Ferienaktion der Brettener Woche: Wein und Gesang

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Die Brettener Woche hat im Zuge ihres Ferienprogramms zu einer Weinprobe beim Weinbau Steinmetz in Oberderdingen eingeladen. Dort erfuhren die Teilnehmer Wissenswertes über den Weinanbau. Die musikalische Begleitung von Mundartdichter Heinz Hollstein aus Ötisheim rundete das Programm ab.

Oberderdingen (hk) Herrlich funkelt der Wein in der Sonne, tanzt mit dem Schwenk des Glases. Mal gleicht seine tiefe Farbe dem des Abendrots, mal lassen goldene Farbnuancen Erinnerungen an den Herbst aufleben. Dann die Augen für einen kurzen Moment schließen und sich nur vom sanften Duft beflügeln lassen. Es folgen der lange ersehnte erste Schluck und die Prüfung mit Zunge und Gaumen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Ferienprogramms der Brettener Woche bestätigten einstimmig: Bestanden mit Bravour.

Wissenswertes über die Arbeit im Weinberg

„Hier liegt der Kraichgau zu Ihren Füßen“, sagte Christian Maierhöfer vom Weinbau Steinmetz, als sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einem lockeren Stehempfang am Derdinger Horn versammelt hatten. Mit Blick auf die sanften Hügeln der Weinberge und einem „Gläsle Secco“ in der Hand ließen sie sich von Maierhöfer Wissenswertes über die Arbeit im Weinberg erklären. Gemäß dem Motto „im Weinberg gibt es immer etwas zu tun“ beginne die Arbeit bereits im November mit dem Rebschnitt. Dabei bestimme der Familienbetrieb, der 2008 den Schritt zur Selbstvermarktung gewagt hat und davor ein genossenschaftlicher Betrieb gewesen ist, alles selber. Vom Anbau der hauptsächlich roten Rebsorten (Lemberger und Trollinger), zum Lesezeitpunkt – der Höhepunkt eines jeden Weinjahres – bis hin zu den fleißigen Helfern während der Handlese, liege alles in der eigenen Hand. Ziel sei es, den Wein aus Trauben der Spätlese mit mindestens 90° Oechsle herzustellen. Zu den anderen Oberderdinger Weingütern pflege man ein sehr freundschaftliches Verhältnis: „Wir betrachten uns nicht als Konkurrenten, sondern als Berufskollegen“, so Maierhöfer.

Persönliche Vorlieben sind entscheidend

Auch Tipps zur richtigen Verköstigung des edlen Weins verriet Maierhöfer seinen aufmerksamen Zuhörern. Dabei solle man sich ein bisschen Zeit lassen und ein Glas Wasser trinken. „Wenn Sie am nächsten Tag doch mit Kopfschmerzen aufwachen, lag das am Wasser“, sagte Maierhöfer mit einem Augenzwinkern. Von der Frage „Welcher Wein passt zu welchem Essen?“ halte er übrigens nicht viel. Vielmehr solle man sich von eigenen Vorlieben leiten lassen und dazu bereit sein, über starre Fachbegriffe hinwegzusehen. Denn entscheidend sei immer die eigene Geschmackswahrnehmung. „Selbst die Säure kann in den gleichen Jahrgängen unterschiedlich sein“, erklärt Maierhöfer.

Unbeschwerte Einkehr auf dem Hof

Weiter ging es für die Teilnehmer zur gemütlichen Einkehr auf den Hof des Weinbaus Steinmetz. Dort vermittelte Maierhöfer einen tiefen Einblick in seine Arbeit. „Bei uns geht es sehr familiär zu. Man kann wunderbar mit allen zusammenarbeiten“. Vor allem während der Handlese freue er sich zusammen mit Menschen arbeiten zu dürfen, die sich in die Philosophie des Betriebs, "mit Leidenschaft für den Wein", einfühlen können. Außerdem sei die Selbstvermarktung die richtige Entscheidung gewesen. Bis heute verzichte man bewusst auf den Verkauf im Einzelhandel.

Zu geselligen Stunden trug dann nicht nur eine weitere Auswahl an Kostproben aus dem Hause Steinmetz bei, ebenso zog der Mundartdichter und Akkordeonspieler Heinz Hollstein aus Ötisheim mit selbst geschriebenen Mundart-Liedern und der Unterstützung von ebenso musikalischen Freunden die Aufmerksamkeit auf sich. So konnten die Teilnehmer des Ferienprogramms noch einmal in Gesprächen versinken, ein Gläschen Wein vom „Winzer von nebenan“ kosten oder sich von der unbeschwerten Musik verzaubern lassen.

Mehr lesen Sie auf unserer Themenseite Ferienprogramm

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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