(Aktualisierung) Tödlicher Unfall auf der A8: Polizei sucht weiterhin Zeugen zu Gaffer-Vorfall

Am heutigen Mittwoch, 16. Januar, ist es auf der A8 zwischen Pforzheim-Süd und Pforzheim-Ost zu einem schweren Lkw-Unfall gekommen. (Symbolbild) | Foto: DRF Luftrettung
  • Am heutigen Mittwoch, 16. Januar, ist es auf der A8 zwischen Pforzheim-Süd und Pforzheim-Ost zu einem schweren Lkw-Unfall gekommen. (Symbolbild)
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Am Mittwoch, 16. Januar, ist es auf der A8 zwischen Pforzheim-Süd und Pforzheim-Ost zu einem schweren Lkw-Unfall gekommen. Dabei wurde ein Mensch getötet. Zu erschreckenden Szenen ist es laut Polizei dabei mit Gaffern gekommen.

Die aktuellen Entwicklungen in diesem Fall finden Sie am Ende des Artikels.

Pforzheim (kn) Am Mittwoch, 16. Januar, ist es auf der A8 zwischen Pforzheim-Süd und Pforzheim-Ost zu einem schweren Lkw-Unfall gekommen. Dabei wurde ein Mensch getötet. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei ist ein 59 Jahre alter Lkw-Fahrer aus bisher ungeklärter Ursache an einem Stauende auf einen weiteren Lkw aufgefahren. Durch die Wucht des Aufpralls kippte das Zugfahrzeug des vorderen Lkw-Gespanns auf die Seite, wobei sich der betroffene Fahrer selbst aus dem Wrack befreien konnte.

Unfallverursacher wurde in seinem Führerhaus eingeklemmt

Der mutmaßliche Unfallverursacher wurde in seinem Führerhaus eingeklemmt und musste durch die Rettungskräfte geborgen werden. Allerdings kam für den 59-Jährigen jede Hilfe zu spät. Er verstarb noch an der Unfallstelle. Die A8 musste für die Unfallaufnahme und wegen der Landung des Rettungshubschraubers voll gesperrt werden. Die Abschlepp- und Reinigungsmaßnahmen werden laut Polizei noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Es kam bereits zu Staus von bis zu zehn Kilometern in Fahrtrichtung Karlsruhe. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 160.000 Euro.

Erschreckende Szenen mit Gaffern an einem Krankenwagen

Erschreckende Szenen haben sich vermutlich an einem Krankenwagen ereignet, in dem einer der beteiligten Fahrer behandelt wurde. Dort haben nach bisherigem Kenntnisstand, Schaulustige gar die Tür des Rettungswagens geöffnet, um den Verletzten aus der Nähe zu betrachten und möglicherweise auch fotografieren zu können. Da die Rettungskräfte alle Hände voll zu tun hatten, konnten die Personen vor Ort nicht mehr festgestellt werden. Wer dazu sachdienliche Hinweise geben kann, wird gebeten, sich mit dem Autobahnpolizeirevier in Pforzheim unter 07231/125810 in Verbindung zu setzen.

Aktualisierung (17. Januar, 9 Uhr): Doch keine Gaffer am Rettungswagen?

Nach der obigen Meldung zum angeblich erschreckenden Verhalten der Gaffer am Rettungswagen sind die Emotionen in den sozialen Netzwerken hochgekocht. Nun hat sich der DRK Kreisverband Pforzheim-Enzkreis auf seiner Facebook-Seite zu dem Vorfall geäußert und stellt diesen gänzlich anders dar. Dort heißt es unter dem Stichwort "Hinweis in eigener Sache": "Auf der Autobahn heute beim LKW-Unfall sind unseren Mitarbeitern einige Gaffer negativ aufgefallen. Es hat jedoch NIEMAND versucht, die Tür des Rettungswagens zu öffnen." Auf die Frage eines Facebook-Nutzers, warum dieser Vorfall dann in der an die Medien verschickten Pressemitteilung der Polizei zum Unfall stehe, nimmt das DRK ebenfalls auf Facebook Stellung: "Das war die offizielle Meldung der Polizei. Da das aber nicht genau nachvollziehbar war, steht 'vermutlich' drin. Die Beamten erhofften sich, eventuell durch Zeugen jemanden zu finden. Aber diesen Jemanden gibt es wohl nicht. Zumindest sagen das die Kollegen, die unmittelbar dabei waren", so der Kreisverband.

