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Jubiläumskonzert: 170 Jahre Vereinigter Gesangverein Bretten

29. April 2017
19:00 Uhr
Stadtparkhalle, 75015 Bretten
Über neuen Nachwuchs freut sich der VGV 1847 Bretten, aktuell mit rund 35 aktiven Sängerinnen und Sängern, jederzeit. | Foto: Bettina Barta-Sienel
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  • Über neuen Nachwuchs freut sich der VGV 1847 Bretten, aktuell mit rund 35 aktiven Sängerinnen und Sängern, jederzeit.
  • Foto: Bettina Barta-Sienel
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Die Liebe zum Singen verbindet und bringt zum Jubiläum zehn Chöre zusammen.

Bretten (hk) Im Proberaum liegt eine knisternde Vorfreude in der Luft. Fröhliche Gesprächsfetzen und Fragen über Fragen bestimmen die Atmosphäre im gemütlich eingerichteten „Domizil“. Ein Gefühl der Vertrautheit erwecken die fremden Gesichter auf den alten Fotografien, die von Hand zu Hand gereicht werden. Bei manchen Anwesenden huscht ein bisschen Wehmut über das Gesicht, bei anderen ist etwas Aufregung zu erkennen. Oben im Alten Rathaus, wo sich der Proberaum des VGV 1847 Bretten befindet, sind alle voll gespannter Erwartung auf das bevorstehende Konzert. So stimmen sich dort die rund 35 aktiven Sängerinnen und Sänger des Vereinigten Gesangvereins 1847 Bretten mit ihren wöchentlichen Singstunden und viel Engagement auf das große Ereignis ein. Dieser Raum ist also nicht nur ein Proberaum, sondern ein Ort, an dem das jahrhundertelange Bestehen des Gesangvereines mit eisernem Willen und vor allem mit fast unerschöpflicher Liebe am Singen fortgetragen wird.

„Wir gehören zu Bretten“

„Auch wenn wir ein kleiner Haufen sind, wir gehören zu Bretten“, sagt die erste Vorsitzende, Ruth Polzer. Denn der VGV 1847 ist der älteste Gesangverein im Kraichgau und der zweitälteste Verein der Stadt Bretten. In knapp sieben Wochen, am Samstag, 29. April, ist es dann soweit – dem Verein mit langer Tradition und insgesamt 160 Mitgliedern steht ein bedeutender Meilenstein bevor: Das 170-jährige Jubiläum. Mit diesem Ereignis wird an eine Geschichte erinnert, die von vielen erfolgreichen Momenten geprägt ist. Zum Beispiel der Gründung des Frauenchors im Jahre 1973. Aber auch einschneidende Momente sind bis heute in Erinnerung geblieben: Etwa um 1950 ereignete sich im damaligen Vereinshaus in Pforzheim ein Großbrand, bei dem unter anderem die Gründerfahne von 1847 verbrannte. Von diesem Ereignis ließen sich die zu dieser Zeit ausschließlich männlichen Sänger – damals bekannt unter dem Namen Vereinigter Männergesangverein 1847 – aber nicht entmutigen. Im Gegenteil: Das gesellige Beisammensein, mit der die Liebe zum Singen zum Ausdruck gebracht wird, fand Jahre später mit dem 150. Geburtstag einen weiteren Höhepunkt.

