Diakonie eröffnet ersten Alkoholkonsumraum für Suchtkranke

Der landesweit erste Alkoholkonsumraum für Suchtkranke ist am Freitag in Karlsruhe eröffnet worden.

Karlsruhe (dpa/lsw) Der landesweit erste Alkoholkonsumraum für Suchtkranke ist am Freitag in Karlsruhe eröffnet worden. In dem "Alkohol Akzeptierenden Aufenthaltsraum" der Diakonie - so der offizielle Name - können Betroffene selbst mitgebrachtes Bier oder Wein trinken, aber nichts Hochprozentiges wie Schnaps. Zudem können Betroffene mit Sozialarbeitern sprechen. Die Örtlichkeit ist, zusammen mit dem vom nächstem Jahr an ebenfalls in Karlsruhe geplanten ersten Drogenkonsumraum im Südwesten, Teil des Konzepts zur Entschärfung der Situation am Karlsruher Werderplatz.

Große Drogen- und Alkoholszene am Werderplatz

Dort spitzt es sich zu, weil sich eine große Drogen- und Alkoholszene etabliert hat. Bis zu 80 Süchtige treffen sich zeitweise am Tag. Das verunsichert Anwohner und Geschäftsleute. Die beiden räumlich voneinander getrennten Anlaufstellen für Alkohol- und Drogenkranke sind Teil eines Maßnahmepakets, das die Situation entspannen soll. Unter anderem ist vom kommenden Jahr an auch ein zeitlich begrenztes Alkoholverbot am Platz vorgesehen.

"Es ist ein Versuchsballon"

Der zunächst auf drei Jahre befristete Alkoholkonsumraum ist für Süchtige gedacht, die mit anderen Angeboten nicht mehr erreicht werden können. Er soll ein Ort sein, an dem sie sich ungestört aufhalten und Hilfe finden können, erläuterte der Karlsruher Diakonie-Direktor Wolfgang Stoll. "Es ist ein Versuchsballon." Gute Erfahrungen mit einem Drogen- und Alkoholkonsumraum hat die Stadt Bochum gemacht: Die offene Szene sei dort verschwunden, und schwerst Suchtkranken könne besser geholfen werden, berichtete eine Diakonie-Sprecherin.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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