Frohsinn, Musik und gute Laune im historischen Stadtkern: 24. Knittlinger Fauststadtfest lockte wieder Tausende von Besuchern an

Im Beisein bereits zahlreicher Besucher wurde am Samstagnachmittag mit einem bunten Programm auf der Bühne (hier die Flamenco-Tänzerinnen aus Benaojan (1) beziehungsweise (2) die Las Chicas Flamencas, der Nachwuchs des Club Cultural Knittlingen das Fauststadtfest 2018 eröffnet. | Foto: Rudolf Haller
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  • Im Beisein bereits zahlreicher Besucher wurde am Samstagnachmittag mit einem bunten Programm auf der Bühne (hier die Flamenco-Tänzerinnen aus Benaojan (1) beziehungsweise (2) die Las Chicas Flamencas, der Nachwuchs des Club Cultural Knittlingen das Fauststadtfest 2018 eröffnet.
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Drei kräftige Böllerschüsse, abgegeben von den Knittlinger Sportschützen, waren am Samstagmittag ebenso deutliches wie auch unüberhörbares Signal für die offizielle Eröffnung des 24. Fauststadtfestes im historischen Knittlinger Stadtkern.

Knittlingen (rh) Knapp 30 örtliche Vereine und Organisationen präsentierten ihren zahlreich gekommen Gästen dabei drei Tage lang nicht nur ein vielfältiges Angebot an kulinarischen Spezialitäten und Leckerbissen, sondern in ihren Zelten und Ständen sowie auf den drei Festbühnen vor dem Faust-Museum, im Pfleghof und auf dem Rathaus-Parkplatz auch nahezu durchgängig jede Menge Musik, Folklore, Unterhal-tung, Spektakel, Spaß und Spiel.

Sein ganz besonderes Flair bekam das Fauststadtfest auch heuer wieder durch den Besuch einer rund 70-köpfigen spanischen Delegation aus den beiden Partnergemeinden Benaojan und Montejaque in Andalusien, die am Freitagabend von Bürgermeister Heinz-Peter Hopp in der Stadthalle offiziell begrüßt wurde und die sich mit Blaskapelle und Flamenco-Tanzgruppe auch auf der Bühne sowie beim Festumzug am Sonntagmittag präsentierte. Vor rund 250 Gästen hieß das Stadtoberhaupt am der Spitze der Delegation seine Kollegin, Bürgermeisterin Soraya Garcia Mesa aus Benaojan sowie den Stellvertretenden Bürgermeister Carlos Ernesto Escalante Alza aus Montejaque mit etlichen Gemeinderäten besonders willkommen. Beide luden in ihren kurzen Entgegnungen die Knittlinger und hier insbesondere den Musikverein Freudenstein und die Stadtkapelle im kommenden Jahr zu Gegenbesuchen ein. Heinz-Peter Hopp hatte zuvor darauf hingewiesen, dass die Präsenz der spanischen Freunde bei den Fauststadtfesten zwischenzeitlich schon zu einer schönen Tradition geworden sei. Aus der Tatsache, dass vor rund 60 Jahren die ersten Spanier zum Arbeiten nach Knittlingen gekommen seien, hätte sich zwischenzeitlich nicht nur eine tiefe Freundschaft zwischen den drei Kommunen entwickelt, daraus hätten sich sogar Ehen entwickelt. „Das, was auf der großen politischen Weltbühne gerne mit Worten wie Völkerverständigung, Integration oder multikulturelle Toleranz umschrieben wird“, so Hopp, „findet bei uns im Kleinen schon seit Langem statt.“ Die spanischen Mitbürger hätten sich wie selbstverständlich nicht nur in das gesellschaftliche Leben in der Fauststadt integriert, sondern würden dieses von Anfang an auch aktiv mitgestalten, ob in der Kirche, im Sport, im Verein, im kulturellen Bereich oder bei Festivitäten aller Art. Musikalisch umrahmt wurde die Begrüßungsfeier von zwei hochkarätigen Blaskapellen, dem Musikverein Freudenstein unter der Leitung von Musikdirektor Bruno Gießer sowie der Musikkapelle aus Benaojan unter der Stabführung von Manuel Alejandro Gonzalez, der auch Direktor des „Orquestra Sinfonica“ in Sevilla ist.
Am Samstagvormittag waren die Spanier Gäste des Partnerschaftsvereins Knittlingen, der sie nicht nur zu einer geführten Besichtigung von Feuerwehr, Roten Kreuz und Bauhof, sondern auch zu zünftigem Weißwurst-Frühstück eingeladen hatte.

