Dreifaches Jubiläum in Zaisenhausen: Zahlreiche Besucher beim Gedenkabend für Samuel Friedrich Sauter

Die Akteure des Sauter-Gedenkabends: (von links) Ursula Singer, Hartmut Hensgen, Beate Grenz-Hensgen, Volker Geisel, Henriette Pfefferle und Franz Singer. | Foto: Bucher
  • Die Akteure des Sauter-Gedenkabends: (von links) Ursula Singer, Hartmut Hensgen, Beate Grenz-Hensgen, Volker Geisel, Henriette Pfefferle und Franz Singer.
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(hp) Zum Auftakt des Jubiläumswochenendes in Zaisenhausen fand am Samstag, 12. November, ein Gedenkabend anlässlich des 250. Geburtstags des Schulmeisters und Poeten Samuel Friedrich Sauter statt.

Vor zahlreichen Besuchern im Bürgersaal des Rathauses ging Bürgermeisterin Cathrin Wöhrle in ihrer Eröffnungsrede auf die 1025-jährige Geschichte der Kraichgaugemeinde ein, erinnerte an Samuel Friedrich Sauter und gratulierte dem Heimat-, Kultur- und Trachtenverein Zaisenhausen (HKTV) zum 30-jährigen Bestehen, verbunden mit einem Lob für sein Engagement bei der Ausrichtung der drei Jubiläen. Die Vorsitzende des Vereins, Henriette Pfefferle, begrüßte die Besucher mit Versen aus dem Gedicht „Der Festkönig“.

Filmausschnitte aus Bühnenstück über Sauter

Gezeigt wurden Filmausschnitte aus dem Bühnenstück von Henriette Pfefferle, welches von der Theatergruppe des HKTV anlässlich der 100-Jahrfeier 1991 aufgeführt wurde. Jürgen Steinbach hat den Film bearbeitet und vorgeführt. Das Stück beleuchtet Stationen aus dem Leben des Dorfschulmeisters in den Jahren 1816 bis 1841.

Gedichte und Lebenslauf des Dorfschulmeisters

Sauter, dargestellt von Volker Geisel, eröffnete mit Versen aus seinem Gedicht vom „Armen Dorfschulmeisterlein“. Hartmut Hensgen gab Aufschluss über das Leben des Schulmeisters, der über 300 Gedichte verfasste.

"Multitasking" vor 200 Jahren

Neben seiner Lehrertätigkeit arbeitete er auf dem Feld, versah Dienste als Mesner, Organist, Chorleiter, Gerichtsschreiber, war der Seelsorger, läutete die Glocken und zog die Kirchturmuhr auf. Sauter war 25 Jahre Lehrer in Zaisenhausen und hat in dieser Zeit sehr viel bewirkt. Auf Drängen seiner Ehefrau Susanna ging er im Jahr 1816 aus Flehingen fort in die Nachbargemeinde Zaisenhausen. Hier hatte man ihm die Stelle des Schullehrers angeboten und er erhielt eine bessere Besoldung.

Initiative für neues Schulhaus und neue Kirche

Doch auch hier hatte er wieder neue Kämpfe zu bestehen, denn das alte Schulhaus war am Zerfallen. So bewirkte er den Bau der neuen Schule im Jahr 1817. 1824 wurde Sauter mit 57 Jahren Witwer.
Fast zehn Jahre später war er maßgeblich daran beteiligt, dass die Gemeinde eine neue Kirche baute. Nach nur zwei Jahren Bauzeit wurde die evangelische Kirche am 6. Oktober 1836 eingeweiht.

Der Großherzog kam inkognito

Sein 50. jähriges Dienstjubiläum durfte Sauter am 11. November 1836, einen Tag nach seinem 70. Geburtstag, begehen. Die Festrede wurde vom Pfarrverweser Adam Maximilian Sachs aus Gölshausen gehalten. Er würdigte Sauter mit dem von ihm verfassten Gedicht „Der Festkönig“.
Am 27. Mai 1837 wurde Sauter ein seltenes Glück zuteil. In einer vierspännigen Kutsche fuhren drei noble Herren durch Zaisenhausen und ließen vor der neuen Kirche anhalten. Man holte Sauter, der seines Amtes als Messner waltete und die Kirchenpforten aufschloss. Stolz führte er die Besucher durch das imposante Gotteshaus. Erst später erfuhr er, dass Großherzog Karl Leopold, sein Schwager Fürst Egon von Fürstenberg und ein Herr Seldeneck die Besucher der neuen Kirche waren. Wie glücklich ihn das machte, beschrieb er in seinem Gedicht „Mein Meßnerglück“.

Schulkinder sangen "Kartoffellied"

Volker Geisel, Beate Grenz-Hensgen und Hartmut Hensgen umrahmten die Vorführung mit Texten in Lyrik und Prosa. Schulkinder der Grundschule Zaisenhausen sangen zusammen mit ihren Eltern, begleitet von Ursula und Franz Singer, das "Kartoffellied".

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Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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