Dehoim in Sternenfels: Von Sandbauern, Weinbauern und Internetpionieren

Der Umbau der 1993 geschlossenen Präzisions-Messwerkzeugfabrik Theodor Schweitzer zum TeleGIS (Tele-Service-Center/Gründer- und Innovationszentrum Sternenfels) mit angeschlossenem KOMM-IN-Dienstleistungszentrum zur Nahversorgung begründete den Ruf der Gemeinde als Innovationspionier im ländlichen Raum. Foto: ch
  • Der Umbau der 1993 geschlossenen Präzisions-Messwerkzeugfabrik Theodor Schweitzer zum TeleGIS (Tele-Service-Center/Gründer- und Innovationszentrum Sternenfels) mit angeschlossenem KOMM-IN-Dienstleistungszentrum zur Nahversorgung begründete den Ruf der Gemeinde als Innovationspionier im ländlichen Raum. Foto: ch
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(ch) Im Folgenden wagen wir einen kurzen Blick auf die Sternenfelser und Diefenbacher Geschichte.

Seine herausgehobene Lage am Übergang zwischen Kraichgau und Stromberg machte Sternenfels schon im Hochmittelalter für die Herren von Kürnbach interessant, die dort ihren befestigten Stammsitz errichteten.

Erstmalige Erwähnung im 11. Jahrhundert

Während der Name Sternenfels erstmals 1232 auftauchte, wurde der heutige Teilort Diefenbach bereits im Jahr 1023 als „Diuffenbach“ aktenkundig. Das Dorf gelangte 1504 mit dem Kloster Maulbronn unter württembergische Herrschaft, wenig später – nach Aussterben des Ortsadels - folgte auch Sternenfels.

Beide Dörfer litten unter kriegerischen Zerstörungen

Die Wiederbesiedlung der im 30-jährigen Krieg (1618-1648) verwüsteten Dörfer durch Zuwanderer aus ganz Deutschland und der Schweiz kam nur schleppend in Gang. In den folgenden Kriegen zwischen den Herrscherhäusern Europas lagen beide Ortschaften zeitweise direkt an der Front, wovon noch heute die Reste der Ende des 17. Jahrhunderts errichteten Wälle und Gräben der inzwischen als Wanderweg beliebten Eppinger Linien zeugen.

Abbau von Stubensandstein

Ab Mitte des 18. Jahrhunderts trieben wirtschaftliche Nöte viele Bewohner zur Auswanderung. Zur gleichen Zeit begann in Sternenfels die Industrialisierung mit dem zunehmenden Abbau von Sandstein, aus dem der damals als Putzmittel gebräuchliche Fegsand hergestellt wurde. Neben Weinbauern und Korbmachern prägten sogenannte Sandbauern die örtliche Erwerbswirtschaft. Als 1920 der Abbau von Stubensandstein wegen zu großer Schäden im Gemeindewald gestoppt wurde, war die Nachfrage infolge neu entwickelter Scheuermittel bereits rückläufig.

Innovative Modellgemeinde

Gleich nach Ende von Krieg und Nazi-Diktatur gelang unter schwierigsten Bedingungen die Aufnahme vieler „Fliegergeschädigter“ und „Ostflüchtlinge“. Im Zuge der Kommunalreform schlossen sich am 1. Januar 1974 beide Orte zusammen. Während Diefenbach den Charakter einer ländlichen Wohngemeinde bewahrte, brachten kommunalpolitische Untersuchungen zur Dorfentwicklung und Telearbeit Sternenfels um die Jahrtausendwende den Ruf einer innovativen Modellgemeinde im ländlichen Raum ein. Im Landeswettbewerb „InternetDorf“ wurde die Weinbaugemeinde 2007 als „beste Community“ ausgezeichnet.

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Dehoim in Sternenfels

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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