Kräuterweihe an Mariä Himmelfahrt
Indischer Priester weiht in Bauerbach Kräutersträuße

Foto: -roal-
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Bretten-Bauerbach.  In Vertretung des urlaubenden Pfarrers Wolfgang Streicher hat der indische Priester Jakobus Koippally „Gwerzbüschel“ in der Pfarrkirche St. Peter Bauerbach geweiht. So werden in Bauerbach Kräutersträuße genannt. Der Brauch ist uralt. Der Legende nach, haben die Jünger Jesu, als sie das Grab Mariens öffneten, darin nicht den Leichnam, sondern Rosenblüten und Kräuter gefunden. Daraus entwickelte sich der Brauch der Kräuterweihe am 15. August, dem Tag Mariä Himmelfahrt. In die Bauerbacher Kirche hatten die Gläubigen ihre Sträuße mitgebracht. Wer keinen dabei hatte, konnte sich bedienen. Rosemarie Göpferich, die Woche für Woche für den Blumenschmuck im Gotteshaus sorgt, hatte diverse Sträuße vorbereitet.

Was bezweckt die Weihe?

Dem Glauben nach erfüllen die Gwerzbüschel mehrere Zwecke. Zu Hause werden die Gebinde meist im Dachgebälk im Speicher aufgehängt, um das Haus vor Blitz, Hagel und Feuer zu schützen. So gesehen folgen Menschen indirekt der Aufforderung des indischen Priesters in der Predigt: „Lasst segnen eure Häuser, dass Schaden abgewendet wird“. Zum anderen wurde daraus früher Tee für kranke Menschen und kranke Tiere gekocht.

Welche und wie viele Kräuter kommen in den Strauß?

Je nach Gegend kommen unterschiedlich viele Kräuter in den Strauß, die Zahl soll magisch sein. Den einzelnen Kräutern werden gewisse Eigenschaften zugeschrieben. Drei mal drei, also neun, stehen für die Dreifaltigkeit, zwölf symbolisieren die Zahl der Apostel, 24 unterschiedliche Kräuter stehen für die zwölf Stämme Israels aus dem alten und die zwölf Apostel aus dem neuen Testament. Sogar bis 72 und im Extremfall sogar 99 verschiedene Kräuter sollen mancherorts verwendet werden, kann man jedenfalls im Netz nachlesen. Typische Kräuter sind Johanniskraut, Wermut, Arnika, Beifuß, Rainfarn, Schafgarbe, Königskerze, Kamille, Thymian, Baldrian, Eisenkraut und Getreide. Arnika soll gegen Feuer und Hagel schützen, Getreide steht für Brot und Wermut verspricht Kraft, Mut und Schutz. So hat jede Pflanze eine gewisse Bedeutung im Volksglauben.

Feierliche Eucharistie zur Ehre der Gottesmutter.

Pfarrer Jakobus Koippally hat den feierlichen Gottesdienst Maria gewidmet. Die Gesänge dazu hat Gemeindereferent Reiner Debatin an der Gitarre begleitet.

Autor:

Kirche St. Peter Bauerbach aus Bretten

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