Während der Belagerung der Stadt Brettheim im Landshuter Erbfolgekrieg 1504 kam es zu teils heftigem Artilleriebeschuss: Von einer Schanze zwischen dem Weißhofer Tor und dem Pfeiferturm, und nicht nur von dort, flogen die Kugeln gegen die Stadt. Die Mauern sollten sturmreif geschossen werden, um das kurpfälzische Städtchen schlussendlich einzunehmen.
Ebenso ist aus der Schwarzerdt-Chronik überliefert, dass Brandsätze in der Stadt einschlugen. Diese konnten allerdings durch die aufmerksame Bevölkerung gelöscht werden, der entstandene Schaden war glücklicherweise gering.
Am Peter-und-Paul-Fest werden die Belagerung wie auch andere Geschehnisse aus der Schwarzerdt-Chronik eindrucksvoll nacherzählt: Bei der „Schlacht am Simmelturm“ donnern die Geschütze als Teil des Schauspiels und hüllen das Schlachtfeld mit Pulverdampf in ein unvergleichliches Licht.
Erfahrene Schwarzpulverkundige demonstrieren Gebrauch
Doch schon vor der „Schlacht“ lohnt der Weg zum Simmelturm, zum „Lebendigen Museum“. Um den Gästen des Festes die Schwarzpulverwaffen „in aller Ruhe“ zeigen zu können, wird es am Samstag ab 17 Uhr eine eigene Vorführung zum Thema geben. Erfahrene Schwarzpulverkundige verschiedener Brettener Gruppen werden eine volle Stunde lang Funktion, Handhabung und Wirkung verschiedener Waffengattungen aus der Schwarzpulver-Ära demonstrieren: Professionell moderiert nehmen Vertreter des „Albrecht Schedels Fähnlein“, der „Brettener Artillerie“ oder der „Landsknechtsgruppe Bretten“ Jung und Alt mit auf eine Zeitreise der besonderen Art.
Brandballen fliegen
So kommen nicht nur Handfeuerwaffen und Geschütze zum Einsatz, sondern auch Kriegsfeuerwerk. Beispielsweise wird ein Brandballen gezündet – derartige Brandsätze flogen ja schon 1504 in die Stadt –, dessen Herstellung man nachmittags zwischen 14 und 16 Uhr im Lager der „Brettener Artillerie“ verfolgen kann. Bretten lebt eben seine Geschichte, auch deshalb hat sich die Artilleriedemonstration am Simmelturm ob der Detailtiefe und der Begeisterung der Beteiligten zu einem echten Geheimtipp entwickelt. Kai Trautz und Heiko P. Wacker
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Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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