Bruchsal (pa) Das Projekt „Stolpersteine“ des Kölner Künstlers Gunter Demnig, im Jahre 1997 ins Leben gerufen, ist zwischenzeitlich zum größten dezentralen Mahnmal gegen Unterdrückung und Totalitarismus in Europa angewachsen. Seine kleinen „Stolpersteine“, zehn mal zehn Zentimeter große Würfel mit den Lebensdaten von NS-Opfern, werden verlegt vor den Häusern, in denen diese Menschen zuletzt freiwillig gelebt oder gearbeitet haben, aus denen sie vertrieben oder deportiert wurden.
Am Donnerstag, 5. Juli, werden zum vierten Mal Stolpersteine in Bruchsal verlegt. Maßgeblichen Anteil daran hat eine Projektgruppe des Justus-Knecht-Gymnasiums aus Schülern der 8. Klasse unter fachkundiger Betreuung von Oberstudienrat Florian Jung. Der öffentliche Teil der Veranstaltung beginnt um 12.30 Uhr mit der Verlegung von Stolpersteinen vor dem Anwesen Otto-Oppenheimer-Platz 3. Von diesem gemeinsamen Treffpunkt aus begeben sich die Teilnehmer zu Fuß an die künftigen Gedenkorte in der Friedrichstraße 40 und Kaiserstraße 24, weiter vor die Häuser Franz-Bläsi-Straße 10 und 17 sowie Gartenweg 37. Nachfahren der gewürdigten NS-Opfer, die ihr Kommen angekündigt haben, reisen aus diesem Anlass eigens aus den Vereinigten Staaten und aus der Schweiz an.
„Kontakte und persönliche Verbindungen wie diese sind ein eindrückliches Zeichen, wie Aufarbeitung und Versöhnung Hand in Hand gehen“, sagt Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick. „Sie tragen dazu bei, durch einen verantwortungsvollen Blick auf unsere Geschichte zugleich unser Bewusstsein dafür zu schärfen, was wir selbst für den Bestand einer gerechten und friedlichen Welt in der Zukunft leisten können.“
Insgesamt 18 Gedenksteine werden am 5. Juli an den sechs Standorten verlegt. Aus diesem Anlass erscheint dank der Förderung durch die BürgerStiftung auch eine Broschüre, in der die Lebenswege der NS-Opfer nachgezeichnet werden.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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