25 Jahre Dürrenbüchiger Blockflötenorchester Picobella: Jubiläumsmatinee am 21. Oktober

21. Oktober 2018
11:30 Uhr
Dorfgemeinschaftshaus Dürrenbüchig, 75015 Bretten
Außergewöhnliches Ensemble: Das Dürrenbüchiger Blockflötenorchester Picobella, hier mit Dirigent Daniel Koschitzki, feiert sein 25-jähriges Bestehen. | Foto: Picobella/Max Kluger
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Mit einer Jubiläumsmatinee im Dorfgemeinschaftshaus in Dürrenbüchig feiert das Blockflötenorchester Picobella am Sonntag, 21. Oktober, um 11.30 Uhr sein 25-jähriges Bestehen.

BRETTEN-DÜRRENBÜCHIG (ch) Mit einer Jubiläumsmatinee im Dorfgemeinschaftshaus in Dürrenbüchig feiert das Blockflötenorchester Picobella am Sonntag, 21. Oktober, um 11.30 Uhr sein 25-jähriges Bestehen. Auf dem Programm stehen Stücke aus allen Epochen und Genres, vorgetragen bei musikalischen Höhepunkten der vergangenen 25 Jahre. Mit dem Konzert wird zugleich die neue CD des Ensembles vorgestellt. Anschließend laden die Jubilare zum Sektempfang.

Mit zwölf Musikern fing alles an

Das Jubiläumskonzert findet mit fünfwöchiger Verzögerung statt, denn eigentlich war der Geburtstag des Orchesters schon im Vormonat. Am Abend des 13. September 1993 trafen sich zwölf Interessierte zum ersten Mal im Vorraum der Dürrenbüchiger Kirche. Zu dem daraus zunächst entstandenen Musizierkreis für erwachsene Flötenspielerinnen und Flötenspieler hatte die Dürrenbüchiger Dirigentin Kirstin Kares eingeladen. „Da sich bei der Blockflöte im Vergleich zu anderen Instrumenten relativ bald Fortschritte zeigen, aber auch musikalisch anspruchsvoll gearbeitet werden kann, ist sie ein ideales Instrument für erwachsene (Wieder-)Einsteiger“, hieß es damals in der Einladung.

Viele musikalische Höhepunkte

Seitdem wurde – und wird bis heute - einmal pro Woche mittwochs geprobt, und schon bald stellten sich Erfolgserlebnisse ein. Im März 1995 fand im evangelischen Altenheim in Bretten die erste öffentliche Aufführung statt. In der Folge wurden die gemeinsam erarbeiteten Stücke mal bei kleinen Konzerten, mal auch bei Gottesdiensten präsentiert. Seitdem reihte sich ein Höhepunkt an den anderen: vom Baustellenkonzert zum fünfjährigen Bestehen 1998, der ersten CD in Form eines Live-Mitschnitts anlässlich des zehnjährigen Jubiläums im Jahr 2003, gefolgt vom zweiten Platz beim Wettbewerb Ensemble 2006, über eine Abendmusik im Ulmer Münster 2010, mehrere Auftritte unter dem Motto „Märchen und Musik“ sowie der erfolgreichen Teilnahme am Landesorchesterwettbewerb 2015 bis zur Aufnahme der CD „Divertimento“ im Sommer dieses Jahres.

Männliche Blockflötisten sind Mangelware

Bis etwa 2007 hatte die Flötengruppe – mit Schwankungen – um die 14 Mitspieler. Heute sind es mehr als doppelt so viele. Aus dem Musizierkreis wurde ein stattliches Orchester, das mit dem Karlsruher Blockflötisten Daniel Koschitzki sogar über einen eigenen Dirigenten verfügt. Im Klangkörper sucht man Männer derzeit vergebens. „Wir hatten einige Zeit auch männliche Mitspieler, die aber wegen Mitgliedschaft in anderen Orchestern oder Studium wieder aufgehört haben“, sagt Irene Goll. Sie spielt Bass und ist verantwortlich für die Organisation und Koordinatorin des Orchesters. Neben dem kleinen Bass oder auch Bassett gibt es noch Großbässe und Subbässe – letztere erinnern in ihrem Design an Orgelpfeifen und sind gut anderthalb Meter hoch. In den hohen Registern wandern die Blockflötengrößen von den Tenören über die Alt- und Sopranblockflöten bis zum Sopranino, der vom Dirigenten des Ensembles bespielt wird und gerade einmal 20 Zentimeter misst.

Kuriose Namensfindung

Besonders kurios ist die Namensfindung des Ensembles. „Ursprünglich schwebte uns eine ganze Zeit lang der Name Saltarella vor“, erinnert sich Picobella-Gründerin Kirstin Kares. Die Verbindung zum Saltarello, einem mittelalterlichen Hüpftanz, sei unverkennbar. „Mein Mann fing an, im Spaß mit dem Namen zu spielen und kam dann plötzlich mit dem Namen Picobella an.“ Das klang Kirstin Kares zunächst viel zu sehr nach Reinigungsfirma. Trotzdem hat sich der Name Picobella letztendlich durchgesetzt, vielleicht gerade wegen der augenzwinkernden Unternote. „In jedem Fall stellt das Orchester mittlerweile regelmäßig in Konzerten unter Beweis, dass man auf der Blockflöte sehr sauber spielen kann. Das ist dann picobello intoniert oder eben im Fall der rund 30 Spielerinnen picobella“, lächelt Irene Goll.

Extrem wandelbares Instrument

Daniel Koschitzki, unter dessen Leitung Picobella seit 2007 spielt, ist seit seiner Kindheit von der Blockflöte fasziniert. „Die Blockflöte hat beim Anblasen kaum Luftwiderstand“, sagt er. „Daher fühlt es sich fast wie eine natürliche Verlängerung des Atems an, wenn man das Instrument spielt. Das ist vergleichbar mit dem Singen.“ Für ihn ist die Blockflöte ein extrem wandelbares Instrument, mit dem man Renaissancekanzonen erklingen lassen, aber auch jazzige Melodien intonieren kann. „Der Klang der Flöte ist sehr direkt und hat in seiner Klarheit etwas ganz Ehrliches und Reines“, so Koschitzki. Eine einzelne Flöte klinge eher intim. Im Orchester jedoch klängen die Blockflöten sehr voll und erstaunlich kräftig. „Unsere Zuhörer staunen nicht schlecht, wie viel Kraft 35 Flöteninstrumente gemeinsam entwickeln. Es ist toll, die Leute auf diese Weise überraschen und erstaunen zu können.“, erläutert Irene Goll.

Neue Ziele im Visier

Auch außerhalb ihrer Proben und Auftritte haben die Musikerinnen miteinander Spaß. Das beweisen Konzertfahrten mit „Sightseeing“ sowie die Proben vor den Sommerferien und vor Weihnachten, woran sich immer ein Überraschungsbuffet mit gemütlichem Zusammensein anschließt. Aber die eigentliche Motivation der Mitglieder sind die gemeinsam gesteckten musikalischen Ziele und die Erfolgserlebnisse, wenn diese erreicht werden. Das nächste Ziel nach der Fertigstellung der Jubiläums-CD und dem Jubiläumskonzert steht schon fest: die Teilnahme am Landesorchesterwettbewerb im November 2019. Auch ein Auftritt beim ERTA Kongress 2019 in Stuttgart ist dem Orchester in Aussicht gestellt worden.
Neue Mitspieler/innen sind jederzeit bei Picobella willkommen. Die aktuellen Probentermine sind unter www.picobella.net einsehbar.

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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