Die Stadt der Liebe, Sehnsuchtsort der Intellektuellen, Hauptstadt des 19. Jahrhunderts - auch deutsche Autoren haben dieses Bild von Paris erfunden und geprägt. Das zeigt eine Ausstellung im Literaturmuseum der Moderne in Marbach bei Stuttgart.
Marbach am Neckar (dpa/lsw) Rund 500 Exponate verdeutlichen von Mittwoch an und bis Ende März 2019, wie eine Stadt in der Fantasie entsteht und wie weit die Prägungen durch etliche Autoren und die Kraft ihrer Bilder tragen. Ulrich Raulff, Direktor des Deutschen Literaturarchivs, nannte Paris am Dienstag «Labor der Moderne, Labor des 20. Jahrhunderts».
"Ausstellung zeigt Schriftsteller im Zwiegespräch mit der Stadt"
Heinrich Heine, Walter Benjamin, Rainer Maria Rilke, Kurt Tucholsky, Ernst Jünger, Paul Celan, Peter Handke - die Liste der Autoren, die das allgemeingültige Paris-Bild mit ihren poetischen Entwürfen prägten, lässt sich beliebig fortsetzen. «Die Ausstellung zeigt die Schriftsteller im Zwiegespräch mit der Stadt, aber auch mit der französischen Literatur und ihren Literaten», heißt es in der Ankündigung des Deutschen Literaturarchivs.
Der Flaneur, eine literarische Erfindung des 19. Jahrhundeterts
Paris übt seit jeher eine besondere Faszination aus. Über Jahrhunderte hinweg haben auch deutsche Literaten die französische Hauptstadt quasi erdacht und erschrieben, wie die Ausstellung dokumentiert. Paris hat somit Hunderte von Erfindern. Die von ihnen entworfenen Bilder reichen von Phänomenen des Tages zu jenen der Nacht. Eine literarische Erfindung des 19. Jahrhunderts etwa ist der Flaneur, der mit Stift und Kamera je nach Sonnenstand und Lichtstimmung das Wesen der Großstadt erkundet.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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