Krisenmanagement und Katastrophenschutz
Mehr Eigenverantwortung in der Notfallvorsorge gefordert

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Der 7. Dialog Forum der CDU-Walzbachtal fand am Mittwochabend im modernen und professionellen Ambiente der multi-media systeme AG statt. Mit über 50 Besuchern, zu denen auch Knut Bühler (stellvertretender Landrat), Michael Hambsch (Landessprecher Baden-Württemberg der THW) sowie privat anwesende ehrenamtliche Mitarbeiter der Freiwilligen Feuerwehr und des DRK gehörten, war die Veranstaltung sehr gut besucht. Das Sachthema war: Bevölkerungsschutz in Deutschland – Von gesamtstaatlichen Aufgaben bis hin zur persönlichen Notfallvorsorge. Als Referent und anerkannter Experte war Andreas Kling eingeladen. Kling, ist Dozent und Berater für kritische Infrastrukturen und Bevölkerungsschutz und war für die Vereinten Nationen, den Malteser Hilfsdienst und verschiedene Hilfsorganisationen als Katastrophenhelfer international im Einsatz. Er ist auch Autor mehrerer Fachbücher und war Sachverständiger für die Enquete-Kommissionen Bevölkerungsschutz der Länder Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein. Durch die Veranstaltung moderierte der Vorsitzende der CDU Gemeindeverband Walzbachtal und Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, Tino Villano.
Krisen sind sehr vielfältig, was zur Vermeidung von Katastrophen auch vielfältige Vorsorgemaßnahmen erfordern. Krisen oder Risiken können Naturereignisse sein wie Erdbeben, Starkregen, Hochwasser oder Sturm, Groß- und Waldbrandereignisse, Pandemien, menschliches oder technisches Versagen, welche zu Havarien führen können, aber auch terroristische und kriegerische Ereignisse oder Cyberangriffe und Sabotageaktionen, bei denen der Fokus des Angriffs auf die Versorgung der Bevölkerung mit Energie oder Trinkwasser und auf Infrastruktur, Kommunikation und Mobilität liegt. Wenn die Vorsorgemaßnahmen nicht greifen, kann die Krise zu einer Katastrophe mit erheblichen Folgen führen und das Leben oder Gesundheit zahlreicher Menschen oder Tiere, den Zustand der Umwelt, erhebliche Sachwerte oder die lebensnotwendige Versorgung der Bevölkerung gefährden oder schädigen.
Kling erläuterte sehr verständlich an vielen Beispielen die strukturierte Vorgehensweise der Risikoermittlung und deren Bewertung, die Vorsorgemaßnahmen und die Katastrophenbewältigung sowie die staatlichen Organisationen und die Eigenverantwortung. Dabei verwies er auch auf die mitgebrachten Broschüren des Bundesamtes.
Die Gäste stellten anschließend viele gute Fragen und es kam eine rege sachliche Diskussion zustande. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass erstens die behördlichen und technischen Strukturen seitens des Landratsamtes, der Feuerwehr, dem Technischem Hilfswerk, dem DRK und der Polizei gut aufgestellt sind und funktionieren. Aber zweitens wurde auch aufgrund der vielfach vorhandenen Vollkaskomentalität ganz klar auf die Eigenverantwortung aller Bürgerinnen und Bürger nachdrücklich verwiesen. In einem Katastrophenfall gilt es für die staatlichen Stellen und Rettungsdienste vorrangig die Funktionen und die Sicherheit der Gesellschaft sicherzustellen. Natürlich gibt es eine Wasserversorgung und Notstromaggregate und Sammelstellen. Aber nicht flächendeckend für alle zur gleichen Zeit. Das würde die Kapazitäten bei Weitem übersteigen. Daher wurde auch auf den Ratgeber für Notfallvorsorge – Richtiges Handeln in Notsituationen, vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, verwiesen. Der Dritte Punkt ist die Kommunikation, die, so lässt sich aus den vielen Gesprächen von allen Beteiligten zusammenfassen, noch stark verbessert werden muss. Wo gibt es beispielsweise Sammelstellen in Walzbachtal? Wie werden die Bürgerinnen und Bürger vom Rathaus über Notfallvorsorge und Katastrophenschutz informiert und wie sie sich zu verhalten haben? Werden – auch wenn es politisch unpopulär ist – ehrlich die Risiken benannt und wie die Situation tatsächlich aussieht.
Wir danken Herrn Kling für seinen fundierten Beitrag und die zahlreichen Antworten auf die Fragen, dem multi-media Team, insbesondere dem Geschäftsführer Klaus Peterlik, seiner Assistentin Franziska Kußmann sowie dem Leiter für Veranstaltungen Michael Heide für die Bereitstellung der Räume und die Begleitung am Abend, besonderer Dank gilt auch Knut Bühler und Michael Hambsch, dass sie sich die Zeit genommen haben und auch aktiv an den Gesprächen beteiligt waren, und allen Gästen, die Zeit und Interesse mitgebracht haben.
Weitere Informationen finden Sie unter der Homepage des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
Besuchen Sie uns auf unserer Homepage: www.cdu-walzbachtal.de
Autor:CDU Walzbachtal aus Region |
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