Abwechslungsreiches Programm mit Tanz, Musik und Gesang

Auf der Hauptbühne vor dem Faust-Museum fand bei tollem Wetter am Samstagmittag die offizielle Eröffnung des festlichen Treibens statt. Gerhard Hähnle, Vorsitzender der Vereinigung der Knittlinger Vereine und Bürgermeister Heinz-Peter Hopp konnten schon hier eine stattliche Zahl erwartungsfroher Fauststadtfest-Besucher, darunter neben zahlreichen Spaniern auch die beiden Bundestagsabgeordneten Gunter Krichbaum (CDU) und Katja Mast (SPD) sowie den Landtagsabgeordneten Eric Schweikert (FDP) willkommen heißen. Gerhard Hähnle meinte, dass das Fest mit seien tollen Angeboten nur gut werden könne. Bereits schon traditionell wurde die offizielle Eröffnungsfeier von der Stadtkapelle Knittlingen unter der Stabführung ihres Dirigenten Rudi Jock musikalisch umrahmt. Danach präsentierten sich in bunter Folge die Flamenco-Tänzerinnen aus Benojan, unter denen sich auch Bürgermeisterin Garcia Mesa befand, die Tanzgruppe LaGym-Fitness & Dance des TSV Knittlingen sowie der Nachwuchs des örtlichen Club Cultural „Las chicas flamencas“. Das Weingut Spahlinger kredenzte den Gästen unterdies ein kostenloses Versucherle seines köstlichen Knittlinger Weines. Trotz einiger allerdings rasch wieder verschwindenden Regentropfen und bei überaus angenehmen Temperaturen durften die Besucher des Fauststadtfestes auf den drei Festbühnen ein abwechslungsreiches Programm mit Tanz, Musik und Gesang genießen, am Samstagabend sorgten die Livebands „milesTone“ mit einer geballten Mischung aus Musik, Show, Action und Animation auf der Hauptbühne sowie „Nutty as a fruitcake“ auf der Bühne im Pfleghof für tolle Stimmung, während das virtuose Mundharmonika-Orchester Knittlingen unter der Leitung von Manfred Dannecker mit seinem Open-Air-Konzert auf dem sich erneut als ideales Festgelände erweisenden Rathaus-Parkplatz rund 800 Besucher begeisterte. Mit einer atemberaubenden Fitness-Show sorgte das Studio Crespo hier für einen perfekten Ausklang.

Festumzug mit tausenden von Besuchern

Weiterer Höhepunkt des Fauststadtfestes war am Sonntagmittag natürlich der große Festumzug. Weit über 30 Gruppen mit annähernd tausend Teilnehmern, Vereinen und Institutionen aus Knittlingen und Stadtteilen sowie zahlreiche Gäste vor allem aus der Nachbarstadt Bretten, aus Kleinvillars und natürlich aus den spanischen Partnergemeinden marschierten in einer fast nicht enden wollenden Schlange durch die Straßen der Stadt. Einige tausend Besucher säumten hier bei bestem Wetter die Straßen, um den bunten und überaus sehenswerten Zug zu bewundern, wobei die Gäste den zum Teil überaus originellen Gruppen und Festwagen verdienten Beifall zollten.
Nachmittag und Abend waren dann bei hervorragendem Besuch – teilweise gab es in der Marktstraße und im Pfleghof kaum noch ein Durchkommen - ausgefüllt mit allerlei Attraktionen auf den Bühnen und kulinarischen Angeboten der Vereine und Organisationen. Mit ein Highlight des Fauststadtfestes 2018 war am Sonntagabend das von den Knittlinger Schauspielgruppe „Laterna Mystica“ auf dem Kirchplatz dargebotene Open-Air Theaterstück „Faust in Kreuznach 1507“. Die mehr als 20 Laienschauspieler durften am Ende der rund einstündigen Aufführung den verdienten Applaus der begeisterten Besucher entgegennehmen. Die gezeigte Geschichte handelte um Faust’s Wirken in Kreuznach um 1507 mit Franz von Sickingen, der schönen Amalie, Abt Trithemius und Schülern der Klosterschule. Es ging um Unzucht, Intrigen, Liebe und Leid. Und selbstverständlich war auch Mephisto wieder mit von der Partie.
Am späteren Sonntagabend brachte auf der Hauptbühne die Gruppe „Yvolution“ den Gästen mit Retro-Sounds aus den Siebzigern den Gästen nicht nur Spaß und beste Unterhaltung, sondern animierte diese auch zum Mitsingen und Tanzen.

Festausklang mit Knittlinger Künstlerin „Miss Kavila“

Der Festausklang am Montag war dann leider durch einige Regenschauer etwas getrübt. Dies betraf sowohl die Aufführungen der örtlichen Kindergärten auf der Hauptbühne, vielmehr jedoch verschiedene Aktivitäten am Abend. So mussten sowohl des Jugendorchester des Mundharmonika-Orchesters wie auch die Akteure des Musikvereins Zaisenhausen ihre Auftritte auf der Rathausbühne bei durchgehend strömendem Regen absolvieren, was sich leider natürlich auch an den Besucherzahlen niederschlug. Die zweite Aufführung der Theatergruppe „Laterna Mystica“ fiel am frühen Abend sogar ganz ins Wasser. Zum Glück schloss der Himmel seine Schleusen dann später wieder, so dass der Auftritt der Knittlinger Künstlerin „Miss Kavila“ mit ihrer Band auf der Hauptbühne zum Festausklang mit bei den zahlreichen Fans vor der Hauptbühne nochmals zu einem grandiosen Musikerlebnis gereichte.

Text und Fotos: Rudolf Haller

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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