Aktualisierung (17. Januar, 14 Uhr, dpa)

Nach dem tödlichen Unfall auf der Autobahn 8, bei dem Gaffer die Tür eines Rettungswagens geöffnet haben sollen, gibt es Zweifel an dieser Darstellung der Polizei. Nach Angaben der Pressesprecherin des Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Pforzheim-Enzkreis, Daniela Kneis, kamen Gaffer einem Rettungswagen zwar nahe, in dem ein Verletzter behandelt wurde. Es habe aber niemand versucht, die Tür des Fahrzeugs zu öffnen, sagte Kneis am Donnerstag. Vielmehr hätten Gaffer versucht, von einer Anhöhe neben der Autobahn Blicke in den Rettungswagen zu werfen. Die Polizei hielt am Morgen an ihrer Darstellung vom Mittwoch jedoch fest. Sie hatte in einer Mitteilung berichtet, dass Schaulustige die Tür eines Rettungswagens geöffnet hätten, «um den Verletzten aus der Nähe zu betrachten und möglicherweise auch fotografieren zu können».

Wie ein Sprecher der Polizei in Karlsruhe am Donnerstagmorgen sagte, hatte eine Rettungsassistentin an der Unfallstelle einem Beamten von diesem Vorfall berichtet. Da die Rettungskräfte «alle Hände voll zu tun hatten», sei es nicht gelungen, die Personen vor Ort festzustellen, hieß es. Bislang hätten sich auch keine Zeugen dazu gemeldet, sagte der Polizeisprecher. Beamte hatten gegen Gaffer Platzverweise ausgesprochen, als diese durch die Unfallstelle liefen, um Fotos und Videos zu machen.

Die Polizei will nun klären, wie genau sich der Vorfall an dem Rettungswagen zugetragen hat. Laut DRK-Sprecherin Kneis könnte es während der Rettungsarbeiten möglicherweise zu einem Missverständnis gekommen sein. Bei dem Unfall war ein 59 Jahre alter Lastwagenfahrer an einem Stauende auf einen Sattelzug aufgefahren und ums Leben gekommen.

Aktualisierung (17. Januar, 17 Uhr)

Nach dem tödlichen Verkehrsunfall auf der A8 ermitteln die Beamten des Autobahnpolizeireviers Pforzheim nach eigenen Angaben nach wie vor, wegen des Verdachts der Behinderung von Rettungskräften und des Anfangsverdachts der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen einer hilflosen Person. Laut Miteilung der Polizei hatten sich am Unfallort mehrere Schaulustige eingefunden, die unter anderem auch Videos und Fotos von dem Einsatz machten. Daraufhin mussten fünf Personen Platzverweise erteilt werden und vier Personen wurden aufgefordert, die Aufnahmen von ihren Handys zu löschen. Die zunächst längs der Autobahn aufgestellten Sichtschutzwände mussten zur Abschirmung vor Schaulustigen quer zur Fahrbahn platziert werden, was schließlich eine Entspannung der Situation zur Folge hatte, erklärt die Polizei weiter.

Am heutigen Donnerstag, 17. Januar, habe sich laut Polizei außerdem ein Zeuge gemeldet, der bestätigt, dass sich mindestens zwei zivil gekleidete Personen in unmittelbarer Nähe des Krankenwagens aufhielten. Während im Innern des Rettungswagens der später Verstorbene reanimiert wurde, verfolgten die besagten Personen wiederholt gezielt das Geschehen, durch die sich immer wieder öffnenden Türen. Der Zeuge konnte jedoch keine Aussage dazu machen, wer die Türen öffnete. Weitere Hinweise nimmt das Autobahnpolizeirevier Pforzheim unter 07231 125810 entgegen.

Alle aktuellen Polizei-Meldungen finden Sie auch auf unserer Themenseite „Polizei“.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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