Gondelsheim investiert in Zukunft: Feuerwehrhaus ist größter Einzelposten im Vermögenshaushalt 2019

Foto: Gemeinde Gondelsheim

Im Gondelsheimer Gemeinderat hat Bürgermeister Markus Rupp den Haushaltsentwurf für 2019 vorgestellt.

GONDELSHEIM (kn) Der Haushalt 2019 für die Gemeinde Gondelsheim hat einen Umfang von 10,9 Millionen Euro. Davon entfallen 9,2 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt und 1,7 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt. Mit ersterem werden die laufenden Geschäfte bestritten und aus letzterem speisen sich die Investitionen.

"Weichen für Zukunft gestellt"

Aber das sind lediglich die nüchternen Zahlen und die gilt es in einen größeren Zusammenhang einzuordnen, wie Bürgermeister Markus Rupp bei der Vorstellung des Etats betonte: „Unser aller Aufgabe ist es, ein attraktives, lebenswertes und starkes Gondelsheim zu erhalten und weiter auszubauen.“ Vor diesem Hintergrund und unter dieser Vorgabe habe man in den vergangenen Jahren einiges erreicht: „Wir als Gremium haben die Zeichen der Zeit erkannt und die Weichen für die Zukunft gestellt“, sagte Rupp und lobte ausdrücklich das konstruktive Miteinander von Gemeinderat und Verwaltung. Dabei standen vor allem zwei Themen im Mittelpunkt – Bildung und Sicherheit.

Weitere Investitionen in Bildung

An erster Stelle rangiert dabei die Bildung. „Beinahe 6,5 Millionen Euro haben wir innerhalb von fünf Jahren in unsere Kinder und Jugendlichen investiert“, betonte Rupp und zählte die wichtigsten Projekte auf: Umbau der Kraichgauschule in eine Gemeinschaftsschule, Erweiterung der Kindertagesstätte Schneckenhaus, Spielplatz „Ortsmitte“. „Das sind Investitionen in die Zukunft, Investitionen an der absolut richtigen Stelle“, so der Bürgermeister. Und Investitionen, die sich rechnen, fuhr er fort. Die Attraktivität der Kraichgauschule sei deutlich gesteigert worden, wie der starke Zuwachs an Schülerzahlen eindrucksvoll belege. Ein ähnliches Bild in den Kitas der Gemeinde: Auch hier steige die Kinderzahl kontinuierlich. Und diese Kontinuität findet nun im aktuellen Haushalt ihre Fortsetzung. Eine halbe Million Euro investiert die Gemeinde – die Hälfte davon 2019 und den Rest dann im kommenden Jahr – in die Modernisierung und die Erweiterung des Kindergartens „Am Saalbach“.

Mehr Geld für aktiven Hochwasserschutz

Ein weiteres zentrales Thema ist die Sicherheit. Da gehört der Schutz vor Hochwasser ebenso dazu wie der vor einem zu hohen Lärmpegel. „Wer ständig von Lärm überflutet wird, hat mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu rechnen und hat vor allem Schutz verdient. Deshalb Lärmschutz an der B35, deshalb Lärmschutz an der Bahnstrecke, deshalb Tempo 30 auf den innerörtlichen Hauptstraßen“, erläuterte Rupp. In Sachen Hochwasserschutz wurde mit Hochwasser-App, Frühwarnsystem und fünf Messstellen an Saalbach, Bruch- und Riedgraben bereits einiges in die Wege geleitet. Dafür hat die Gemeinde 263.000 Euro in die Hand genommen. Weitere 90.000 Euro werden 2019 in den aktiven Hochwasserschutz investiert.

Größter Einzelposten für neues Feuerwehrhaus

Der Sicherheit dient auch der größte Einzelposten im diesjährigen Haushalt. 700.000 Euro sind für das neue Feuerwehrhaus vorgesehen, für das im Frühjahr der Spatenstich erfolgt und dessen Fertigstellung für 2020 ansteht. 1,95 Millionen Euro beträgt das Gesamtvolumen. Davon entfallen auf die Gemeinde 58 Prozent des Gesamtbetrags. Ein Teil davon wird über einen Kredit finanziert. Dabei stellte Bürgermeister Rupp klar: „Schulden sind nicht gleich Schulden. Wenn wir jetzt ein Feuerwehrhaus mit einem relativ hohen Kreditanteil bauen, dann ist es nicht generationen-ungerecht, denn Generationen werden über Jahrzehnte hinweg davon profitieren.“ Zwar steige dadurch die Verschuldung um 560.000 Euro, aber die Pro-Kopf-Verschuldung von Gondelsheim liege damit immer noch im Mittelfeld aller baden-württembergischen Kommunen.

Hoffnung auf finanziell bessere Zeiten

Gleichzeitig erinnerte der Schultes an die Ursache der Kreditaufnahme: „Durch unerwartete Gewerbesteuerrückzahlungen hatten wir 2016 plötzlich ein Minus von 1,4 Millionen Euro.“ Weitere 300.000 Euro kamen in der Folgezeit durch weitere Rückzahlungen hinzu, so dass die über Jahre angesammelte Rücklage von 1,2 Millionen Euro bis auf die Mindestrücklage weg gewesen sei. Jetzt gehe es darum, diese Rücklage wieder Stück für Stück aufzubauen. „Die Vorzeichen für die künftigen Haushalte sind deutlich besser“, macht Rupp Hoffnung auf finanziell bessere Zeiten. Die Prognose geht von 600.000, 745.000 und 1,5 Millionen Euro an Zuführungen zum Vermögenshaushalt in den Jahren 2020 bis 2022 aus. „Ziel ist es, ab 2021 wieder ohne Kreditaufnahmen auszukommen“, sagte der Bürgermeister und ergänzte: „Der Blick in die Zukunft ist also durchaus rosig. Ich bin aber Realist. Deshalb werden wir uns weiterhin auf das Wesentliche beschränken.“

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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