Mit der Cellistin Sol Gabetta und der Pinanistin Hélène Grimaud steht ein virtuoses musikalisches Duo auf der Bühne des Festspielhauses Baden-Baden. Auf die ZuhörerInnen warten klassische Werke, zum Beispiel von Schuhmann Brahms, aber auch moderne Stücke von Gegenwartskomponisten.
Baden-Baden. Diese beiden Künstlerinnen können gegensätzlicher kaum sein: Die argentinische Cellistin Sol Gabetta ist temperamentvoll und impulsiv, die französische Pianistin Hélène Grimaud nachdenklich und tiefgründig. Treffen Beide aufeinander, entsteht jedoch wundervolle Musik: am
Sonntag, 29. Januar 2017, um 17 Uhr im Festspielhaus Baden-Baden.
„Geplant war unsere Zusammenarbeit nicht“, sagte Sol Gabetta anlässlich ihres Aufeinandertreffens mit der Pianistin Hélène Grimaud. „Ich mag diese Art von Projekten: es ist etwas Neues, Frisches, irgendwas passiert.“ Die französische Ausnahme-Pianistin stimmte zu: „Was zwischen uns passiert ist, ist schwer in Worte zu fassen. Selten erlebt man so etwas: Du fühlst es, du lebst es, es ist so harmonisch und anspornend.“
Starke Persönlichkeit
Tatsächlich sprühten bei diesem musikalischen Gipfeltreffen die Funken, wovon sich das Baden-Badener Publikum bereits im Dezember 2012 im Festspielhaus überzeugen konnte: ein künstlerisches Miteinander, wie man es selten findet. Am Sonntag, 29. Januar 2017, um 17 Uhr sind Hélène Grimaud und Sol Gabetta erneut im Festspielhaus zu Gast – mit einem neuen Programm, an dem lange gefeilt wurde: „Für Cellisten ist die Repertoirefrage richtig schrecklich. Wir brauchen eigentlich ununterbrochen Pianisten, sie müssen verfügbar sein. Und Hélène ist eine anerkannte Solistin, sie spielt überall. Als ich das erste Mal mit ihr spielte, dachte ich: was für eine starke Persönlichkeit.“
Eingeleitet wird der Abend mit „Fratres“ von Arvo Pärt. Der erfolgreichste Gegenwartskomponist unserer Tage erreicht mit seiner meditativen Musik seit Langem breite Hörerschichten. Anschließend widmen sich Sol Gabetta und Hélène Grimaud Robert Schumanns „Stücken im Volkston“ op. 102, die als nach innen gerichteter Reflex auf die politischen Unruhen nur wenige Tage vor dem Dresdner Maiaufstand 1849 entstanden. Schumann widmete die fünf kammermusikalischen Kleinode dem mit ihm befreundeten Cellisten Andreas Grabau, der an der Seite Clara Schumanns am 24. April 1849 auch die Uraufführung in privater Runde spielte.
Klare Strukturen, eleganter Tonfall
Mit der Sonate für Violoncello und Klavier fand Claude Debussy durch Rückbesinnung auf die französische Musiktradition zu seiner Schaffenskraft zurück: „Finden wir zurück, zurück zu unserer Freiheit, unseren Formen, da wir sie zum größten Teil erfunden haben, ist es nur gerecht, wenn wir sie bewahren; es gibt keine schöneren.“ Um sich von der Sonatentradition seit Beethoven abzusetzen, knüpfte Debussy an die französische Musik des 17. und 18. Jahrhunderts an, ohne dabei jedoch die eigenen stilistischen Neuerungen aufzugeben. Weitere Konsequenzen sind die klaren formalen Strukturen sowie der gelöste, virtuos-elegante Tonfall, wobei das Streichinstrument den Klavierpart bisweilen merklich dominiert.
Abgerundet wird der abwechslungsreiche Kammermusik-Abend mit der Violoncello-Sonate D-Dur op. 78 von Johannes Brahms, der „Regenliedsonate“, benannt nach den verträumten „Regenliedern“ op. 59.
Weitere Infos
Weitere Informationen und Eintrittskarten gibt es unter www.festspielhaus.de oder Telefon 07221/ 30 13 101.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.