Ein Ort des Verweilens mit Farben und Formen

Helga Sofie Pinnetta und Robert Adelhelm in ihrer Ausstellung "abstrakt & real" in der alten St. Martinskirche in Zeutern.
  • Helga Sofie Pinnetta und Robert Adelhelm in ihrer Ausstellung "abstrakt & real" in der alten St. Martinskirche in Zeutern.
  • hochgeladen von Martin Stock

Historische Fresken an der Kirchenwand treffen auf die moderne Freskenmalerei von Helga Sofie Pinnetta bei der Ausstellung in der Alten St. Martinskirche in Zeutern. Auch Bilder dieser Ausstellung sind in der alten Fresko-Technik - nass in nass - entstanden.

Zusammen mit dem Fotografen Roland Adelhelm hat sie die Präsentation "abstrakt & real" zusammengestellt. Pinnetta kommt dabei der Teil "abstrakt" zu und Adelhelm der Teil "real" - wobei man schon sagen kann "surreal". Der professionelle Amateurfotograf findet seine Motive im Alltag, in dem, was nicht auf den ersten Blick ins Auge fällt. "Ich habe gelernt genau hinzusehen und die Details zu entdecken und zu verwandeln", sagt er.

Autoleuchte wird zur Supernova

Dabei kann eine kleine Autoleuchte zur orange glühenden Supernova werden und ein Scheinwerfer zu einem geheimnisvollen Objekt bei dem man selbst bestimmen kann, was oben und unten ist, bei dem man in unvermutete Abgründe schaut, bläulich, grünlich durchsetzt mit feurigem Rot. Ein Abbild des Mont Blanc auf Aluminium ist beim Betrachten an einem heißen Sommertag erfrischend wie ein kühles Bad. Ein Parkdeck wird zu einem explodierenden Feuerwerk aus Linien und Farben.

In Farben und Formen schwelgen

Im Kontrast dazu arbeitet Helga Pinnetta nicht gegenständlich. Sie schwelgt facettenreich in Farben und Formen. Dabei verwendet sie unterschiedliche Materialien als Untergrund wie Holz, Leinwand, Jute oder Leder. Sie experimentiert mit Naturfarbmischungen - Fast alle Farben stellt sie selbst her - und mit dem unterschiedlichen Verhalten der Materialien, wenn sie diese miteinander verbindet. Da kann die Farboberfläche auch Risse bekommen, die sich dann zu einem Netz verbinden und allegorisch deuten lassen. "Manche meiner Bilder sind tanzend entstanden, indem ich die Farben sehr flüssig auftrage und mit dem Bild durchs Atelier tanze", sagt sie. Pinnetta liebt großflächige Bilder und kräftige Farben. Der Farbauftrag geschieht mit dem Spachtel und mit dem Pinsel. "Bei abstrakten Bildern ist es schwierig zu festzustellen: "Jetzt ist es fertig", sagt Pinnetta. "Weil man kein vorgegebenes Motiv hat." Bei einem Bild habe sie wochenlang überlegt, was noch fehle, bis sie durch helle Farbstriche dem Bild einen besonderen Glanz geben konnte. "Dann wusste ich, es ist fertig." Und so hängt das Bild auch als Blickfang in der Ausstellung.

Ausgebreitete Arme empfangen den Betrachter

Diese ist wie zwei ausgebreitete Arme aufgebaut, empfängt den Besucher mit großformatigen Bildern und zieht ihn magisch in den ehemaligen Chorraum der Kirche. Hier stoßen der abstrakte "Arm" und der reale aufeinander. Von dort gleitet der Betrachter wieder zurück, um neue Entdeckungen zu machen mit weiteren, kleineren Bildern auf der andere Seite der Stellwände. Die ausgestellten modernen Bilder ergänzen die historischen Wandmalereien und die Muster der Glasfenster, greifen sie auf und führen sie in unsere heutige Zeit hinein. Damit wird die Ausstellung zu einem Ort des Verweilens, an dem man sich an den Farben und Formen aus verschiedenen Jahrhunderten erfreuen kann.
Die Ausstellung ist noch am Himmelfahrtstag (25. Mai)sowie am Wochenende 27./28. Mai jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Autor:

Martin Stock aus Region

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