Nach S4-Ausfällen: Bürger machen in Jöhlingen ihrem Unmut Luft
Vertreter der AVG stellen sich den Fragen der Bürger

Große Resonanz fand die Stadtbahn-Diskussion der SPD. | Foto: Privat
  • Große Resonanz fand die Stadtbahn-Diskussion der SPD.
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Walzbachtal-Jöhlingen (kn) Das Jahr 2018 war für Bahnfahrer, insbesondere die Nutzer der Stadtbahnline S4, geprägt von Ausfällen und Verspätungen. Gegipfelt war die Situation dann in einer langwierigen und massiven Störung am Stellwerk in Jöhlingen, die teilweise für einen Komplett-Ausfall des Bahnverkehrs gesorgt hatte. Entsprechend wütend zeigten sich die Nutzer der S-Bahnen in vielen Leserbriefen, aber auch in den Foren der sozialen Netzwerke. Um diese Kritik zu bündeln und an den richtigen Mann zu bringen, hatte die SPD Walzbachtal zu einer Podiumsdiskussion mit dem Thema "Walzbachtal fährt Stadtbahn" in das Naturfreundehaus Jöhlingen eingeladen.

"Überrascht von diesem Zuspruch"

Wie drängend die Probleme und der Wunsch nach einem Gespräch mit den Verantwortlichen sind, zeigte die enorme Teilnehmerzahl von rund 150 Besuchern. "Wir waren selbst überrascht von diesem Zuspruch", so die Vorsitzende der SPD Walzbachtal, Silke Meyer, im Gespräch mit der Brettener Woche. Gerade der SPD liege die Lösung des Stadtbahn-Problems am Herzen, so Meyer, verstehe sich die Partei doch als der Geburtshelfer der Stadtbahn Karlsruhe – Bretten. Zuspruch gab es aber nicht nur bei den Besuchern, sondern auch von Seiten der AVG, die gleich mit drei Vertretern zum Termin in Jöhlingen erschienen war. Den kritischen Fragen stellten sich neben Kai Kampermann, Betriebliches Qualitätsmanagement, auch Daniel Sartorius, Unternehmensbereichsleiter Verkehr und Daniel Simon, Unternehmensbereich Infrastruktur. Zu hören bekamen die AVG-Vertreter einiges.

Schlechte Informationsmanagement der AVG

Kritisiert wurde unter anderem der Stellwerksausfall und der dann erfolgte Schienenersatzverkehr (SEV) mit viel zu wenigen Bussen und zum Teil ortsunkundigen Fahrern. Negativ war vielen Bahnfahrern nach eigenem Bekunden auch das schlechte Informationsmanagement der AVG aufgestoßen. Dazu zählten falsche Fahrgastinformationen auf den Abfahrtsmonitoren und fehlende Durchsagen. Die Zugunpünktlichkeiten wurden von der AVG laut SPD mit der langen Strecke bis nach Heilbronn erklärt, bei der sich einzelne Verspätungen zu einer großen Verspätung in Walzbachtal summieren könnten. Der zweigleisige Ausbau des Streckennetzes in Leingarten und der Bau des Karlsruher Stadtbahntunnels solle für diese Fälle aber Verbesserungen bringen, hieß es von Seiten der AVG-Vertreter. Planungen für einen teilweise zweigleisigen Ausbau der S4 zwischen Jöhlingen und Grötzingen gebe es zwar, diese müssten aber erst politisch auf den Weg gebracht werden.

Nofallplan soll erweitert werden

Meyer hat indes Hoffnung auf Besserung. "Uns wurden verschiedene Verbesserungen versprochen." So werde die verantwortliche Firma die Probleme mit den fehlerhaften Abfahrtsmonitoren beheben und auch der Notfallplan des SEV bei erneuten Stellwerksproblemen werde laut AVG deutlich ausgeweitet. "Ebenso hofft die AVG, dass der Mangel an Personal bis Ende 2019 behoben ist", so Meyer. Um die Erledigung der "Hausaufgaben" durch die AVG zu überwachen, werde man nach den Sommerferien erneut zu einem gemeinsamen Treffen, diesmal auch mit Vertretern des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV), einladen. Die KVV solle dann auch Stellung zu etwaigen Entschädigungen bei Zugausfällen nehmen.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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