Es summt und brummt am Schloss Bruchsal
Einweihung des historischen Bienenhauses

Patricia Alberth (Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg) und Imker Martin Rausch. | Foto: SSG / Christina Ebel
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Bruchsal (red) Bei einem Pressetermin am Donnerstag, 16. Mai, weihten Patricia Alberth, Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, und Christina Ebel, Leiterin der Schlossverwaltung Bruchsal, gemeinsam mit Imker Martin Rausch und Maik Leber, Zimmerei und Holzbau Maik Leber, das historische Bienenhaus im Bienengarten von Schloss Bruchsal ein. Der Nachbau eines historischen Bienenhauses aus der Markgräflichen Zeit wurde der Schlossverwaltung Bruchsal vom Imkerverein Karlsruhe zur Verfügung gestellt.

Bienenhaus bereichert den Garten von Schloss Bruchsal

Im Rahmen seines 150-jährigen Jubiläums im vergangenen Jahr hatte der Bienenzüchterverein Karlsruhe den Nachbau eines historischen Bienenhauses in der Außenanlage des Botanischen Gartens Karlsruhe errichtet. Nun hat das Bienenhaus seinen endgültigen Standplatz im Bienengarten von Schloss Bruchsal bezogen. „Wir freuen uns, dass der Bienenzüchterverein Schloss Bruchsal das Bienenhaus zur weiteren Nutzung überlassen hat und wir eine Möglichkeit gefunden haben, das Bienenhaus dauerhaft aufzustellen“, erklärt Patricia Alberth beim Termin im Bienengarten. Die Geschäftsführerin ergänzt: „Bienenschutz ist ein Arbeitsfeld, das man bei den Staatlichen Schlössern und Gärten vielleicht nicht auf den ersten Blick vermutet. Das Projekt fügt sich aber ideal in unser Nachhaltigkeitskonzept ein.“ Nachhaltigkeit und Artenschutz sind grundlegende Werte, die für die Arbeit in den Monumenten des Landes unverzichtbar sind.

Refugium Schlossgarten

Die größte kulturtouristische Institution des Landes ist für eine Vielzahl bedeutender Gartenanlagen zuständig – und die bieten mit ihren alten und ungestörten Beständen oft Rückzugsräume für bedrohte Tiere und Pflanzen. Auch der Bruchsaler Schlossgarten ist ein Refugium für viele Arten. Mit seinen prächtigen Alleen und der parkartigen Gestaltung ist er ein Naturdenkmal und Biotop mit historischer Tradition. Er bietet vielen Tieren, insbesondere zahlreichen Insekten, einen artgerechten Lebensraum. Bäume, Blumen und Wiesen bieten ihnen reichlich Pollen und Nektar und sind Nahrungsquelle für die fleißigen Sammlerinnen. „Gerade jetzt im Frühsommer und Sommer gibt es im Schlossgarten viel zu entdecken“, sagt Christina Ebel. Die Leiterin der Schlossverwaltung ergänzt: „Deshalb starten wir jetzt auch wieder unser Führungsprogramm rund um die Bienen.“

Führungen und Angebote rund ums Bienenhaus

In den Sommermonaten finden im Bienengarten des Schlossgartens Bruchsal Führungen mit Imker Martin Rausch statt, die Zusammenarbeit geht nun in das dritte Jahr. Die nächsten öffentlichen Führungstermine sind am Sonntag, 14. Juli, und Sonntag, 11. August, jeweils um 13.00 und 15.00 Uhr. Dabei erfahren Gäste aller Altersstufen am Bienenhaus Wissenswertes über Königinnen, Arbeiterinnen und männliche Drohnen sowie über ihre Bedeutung für die Umwelt. „Bei den Führungen geht es darum zu sehen, wie ein Bienenvolk lebt, wie nützlich die Tiere sind, wie Honig entsteht und wie man den geflügelten Schlossgartenbewohnern etwas Gutes tun kann“, so Martin Rausch. Ein weiteres besonderes Angebot gibt es gleich am Pfingstmontag, 20. Mai. Zum Weltbienentag steht der goldene Bienennektar im Fokus: Bei gutem Wetter können Besucherinnen und Besucher von 13.00 bis 16.00 Uhr ihren eigenen Honig schleudern. Der selbst geschleuderte Honig (250 g) darf im Anschluss mit nach Hause genommen werden. Neben dem Honigschleudern warten noch viele weitere spannende Aktionen rund um die fleißigen Pollensammlerinnen auf die Gäste.

Nach historischem Vorbild

Bienenhäuser waren bis in die 1970er-Jahre vor allem im deutschsprachigen Raum weit verbreitet – in der Schweiz sind sie auch heute noch häufig anzutreffen. Imkerinnen und Imker können darin mehrere Bienenstöcke aufstellen und Imkereigeräte lagern. Die Holzhäuser bieten einen guten Witterungsschutz für die Bienenkästen. Das Bienenhaus im Schlossgarten Bruchsal wurde nach Plänen eines historischen Bienenstands aus Markgräflicher Zeit aufgebaut. Zimmermeister Maik Leber erklärt bei der Einweihung: „Wir haben uns beim Nachbau an alten Zimmermannstechniken orientiert. Das sieht man an den Verzierungen und Verzapfungen.“ Das Bienenhaus besteht aus Fichte und hat die Maße vier auf zwei Meter bei einer Firsthöhe von drei Metern. Das Original des „Markgräflichen Bienenstands“ aus dem Jahr 1797 stand vermutlich im Fasanengarten Karlsruhe.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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