10.000 Kilometer-Rallye für den guten Zweck: Zwei Frauen bringen Rollstuhlfahrzeug nach Tadschikistan

3. September 2017
Brettener Woche Kraichgauer Bote, 75015 Bretten
Abenteuerliche Pisten nach Tadschikistan: Der Pamir Highway. | Foto: Adventure Manufactory
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  • Abenteuerliche Pisten nach Tadschikistan: Der Pamir Highway.
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Von München nach Duschanbé: Zum fünften Mal startet am 3. September die Tajik Rallye. Mit ihr macht sich ein Tross von Abenteurern und Autoverrückten auf nach Zentralasien. Dafür werden derzeit rund 35 Fahrzeuge fit gemacht, die im Ziel in Duschanbé zugunsten der Caritas international versteigert werden.

München (kn) Von München nach Duschanbé: Zum fünften Mal startet am 3. September die Tajik Rallye. Mit ihr macht sich ein Tross von Abenteurern und Autoverrückten auf nach Zentralasien. Dafür werden derzeit rund 35 Fahrzeuge fit gemacht, die im Ziel in Duschanbé zugunsten der Caritas international versteigert werden. Alle bis auf eins: Ein VW Caddy BJ 2001, der mit einer hydraulischen Rollstuhlrampe ausgestattet ist. Silke von Gemmingen und Sabine Flachmann, die sich unter dem Namen "TaChicks" als zweites reines Frauenteam in der Geschichte der Rallye auf den beschwerlichen Weg machen, haben ihn in einem Hamburger Hinterhof entdeckt. „Wir haben konkret ein Rollstuhlfahrzeug gesucht, weil es vor Ort dringend gebraucht wird“, erklärt Susanne Flachmann, die die Idee zur Teilnahme hatte.

„100 Dinge, die echte Autofans einmal getan haben müssen“

Die Münchnerin entdeckte die Rallye bei den Recherchen für ihr Buch „100 Dinge, die echte Autofans einmal getan haben müssen“ und war von dem Projekt spontan begeistert. „Es hat uns nicht mehr losgelassen“, erinnert sich ihre Mitfahrerin Silke von Gemmingen. „Und wir waren uns von Anfang an darüber einig, dass wir ein besonderes Auto brauchen. Eins, das eine Geschichte und einen speziellen Nutzen hat.“ Es ist den beiden ein Herzensanliegen, es zu verschenken. Mit Hilfe von Veranstalter Borris Förster (Adventure Manufactory) haben sie auch schon eine Empfängerin gefunden. „Mit dem Rollstuhl-Caddy verhelfen wir Mashhura endlich zur ersehnten Mobilität, denn bislang kann die 18-Jährige kaum das Haus verlassen. In naher Zukunft wird damit hoffentlich auch ein Schulbesuch möglich.“

„In erster Linie ein Abenteuer“

Natürlich ist die Rallye für uns in erster Linie ein Abenteuer“, meint Susanne Flachmann. „Wir werden unterwegs auch an unsere Grenzen kommen, aber die Neugier ist einfach zu groß.“ Faszinierende Landschaften, staubige Schotterpisten, wilde Flusstäler und steile Bergpässe locken. „Die Idee, mit dieser Reise das Augenmerk auf das ärmste Land Zentralasiens zu richten und soziale Projekte vor Ort zu unterstützen, hat uns letztlich überzeugt“, ergänzt Silke von Gemmingen. Denn jedes Team sammelt im Auftrag der Organisatoren Spenden und hat dafür ein Konto bei der Caritas eingerichtet. Doch auch über Rallye-taugliche Ausrüstungsgegenstände freuen sich die beiden, die ihren Boliden unterwegs zum Übernachten nutzen wollen. Benzin- und Wasserkanister, Reservereifen, robuste Schlafsäcke und Zusatz-Scheinwerfer brauchen sie noch. „Wir möchten möglichst nur bei Tageslicht reisen, aber lange Wartezeiten an den Grenzen oder verschüttete Gebirgs-Pässe können uns einen Strich durch die Planung machen“. Geplant ist der Zieleinlauf am 28. September. Zurück nach Deutschland wollen die beiden nur mit leichtem Gepäck fliegen. „Alles, was nach vier Wochen noch brauchbar ist, geben wir vor Ort in gute Hände“, versichern sie.

Weitere Berichte von Reisenden aus der Region lesen Sie auf unserer Themenseite: Reiseberichte

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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