Brettener Stadtmuseum präsentiert neue Ausstellung zu Nachkriegszeit und „Wirtschaftswunder“

25. April 2018
Museum im Schweizer Hof, 75015 Bretten
Ende der Nazi-Diktatur: Auf dem Brettener Marktplatz werden im Juli 1945 französische durch amerikanische Truppen abgelöst. | Foto: Stadtmuseum Bretten
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  • Ende der Nazi-Diktatur: Auf dem Brettener Marktplatz werden im Juli 1945 französische durch amerikanische Truppen abgelöst.
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„AUFBRUCH – Bretten 1945 bis 1965“ - unter diesem Titel wird am Mittwoch, 25. April, im Brettener Stadtmuseum im Schweizer Hof eine neue Ausstellung über die Nachkriegszeit und das damit verbundene "Wirtschaftswunder" eröffnet.

BRETTEN (pm) Die zwei Jahrzehnte zwischen 1945 und 1965 waren in ganz Deutschland eine Zeit des Aufbruchs und der Neuerungen. Nach der Beseitigung der unmittelbaren Kriegsschäden begann ein Wiederaufbau, der alle Bereiche erfasste und bereits in den fünfziger Jahren zu einem „Wirtschaftswunder“ führte, das kaum ein Beispiel hatte. Millionen neuer Wohnungen wurden errichtet, moderne Produktionsanlagen entstanden, Straßen und Brücken wurden neu gebaut, der allgemeine Wohlstand mehrte sich. Flüchtlinge und Vertriebene konnten rasch integriert werden und nach dem Ende der Nazi-Herrschaft begann schon bald der Neuaufbau demokratischer Institutionen.

Gesicht der Stadt veränderte sich rasant

All das ist auch am Beispiel der badischen Kleinstadt Bretten ablesbar. Ausdehnung und Gesicht der Stadt veränderten sich rasant. Zahlreiche Neubauten entstanden, während historische Bausubstanz, die den Krieg unbeschadet überstanden hatte, dem Abrissbagger zum Opfer fiel. Öffentliche Einrichtungen wurden, wie zum Beispiel die Volkshochschule, neu gegründet oder aber baulich erweitert und modernisiert. Durch den Zuzug von rund 3 000 Flüchtlingen und Vertriebenen in den Jahren 1945 und 1946 stieg die Bevölkerungszahl sprunghaft an – doch die Zuwanderer wurden dringend gebraucht, um den enormen Arbeitskräftebedarf der expandierenden Brettener Industrie zu decken, deren Hauptmotor die Herdfabriken waren. Eine weitere Zuzugswelle begann in den fünfziger Jahren mit der Ankunft der ersten, damals noch so genannten, „Gastarbeiter“.

Großformatige Fotos dokumentieren den Wandel

Die Ausstellung „AUFBRUCH – Bretten 1945 bis 1965“, die am 25. April im Stadtmuseum im Schweizer Hof eröffnet wird, gibt anhand zahlreicher zeitgenössischer Fotos einen facettenreichen Einblick in das städtische Leben jener Zeit. Deutlich wird, wie sehr sich Bretten in den Jahren zwischen der „Stunde Null“ und der Hochphase des „Wirtschaftswunders“ wandelte – in einem heute zum Teil durchaus diskussionswürdigen Versuch, als Kleinstadt im ländlichen Raum Anschluss an die Moderne zu finden. Gezeigt werden zahlreiche großformatige Bilder, die in eindrucksvoller Weise die Veränderungen des Stadtbilds, aber auch die „local heroes“ der zwei aufregenden Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zeigen.

Öffnungszeiten und Führungen

Für Besucher geöffnet ist die Ausstellung jeden Samstag, Sonntag und Feiertag von 11 Uhr bis 17 Uhr. Gruppenführungen (ab 10 Personen) sind jederzeit (auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten) nach Voranmeldung bei der Tourist-Info Bretten (Tel. 07252 / 583710) möglich. Der Eintritt ist frei.
Dr. Peter Bahn

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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