Putzmittel, Handschuhe, Werkzeug
Geregelter Stuhlgang in der Jahnhalle
Die Jahnhalle Jöhlingen dient vorrangig dem Sportbetrieb des Turn und Sportvereins. Dazwischen wird sie für Veranstaltungen genutzt. Dafür müssen bis zu 500 Stühle und bis zu 50 Tische aufgebaut bzw. wieder abgebaut und verstaut werden. Problem: Der Sportbetrieb soll so lange wie möglich bis vor der Veranstaltung aufrecht erhalten bleiben und so schnell wie möglich nach der Veranstaltung wieder anlaufen können. Da bleibt nicht mehr Zeit.
Rainer Zahn, Anni und Gerd Schüle koordinierten und planten jetzt die Abläufe für eine Kontroll-, Reinigungs- und ggf. Reparaturaktion der Stühle. Gleich zu Beginn der Sommerferien ab 1. August 2022 wurde die Aktion terminiert. Jetzt in den Ferien ruht ein Teil des Sportbetriebs und das warme und trockene Wetter ist ideal für eine intensive Reinigungs- und ggf. Reparaturaktion der 500 Stühle. Und es bedurfte genügend Helfer. So koordinierte Rainer Zahn die Aktion mit der Vereinsleitung respektive mit dem Turnrat und bat die TSV-Grüngruppe, die sich vorrangig um Pflege und Rückschnitt der Bäume, Hecken und Sträucher kümmert, um Unterstützung. Anni Schüle bat um viele fleißige Putzdamen aus der Montag-Abend-Gymnastikgruppe. Zusammen kamen an den drei Aktionstagen insgesamt 41 Helfer.
Was war dem vorausgegangen? Initiator und Motor waren Anni und Gerd Schüle. Sie monierten bei der Generalversammlung am 20. Mai 2022, dass doch manche Stühle einen „versifften“ Eindruck machten bzw. wackelten. Rotwein- oder Cola bzw. das Stehen auf den Stühlen an Fasching hatten ihre Spuren hinterlassen. Anni und Gerd machten gleich konkrete Lösungsvorschläge. Anhand von zwei Versuchsstühlen zeigte sich nach einer Reinigung der textilen Sitzbezüge ein deutlich sichtbarer Erfolg.
Zur Aktion vom 1. bis 3. August: Anni Schüle besorgte Handschuhe, Schwämme, Bürsten und Putzmittel. Rainer Zahn war immer der erste und letzte, denn er hatte die Schlüssel und kannte alle Details. Gerd Schüle koordinierte den Durchlauf der Stühle auf der Außenterrasse, denn dort konnten nie gleichzeitig alle Stühle untergebracht werden.
Die Stühle wurden aus dem Stuhlraum geholt, ca. die Hälfte auf die Terrasse gestellt und die anderen in der Halle zwischengelagert. Dann wurde das Stuhllager gereinigt und der Holzboden eingelassen. Anni dosierte alle Putzmitteleimer und die Helferinnen machten sich an die textilen Sitzbezüge (mindestens 2mal). Die Männer zogen alle Schrauben nach (bei fast jedem Stuhl waren Schrauben locker), ersetzten Fehlendes und reinigten Holz und Metall.
Also wurde am Montag mit geregeltem System geschrubbt, geschraubt, gewaschen, Chromteile poliert, in die Sonne und dann in die Halle zum Trocknen gestapelt; danach die Ersten nach optischer Kontrolle durch Anni (einige wurden dabei aussortiert zur intensiveren Bearbeitung am Dienstag) wieder ab in den Stuhlraum. Auf der Terrasse wurde umgeräumt, damit am Dienstag die in der Halle zwischengelagerten unbearbeiteten Stühle zusätzlich auf der Terrasse Platz fanden.
Am Dienstagvormittag sortierte Anni die doppelt gereinigten Sitzbezüge nach gut und noch nicht sauber genug. Die Männer bearbeiteten die von Anni freigegebenen Stühle mit Werkzeug und Akkuschraubern von Rainer Marquart, ersetzten fehlende Abstandhalter (dank Eigenfertigung von Helle), die Frauen machten sich an die noch unbearbeiteten Stühle aus der Halle. Begleitet wurden das Arbeiten von vielen lustigen Gesprächen und Lachern unter den vielen alten und wieder neuen Helferinnen und Helfern.
Dann die bange Frage, was tun mit den 80 nach wie vor dreckigen Sitzflächen, nochmal intensiv schrubben, schrubben, schrubben oder gleich auf den Sperrmüll? Anni entschloss sich, die Dosierung des Putzmittels zu vervierfachen, die Bürsten kamen intensiv zum Einsatz und Gerd organisierte Schlauch und Wasser, damit das Reinigungsmittel wieder aus den Bezügen herausgespült werden konnten. Nach der „Wäsche“ wurden die Stühle so auf den Terrassenstufen schräg aufgestellt, dass ein Großteil des Wassers schnellstmöglich wieder herausfloss, um ein Aufquellen des Holzes zu verhindern.
Erleichterung kurz vor Mittag, auch die 80 Stühle schienen recht sauber geworden zu sein. So konnte man beruhigt zum gemeinsamen Mittagessen bei unserer Jahnhallenwirtin gehen.
Mittwoch konnte ein Großteil der gereinigten und mittlerweile trockenen Stühle nach Vorgabe Rainer Marquart wieder ins Lager verbracht werden. Innerhalb von drei Stunden wurde alle verbliebenen Stühle am Unterboden untersucht, geschraubt, gewaschen, aufpoliert und ab in die Sonne zum Trocknen gestellt. Die mit Schlauch gespülten Stühle wurden zur weiteren Trocknung in der Halle aufgestellt und pünktlich am Freitag zur Blutspende in der Jahnhalle waren auch die trocken.
Die Inventur ergab, dass 491 Stühle wieder zur Verfügung stehen. Lediglich zwei Stühle landeten (ganz ausgebeint) auf dem Sperrmüll. Wir sind mit der Aktion sehr zufrieden und freuen uns, wenn bei Veranstaltungen, Konzerten und Prunksitzungen die Stühle wieder sauber und sicher zur Verfügung sind.
Nochmals herzlichen Dank an die vielen ehrenamtlichen Mitglieder für die spontane Hilfe zum Wohle des Vereins.
P.S.: Auch für die ca. 70 Tische wäre solch eine Putzaktion und Inspektion nicht unnötig; vielleicht im Herbst - oder nächstes Jahr?
Autor:Gerd Schüle aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.