„Das ist ja mal ganz etwas anderes!“ – diesen Satz hört man öfter nach einem Konzert der Gruppe Maseltov, die am Dienstag, 05.11., 20.00 Uhr im Naturfreundehaus aufspielt.
Und in der Tat haben sich die sechs Musiker aus dem Raum Bretten einer Musik verschrieben, die sich deutlich unterscheidet vom gängigen Mainstream der Rock- und Popmusik der 70er und 80er Jahre. Jiddischer Klezmer, gemischt mit Gipsyklängen des Balkans, erzeugt oft schon nach den ersten Takten ein emotionales Mitschwingen des Publikums, welches sich in Form eines inneren Genießens, aber auch in spontanen Klatsch- und Tanzbewegungen äußern kann. Der Ursprung dieser Musik liegt einige Jahrzehnte zurück: im Osteuropa des 19. Jahrhunderts waren sowohl die jüdische Bevölkerung als auch die Sinti und Roma permanenter Benachteiligung und Verfolgung ausgesetzt. Der Wille des Überlebens, die Notwendigkeit steter Improvisation unter widrigen Lebensbedingungen und das (trotzige) Bewahren von unbändiger Lebensfreude fand nicht zuletzt in der Musik dieser Völker ihren Ausdruck. Melancholische Weisen wechseln ab mit pulsierenden Rhythmen, schwermütiger „Zigeunermoll“ mit spritzigen Klarinetten- und Saxophonläufen. Auch in der Instrumentierung zeigt die Band sich sehr vielseitig: zu den Bläsern gesellen sich Akkordeon, Bass, Gitarre und verschiedene Perkussionsinstrumente; und das plötzliche Auftauchen von Posaunenklängen in Kombination mit Gesang führt zu allgemeiner Aufmerksamkeit. Nein, langweilig wird es einem bei einem Auftritt von Maseltov nie – trotz zumeist instrumentaler Musik ist stets für Abwechslung gesorgt.
Wolfgang Wagner: Saxophon, Posaune, Gesang
Andreas Frank: Klarinette
Edgar Dörner: Akkordeon, Xylophon
Valentin Braun: Gitarre
Luisa Axenfeld: Bass
Vera Arendt: Schlagzeug, Percussion, Gesang
Karten zu dieser Veranstaltung des Jazz-Club Bretten gibt es im VVK bei der Tourist-Info und an der Abendkasse zu 12 €, Mitglieder 8 €, Schüler und Studenten 5 € , Kinder bis 14 Jahre sind frei
Autor:Heide Lampart aus Bretten |
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