BRETTEN (kn) Zur Satire-Aktion „Brettener Unwort des Jahres“ mit Stadtrat Hermann Fülberth lädt das Wahlbündnis "Aufbruch Bretten" am Freitag, 17. Mai, von 11 Uhr bis 14 Uhr auf den Brettener Marktplatz ein. Bereits am letzten Freitag konnte Versammlungsleiter Peter Bahn zu einer Veranstaltung im „Schweizer Hof“ nicht nur acht von 14 Ratskandidaten von „Aufbruch Bretten“, sondern auch eine Anzahl von neuen Interessenten begrüßen, wie es in einer Mitteilung heißt.
Auch mal "vor das Schienbein treten"
Die Besucher waren gekommen, um den Bericht von Stadtrat Hermann Fülberth über seine bisherige Ratsarbeit zu hören. Fülberth war 2014 für die Partei Die Linke in den Brettener Rat gewählt worden und ist jetzt Spitzenkandidat der Bündnisliste „Aufbruch Bretten“. "In lebendiger, oft von Humor gewürzter Weise" habe Fülberth dargestellt, wie er die Arbeit im Rat erlebt hat. „Alle hatten sich ganz lieb“, sei sein erster Eindruck gewesen, und „keiner wollte den anderen weh tun.“ Damit habe man aber eine wesentliche Aufgabe verfehlt, denn der Gemeinderat sei verpflichtet, die Verwaltung und den Oberbürgermeister zu kontrollieren und gegebenenfalls auch mal „vor das Schienbein zu treten“. Er selbst habe stets versucht, dieser Verpflichtung nachzukommen, was für ihn als Einzelstadtrat ohne dazugehörige Fraktion nicht immer leicht gewesen sei.
"In Einzelfällen" produktive Zusammenarbeit
In Einzelfällen sei es allerdings gelungen, mit anderen Stadträten zu einer produktiven Zusammenarbeit im Sinne der Sache zu kommen. Leitmotive seien für ihn immer die sozialen Anliegen der Normalbevölkerung, eine ökologisch nachhaltige Stadtplanung und die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs gewesen. Daran wolle er auch in der neuen Wahlperiode festhalten. An den Vortrag schloss sich laut "Aufbruch" eine lebhafte Diskussion an, deren Themenbreite vom städtischen Haushalt bis zur Zukunft des Brettener Bahnhofs und vom desolaten Zustand des innerstädtischen Einzelhandels bis zur Verkehrsplanung reichte. Deutlich wurde dabei ein tiefes Unbehagen über die derzeitigen Verhältnisse in Bretten.
Preise für persönliches "Unwort"
Mit der Satireaktion "Unwort des Jahres" knüpft "Aufbruch Bretten" an die alljährliche Preisverleihung gleichen Namens durch die „Gesellschaft für Deutsche Sprache“ an. Auch in Bretten gebe es solche „Unworte“, die einem im Alltagsleben nachgehen, Ausdruck einer schönrednerischen Sicht der Rathausoberen seien und meist für Luftblasen oder halbgare Projekte stünden, teilt "Aufbruch Bretten" mit. In einer bewusst satirischen und humorvollen Aktion wolle die Wählergemeinschaft diese „Unworte“ nun öffentlich aufgreifen und zur Diskussion stellen. Heiße Kandidaten für das „Brettener Unwort des Jahres“ seien unter anderem „Kleinstadtperle“, „digitaler Leuchtturm“, „City-Management“ und einige andere. Auf dem Marktplatz soll es einen Info-Stand mit Stimmzetteln und Urne geben. Jeder Passant habe dann die Möglichkeit, sein ganz persönliches „Unwort“ zu wählen. Als erster Preis wird eine Flasche Wein ausgesetzt, als zweiter Preis eine kommunalpolitische Überraschung. Die Preisverleihung ist am Samstag, 18. Mai, um 12 Uhr, vorgesehen, ebenfalls auf dem Marktplatz am Stand von "Aufbruch Bretten".
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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