Ost-Umfahrung Bruchsal: "Zu früh für Offensive"

Die Planungen für eine Ost-Umfahrung Bruchsal sind innerhalb der betroffenen Kommunen noch sehr umstritten.

Bruchsal/Bretten/Büchig (wh) Nicht nur Bretten hat es mit einer Umgehungsstraße mit einem vordringlichen Bedarf in den Bundesverkehrswegeplan 2030 geschafft. Auch Bruchsal wurde mit diesem Status dort aufgenommen, genauer: die Nordumfahrung Ost, auch Ost-Ast genannt. Dabei handelt es sich um eine 4,8 Kilometer lange Neubaustrecke, die den Kreuzungspunkt B3/B35a über den Rotenberg mit der B 35 bei Heidelsheim verbinden könnte.

Ost-Ast in Bruchsal sehr umstritten

In Bruchsal ist der Ost-Ast jedoch sehr umstritten, da man durch Autobahnabkürzungsverkehr Richtung Pforzheim und Stuttgart eher eine Erhöhung als eine Verringerung des Verkehrsaufkommens befürchtet. Eine alternative Route sieht eine Neubaustrecke östlich von Bruchsal entlang der Bahnstrecke Richtung Stuttgart vor. So würde sie entlang der Bahnschienen dicht am Norden Büchigs vorbeiführen.

Widerstand in der Bevölkerung

Das ruft Widerstand in der Bevölkerung hervor. „Die Leute haben Sorge, dass es zu erheblichen Lärm- und Emissionsbelastungen und damit zu einer Verschlechterung der Lebensqualität kommt“, fasst Ortsvorsteher Uve Vollers die Bedenken der Anwohner zusammen. Die geplante Umfahrung würde den Autobahnverkehr Richtung Stuttgart ableiten und eine entsprechend hohe Verkehrsbelastung aufweisen. Eine Umsetzung dieser Planungen hält der Ortsvorsteher jedoch für mehr als fraglich. „Es ist noch zu früh, in die Offensive zu gehen“, so Vollers weiter. „Aber wir werden dies sehr aufmerksam beobachten."

"Frühzeitig ein Zeichen setzen"

Auch der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff sagt: „Wir setzen frühzeitig ein Zeichen: Das geht so nicht ohne Bretten“. Das habe er gegenüber seiner Bruchsaler Amtskollegin auch schon betont. Man müsse jedoch die Gespräche mit den Zuständigen auf Bundes- sowie Landesebene abwarten. „Zu dem Thema Umgehungsstraße gibt es naturgemäß einige Vorschläge. Was letztendlich realisierbar ist, wird die weitere Diskussion zeigen“, so Wolff weiter.

Alleingang von Bruchsal ist unwahrscheinlich

Dass die Stadt Bruchsal einen Alleingang ohne Absprache mit den umliegenden Gemeinden unternehmen könnte, scheint derzeit nicht wahrscheinlich. Zumindest strebt Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick an, wie sie in einer Stellungnahme im Gemeinderat betonte, die geplanten Maßnahmen in Bruchsal und Nachbargemeinden zusammenzufassen und einheitlich zu bewerten.
Die Gemeinden setzen daher auf Kooperation. Derzeit wird ein gemeinsamer Termin für Gespräche im Regierungspräsidium Karlsruhe gesucht.

Autor:

Wiebke Hagemann aus Bretten

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