Ausbildungsbörse Oberderdingen: Fachkräftemangel auch weiterhin ein heikles Thema

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Auch auf der Ausbildungsbörse in Oberderdingen war zu spüren: Der Fachkräftemangel ist  auch weiterhin ein heikles Thema.

Oberderdingen (jhn) Ob der Daumen wirklich nach oben zeigt wie auf dem Infoblatt? „Vor allem in der Handwerksbranche ist es momentan sehr schwer, versierte Auszubildende zu bekommen“, weiß Angelika Pücher-Purr, Akademieleiterin der Firma Blanc & Fischer aus Oberderdingen, zu berichten. Dort fand am vergangenen Samstag, 9. Februar, und zum nunmehr 16. Mal die etablierte Ausbildungsbörse in der Aschingerhalle statt. Erstmalig zum Jahresbeginn, um eine längere wie entspanntere Bewerbungsphase bis zum Herbst 2019 zu gewährleisten.

1.000 Besucher und 37 Aussteller

Geschätzte 1.000 Besucher sollten auch in diesem Jahr wieder zugegen sein, während 37 Aussteller und Betriebe die Ausbildung von A wie Altenpfleger bis Z wie Zerspanungsmechaniker präsentierten. Insgesamt 150 verschiedene Berufe wurden in aller Ausführlichkeit vorgestellt. Mit der Beteiligung der Gemeinden Sulzfeld, Kürnbach, Sternenfels und Zaisenhausen wurde das interkommunale Zusammenspiel auch in diesem Jahr wieder deutlich hervorgehoben.

Immer mehr Jugendliche tendieren zu Abitur und Studium

Alles in bester Ordnung sollte man meinen, doch bereits während der Eröffnungsrede durch Bürgermeister Thomas Nowitzki wurden erste Kritikpunkte an der momentanen Ist-Situation laut: „Einer verbesserten Angebots- und Nachfrage-Relation steht ein echtes Versorgungs- und Besetzungsproblem gegenüber.“ In konkreten Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass es zwar durchaus Stellen (71.500, Stand: Dezember 2018) und auch Bewerber (536.000, Index: Baden-Württemberg) gibt, jedoch immer mehr Jugendliche zum Abitur und zum Studium tendieren.

Kampf dem Fachkräftemangel

Auch die unterschiedlichen Gehälter wurden als Bewegrund genannt, warum die einen Berufsfelder verstärkt, die anderen wie etwa das Handwerk kaum noch frequentiert würden. „Für viele Betriebe wird es immer schwieriger, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen“, brachte es der Schultes auf den Punkt. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Christian Jung unterstützte die Aussagen Nowitzkis: „Früher gab es zehn Bewerber auf eine Ausbildungsstelle, heute können sich die Bewerber ihren Arbeitsplatz regelrecht aussuchen.“ Jung sprach vom Ende einer wirtschaftlichen Hochkonjunktur, der Kampf gegen den viel zitierten Fachkräftemangel sei noch längst nicht ausgefochten.

Schulen als wichtiger Kooperationspartner

Dabei wäre die Ausbildung auch heute noch eine Basis und ein Fundament, auf dem sich alles Weitere im Berufsleben aufbauen ließe, bestätigte Pücher-Purr. Vor allem die Schulen gelten als wichtiger Kooperationspartner, wenn es um Vermittlung nach Nachwuchskräften geht. Der ideale Auszubildende von heute bringt zudem „Interesse, Engagement, Teamfähigkeit und vor allem den Willen“ mit, um die nächsten drei Jahre in seinem Betrieb durchzuziehen, so die Akademieleiterin.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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