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Ökumenischer Gottesdienst auf dem Bauerbacher Dorfplatz

Traditionell feiern die Evangelische Kirchengemeinde Kürnbach-Bauerbach und die Katholische Pfarrei Bauerbach am Pfingstmontag einen gemeinsamen ökumenischen Gottesdienst. Auf dieser örtlichen Ebene gibt es keine Probleme in der konfessionellen Zusammenarbeit, ungeachtet der theologischen Fragen weiter oben. Die Evangelischen haben in Bauerbach kein eigenes Kirchengebäude. Seit Jahren halten sie ihre Gottesdienst in St. Peter und nutzen auch das Pfarrheim.  Diese unproblematische Zusammenarbeit fand am Pfingsmontag wieder sichtbaren Ausdruck nach außen; über hundert Gottesdienstbesucher und Mitwirkende waren auf dem Dorfplatz dabei.

Pfingsten, Heiliger Geist und Ökumene

Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes, der dem christlichen Glauben zufolge alle Gläubigen weltweit erfüllt und verbindet. Pfingsten gilt daher als der "Geburtstag der Kirche".  "Der Heilige Geist schuf die Einheit der Gläubigen und hob die Kirche aus der Taufe.", kann man nachlesen. Er ist für Christen die Liebe, die von Gott zu den Menschen strömt. Die Dreifaltigkeit umfasst den christlichen Gott als Gott-Vater, Gott-Sohn und Heiliger Geist. Gott kann also gemäß dem christlichen Glauben in drei verschiedenen Formen erscheinen. Ökumene in der Praxis bedeutet die Verbundenheit von Christinnen und Christen verschiedener Konfessionen. Vor Ort wird sie gelebt, sicht- und erlebbar in gemeinsamen Gottesdiensten.

Gottesdienst

Pfarrerin Sabine Hanselle und Pfarrer Wolfgang Streicher zelebrierten den Gottesdienst auf dem Bauerbacher Dorfplatz gemeinsam.
In ihrer Predigt machte Frau Hanselle darauf aufmerksam, dass der Heilige Geist Trost und Frieden bringt, wenn ihn die Menschen in ihre geistig-seelische Wohnung einlassen. Frieden müssen alle Menschen zuerst mit sich selbst finden, bei Problemen im persönlichen Umfeld, in der Familie, der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz, im Verein und überall. Wer Frieden mit sich selbst hat, überträgt diesen auf seine Umwelt. "Lassen wir  Gottes Geist in uns ein, er wird uns unterstützen", schloss sie.
Lektorinnen und Fürbittenbeter waren Ilona Hiller, Karin Becker und Anna-Elisabeth Albert-Berg.

Musikalische Umrahmung

Der Gottesdienst wurde musikalisch von Heidrun Fesenbecker am Harmonium und vom Gesangverein Bauerbach umrahmt. Dieser nahm den Gottesdienst zum Anlass, seinen seit der Coronazeit verstorbenen aktiven und passiven Mitgliedern zu gedenken. Vor Corona hatte der Verein etwa 30 Sängerinnen und Sänger, jetzt sind in der Singprobe manchmal nur 12 da, war zu hören. Dennoch war erstaunlich, welchen hochwertigen Gesang der Chor unter Michael Mössner  geboten hat, so die einhellige Meinung der Gottesdienstbesucher,  unterstrichen durch herzlichen Applaus.

Imbiss mit 'Schwätzle'

Gemeinsam singen, beten, feiern und helfen gehören für aktive Christen zusammen. Deshalb wurde die vor Corona begonnene Tradition zum feiern und helfen im Anschluss an den Gottesdienst wieder aufgenommen. Die Evangelischen sorgten für einen gut bestückten Imbiss, die Katholiken steuerten  Getränke dazu bei. Bei gemütlicher Unterhaltung mit dem Sekt- oder Saftglas in der Hand wurde die Veranstaltung insgesamt gelobt und auch den Sängerinnen und Sängern Mut zugesprochen den kleinen Chor am Leben zu erhalten. Eine Sängerin meinte allerdings: "Wenn der Dirigent weiterhin so hohe Ansprüche stellt und uns so wie für diesen Auftritt 'trietzt' werden wir eher noch weniger". "Wäre schade. Zu Bauerbach gehört der Gesangverein, auch in diesen für ihn schwierigen Zeiten", war die Replik eines Mithörers dieser Unterhaltung. Um helfen zu können sammelten Ministranten die Kollekte ein. Für den Tafelladen Bretten kamen knapp 400 Euro zusammen.