden Glasfaserleitungen verlegt und Hochwasserschutzmaßnahmen eingebaut. Eine halbseitige Befahrung mit Ampelregelung scheidet wegen der Enge der Jöhlinger Straße aus. Gleichwohl wird im Vorfeld des zweiten Bauabschnittes – das Landratsamt Karlsruhe hat die Vollsperrung und die Umleitungsstrecken des ersten Bauabschnittes nur bis 4. April 2019 genehmigt – eine große Runde aller Beteiligten stattfinden, um alle Optimierungsmöglichkeiten auszunützen und größtmögliche Transparenz herzustellen.

Ausweichstrecke über Binsheim für Lkw geperrt

Während der Sperrung bleibt die amtliche Umleitung über die B293 Pfinztal-Berghausen aufrecht erhalten, um insbesondere den überörtlichen Verkehr umzuleiten. Da diese Umleitung jedoch für den örtlichen Verkehr unattraktiver ist – mit der Folge, dass sich der Verkehr teilweise andere Wege sucht – wurde weiter Folgendes festgehalten: Die bereits heute durch Ausweichverkehr frequentierte Strecke über Binsheim nach Obergrombach wird vom Landratsamt für den LKW-Verkehr über 3,5 Tonnen gesperrt; landwirtschaftlicher Verkehr bleibt weiter möglich. Gleichzeitig werden die Gemeinde Walzbachtal und die Stadt Bruchsal prüfen, ob auf einem Teilstück ein paralleler Wirtschaftsweg geöffnet werden kann, um mehr Verkehrssicherheit durch eine Einbahnregelung zu ermöglichen.

Umfahrungen "Kirchberg/Bittberg" und Mauertal werden geprüft

Die ebenfalls von unterschiedlichen Seiten ins Spiel gebrachten Umfahrungen über den Bereich „Kirchberg/Bittberg“ und durch das Mauertal erfordern noch umfangreiche Prüfungen. Einigkeit bestand darin, dass die Trassen jeweils nur im Einbahnverkehr genutzt werden könnten und – sofern bauliche Eingriffe erfolgen müssten – diese nur temporär wären und nach Beendigung der Sperrung der L559 wieder zurückgebaut werden müssten. Bei einer Umfahrung durch das Mauertal müsste zudem auf Walzbachtaler Gemarkung ein Teilbereich asphaltiert und eine Einigung mit einem Grundstückseigentümer hergestellt werden. Auch die Belange des Naturschutzes müssen auf dieser Strecke besonders berücksichtigt werden. Beiden Varianten müssen die jeweiligen Baulastträger, d.h. die Gemeinden Walzbachtal und Weingarten zustimmen. Auch muss Einigkeit darüber erzielt werden, wer die einzelnen Maßnahmen konkret durchführt und für die entstehenden Kosten aufkommt.

Kleinräumige Umfahrungen nur für örtlichen Verkehr

Von vorneherein ausgeschlossen ist eine Variante über Sohl/Sallenbusch; hier waren sich alle Beteiligten einig, dass die Wegeführung für eine Umfahrung ungeeignet ist. Allen Umfahrungslösungen ist gemein, dass sie nicht als offizielle Umleitungsstrecken gewidmet werden; für den überörtlichen- und Schwerlastverkehr gelten nach wie vor die weiträumigen Umfahrungen.
Voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres wollen sich alle Beteiligten im Hinblick auf den zweiten Bauabschnitt erneut zusammensetzen, um die Ergebnisse der Prüfungen gemeinsam aufzuarbeiten.

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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