„Grombacher Stuben“: Verschollene Bronzetafel wieder aufgehängt

Wolfram von Müller (links) und Peter Adam vor der Bronzetafel. | Foto: kk
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Bei einer kleinen Feierstunde brachten Mitglieder des Obergrombacher Heimatvereins im Gebäude der „Grombacher Stuben“ eine Bronzetafel an, die lange Zeit als verschollen galt.

Bruchsal-Obergrombach (kk) Bei einer kleinen Feierstunde brachten Mitglieder des Obergrombacher Heimatvereins im Gebäude der „Grombacher Stuben“ eine Bronzetafel an, die lange Zeit als verschollen galt. Der Text der Tafel lautet: „Dieser Bau wurde mit Hilfe von öffentlichen Mitteln der Vereinigten Staaten von Amerika errichtet.“ Doch wie kamen die USA dazu, in Obergrombach „öffentliche Mittel“ zu investieren? Die Antwort auf diese Frage gibt ein kurzer geschichtlicher Rückblick. Mit dem sogenannten „Marshallplan“ pumpten die USA nach dem Zweiten Weltkrieg mehrere Milliarden US-Dollar in die Wirtschaft und Infrastruktur der europäischen Staaten, die damals am Boden lag. Ein Teil dieser Gelder wurde auch dazu verwendet, um das Verständnis für Demokratie zu fördern, unter anderem durch den Bau von Begegnungsstätten. Da Obergrombach rechtzeitig ein Baugrundstück vorweisen konnte und der damalige Bürgermeister Albert Bender und sein Ratschreiber Franz Geissler die Chance erkannten, bekamen die Obergrombacher den Zuschlag für den Bau und die Finanzierung eines „Jugend- und Gemeinschaftshauses“, später Festhalle und schließlich „Grombacher Stuben“. Die Kosten wurden mit 76.690 DM veranschlagt. 38.000 DM kamen als Zuschuss von den USA. 

Bronzetafel landete im Container

Die anderen 50 Prozent hatten die Gemeinde und die vier größten Ortsvereine aufzubringen. Am 1. Mai 1953 konnte das Gebäude eingeweiht werden. In der Folgezeit entwickelte sich das „Jugendhaus“ zum Mittelpunkt des Obergrombacher Gessellschaftslebens. Mitte der 90er Jahre erwarb die Familie Morlock die in die Jahre gekommene „Festhalle“ und brachte sie auf Vordermann, Einzig, die im Eingangsbereich montierte Erinnerungstafel aus Bronze war plötzlich verschwunden. 20 Jahre später begab sich Stadtrat Wolfram von Müller in das Obergrombacher Rathaus. Damals räumten städtische Mitarbeiter gerade das Rathaus aus, da es einer Generalsanierung unterzogen werden sollte. Dabei warf von Müller einen Blick in den Abfallcontainer und traute seinen Augen nicht: in dem Container lag die lange vermisste Gedenktafel. Von Müller rettete die Tafel und nach einer fachgerechten Überholung setzte sich von Müller mit den beiden Eigentümern der Stuben, Alexander und Matthias Morlock, in Verbindung. Die beiden stimmten einer Wiederanbringung der Tafel an alter Stelle sofort zu.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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