Geigen-Virtuose Nigel Kennedy nimmt sich der Musik des Rock-Gitarristen Jimi Hendrix an. Im Festspielhaus Baden-Baden verschmelzen die Klänge von E-Gitarren und Violine am Samstag, 28. Mai 2016 ab 19 Uhr.
Baden-Baden (pm) Nigel Kennedy auf Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ und seine Lust auf Provokation zu reduzieren, wäre ein Fehler. Als Grenzgänger und musikalisch Suchender stöbert der britische Klassik-Punk schon seit vielen Jahren in ganz unterschiedlichen Genre-Schubladen und kehrt dabei auch immer wieder zur Rock-Legende Jimi Hendrix zurück. Schon 1993 war der Geiger mit Stücken von Hendrix unterwegs und kehrt nun mit neuen Bearbeitungen und musikalischen Freunden ins Festspielhaus Baden-Baden zurück, wo er in den vergangenen Jahren immer wieder gefeiert wurde. Am Samstag, 28. Mai 2016 um 19 Uhr wird es Kennedy „krachen“ lassen.
1997 erschien „The Kennedy Experience“. In diesem Album interpretierte Nigel Kennedy Songs wie „Little Wing“ und „Purple Haze“ von Jimi Hendrix - begleitet von Cello, Gitarren, Kontrabass und Flöten. „Ich habe so lange die Musik von toten Kerlen gespielt“, sagte Kennedy einmal, „jetzt spiele ich eben die Musik von einem anderen toten Kerl - Jimi Hendrix. Aber der hat wenigstens noch ein bisschen gezuckt!“
Was Nigel Kennedy (58) tatsächlich mit Jimi Hendrix verbindet - die stilistische Offenheit vielleicht, das Psychedelische oder die Leidenschaft, mit der er die „elektrischen“ Möglichkeiten seines Instrumentes erforscht -, scheint so ganz abschließend nicht überliefert. Sicher ist: Kennedy, der gerne mal zu Unrecht auf die unorthodoxe Dreifaltigkeit Punk - Vivaldi und den englischen Fußball-Club Aston Villa reduziert wird, geht seit einem Vierteljahrhundert mit dem „Hendrix Spirit“ künstlerisch schwanger. In seinen späten Jahren sprach Jimi Hendrix davon, „symphonische Musik“ schreiben zu wollen – vielleicht ist es das, was Nigel Kennedy unterschwellig mit dem Rockstar verbindet.
Kennedy setzt aber nicht auf die Kopie der Hendrix-Songs, sondern versucht, sie weiter zu entwickeln. An seiner Seite sind fantastische Musiker wie Doug Boyle (ehedem bei den Solo-Auftritten von Led-Zeppelin-Sänger Robert Plant zu hören) und der österreichische Newcomer Julian Buschberger, dem nachgesagt wird, er könne so etwas wie "the next Jimmy Page" werden. Adam Czerwinski gilt als einer der derzeit besten europäischen Jazz-Schlagzeuger und war unter anderem schon in Kennedys Programm „Bach meets Miles Davis“ dabei.
Nigel Kennedy, Violine
Doug Boyle, Gitarre
Julian Buschberger, Gitarre
Adam Czerwinski, Schlagzeug und Percussion
Tomasz Kupiec, Bass
Orphy Robinson, Vibraphon
Eintrittskarten und weitere Informationen unter www.festspielhaus.de oder Telefon 07221 30 13 101
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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