Der Übersänger Christian Gerhaher

Baden-Baden (pm) Christian Gerhaher ist einer der herausragenden Liedinterpreten unserer Zeit. In der Oper seit Jahren ein gefragter Darsteller, hat der lyrische Bariton sein Hauptaugenmerk auf den Lied- und Konzertgesang gerichtet. Gemeinsam mit dem Pianisten Gerold Huber setzt er im Kunstlied Maßstäbe. Während der Herbstfestspiele ist der Sänger gemeinsam mit seinem kongenialen Begleiter im Festspielhaus Baden-Baden am Freitag, 11. November 2016, um 19 Uhr mit Schuberts „Winterreise“ zu erleben.

Lange galt der im niederbayerischen Straubing geborene Bariton Christian Gerhaher als Geheimtipp. Mittlerweile sind seine eher seltenen Auftritte, die regelmäßig von der Kritik gefeiert werden, wahre Publikumsrenner.
Christian Gerhaher kann auf eine beeindruckende Gesangskarriere zurückblicken, die ihn auch regelmäßig ins Baden-Badener Festspielhaus führt – am Freitag, 11. November 2016, um 19 Uhr mit seinem Klavierpartner Gerold Huber zu einem Rezital-Abend: „Mir ist generell die Kammermusik am liebsten – in meinem Fall als Sänger das Klavierlied.“
Dass er über eine entwicklungsfähige Stimme verfügt, hat Gerhaher in der Schule in Straubing gemerkt. Zunächst wandte er sich in München jedoch dem Studium der Medizin zu. Ein Liederabend mit dem berühmten Bariton Hermann Prey 1988 in München ließ seine Leidenschaft für den Liedgesang entflammen. Er wandte sich an seinen besten Freund, den Pianisten Gerold Huber, mit dem ihn seither eine kongeniale Zusammenarbeit verbindet. „Wir fingen bei null an, nach einem halben Jahr haben wir vor unseren Familien und Freunden vorgesungen. So ging es weiter.“

Über das Programm

Auf dem Programm im Festspielhaus steht Franz Schuberts „Winterreise“, die programmatisch mit den Zeilen „Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh’ ich wieder aus“ eingeleitet wird – Worte, die Schubert aus der Seele gesprochen haben dürften. Denn der Komponist blieb in seiner Geburtsstadt Wien zeit seines Lebens ein „Fremder“, da sein revolutionäres Schaffen im übersättigten Kulturleben der Österreichisch-Ungarischen Musikmetropole kaum wahrgenommen wurde. „Mir gefallen diese Lieder mehr als alle und sie werden euch auch noch gefallen“, bekannte Schubert gegenüber seinen Freunden, die laut den Aufzeichnungen Joseph von Spauns „ganz verblüfft“ waren über die „düstere Stimmung“ der Gedichtvertonungen. Christian Gerhaher und Gernot Huber bringen die in sich kreisende Ausweglosigkeit der „Winterreise“ schonungslos zum Klingen.

Weitere Informationen: www.festspielhaus.de
Informationen und Eintrittskarten: Tel. 07221 / 30 13 101