Annette Postel legt Zwischenstopp in Bretten ein

Das nun anstehende Jubiläumskonzert bringt befreundete Chöre sowie eine „charmante Chanteuse“ aus Karlsruhe auf die Bühne: Annette Postel, Kabarettistin und die einzige deutschsprachige Opern-Parodistin. Mit einer Mischung aus schauspielerischem Talent und einer frechen, aber liebenswürdigen Stimme sang sie bereits für die Kammeroper Frankfurt und auf Deutschlands größter Freilichtbühne in Ötigheim. Derzeit tourt sie gemeinsam mit Sebastian Matz und ihrem Programm „Sing Oper stirb“ durch ganz Deutschland – für ihren Auftritt beim Jubiläumskonzert legt sie einen kleinen Zwischenstopp in der Brettener Stadtparkhalle ein. Und worauf dürfen sich die Besucher schon freuen? „‚Die Post jubiliert‘ ist ein Best-of-Programm aus meinen 20 Jahren auf der Bühne. Begleitet werde ich von meinem Pianisten der ersten Stunde: Sebastian Matz. Wir necken uns, plaudern ein wenig aus dem Nähkästchen, spielen freche 20er Jahre Schlager, Kurt-Weill-Songs, Georg-Kreisler-Couplets, Filmschlager der Dreißigerjahre und natürlich meine eigene Opern-Comedy. Es darf sehr viel gelacht und dazwischen auch mal geträumt werden“, verrät Postel.

Vorverkauf startet Mitte März

Der Vorverkauf für das Jubiläumskonzert startet am Donnerstag, 16. März. Karten für 20 Euro gibt es an der Abendkasse sowie an folgenden Vorverkaufsstellen: Tourist-Info, Elektro Simmel und bei der Weststadt-Reinigung. Beginn ist um 19 Uhr, Einlass ist ab 18.30 Uhr

Gastchöre:
Leistungschor Song Circle, Liederkranz Eggenstein
Chorgemeinschaft Liederkranz Eggenstein
Bruderbund Mörsch
Gesangverein Frohsinn Hagsfeld
Konzertchor Coro Contempi, Frohsinn Hagsfeld
Eintracht Stupferich
MGV Liederkranz Neibsheim
MGV Liederkranz Ruit

3 Fragen an Annette Postel

Frau Postel, Sie sind schon in großen Häusern aufgetreten, aber auch auf kleinen Bühnen. Welche Vorzüge hat für Sie die kleine Bühne, zum Beispiel in einer Stadt wie Bretten?
Ich komme selbst aus der sogenannten Provinz und schätze es sehr, dass das Publikum in kleineren Städten oft viel unmittelbarer reagiert, oft viel offener ist und sich schon vorher auf den Abend freut. Wenn wir zu jemandem zu Besuch kommen, dann freuen wir uns doch alle, wenn wir mit offenen Armen empfangen werden. Ob ein Abend zu einem echten Erlebnis wird, hängt immer auch von Publikum ab, denn das Bühnenspiel ist nur ein Teil des ganzen Abends. Je besser das Publikum reagiert, desto freudiger, kreativer und besser ist der Künstler auf der Bühne.

Können Sie schon einmal einen kleinen Vorgeschmack auf das bevorstehende Konzert geben? Worauf dürfen sich die Besucher freuen?
"Die Post jubiliert" ist ein Best of Programm aus meinen 20 Jahren auf der Bühne. Begleitet werde ich von meinem Pianisten der ersten Stunde: Sebastian Matz. Wir necken uns, plaudern ein wenig aus dem Nähkästchen, spielen freche 20er Jahre Schlager, Kurt-Weill-Songs, Georg-Kreisler-Couplets, Filmschlager der Dreißigerjahre und natürlich meine eigene Opern-Comedy. Es darf sehr viel gelacht werden, und dazwischen auch mal geträumt.

Was ist das besondere an der Verknüpfung zwischen Oper und Parodie?
In der Oper werden große Gefühle gezeigt, die wir alle kennen: Liebe, Eifersucht, Hass, Wut, Sehnsucht, Angst etc. Und weil die Überhöhung in der Oper durch Wort und Musik an sich oft schon zum Lachen reizt, manchmal abstrus, manchmal kitschig, manchmal sehr durchgeknallt wirkt, ist der Weg zur Comedy nicht weit. Oft muss ich nur einen modernen, kabarettistischen Text auf die Musik legen, die schon ihrerseits eine große Portion Gefühl, Energie und Humor transportiert und jeder kann lachen, egal ob bei die Oper mag oder hasst. Ich bin natürlich froh, eine Stimme und eine Gesangsausbildung zu haben, mit der ich dieses Genre bedienen kann, denn nur was man liebt und beherrscht, kann man wirklich parodieren.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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