Friedenstage in Bretten

Oberbürgermeister Martin Wolff äußert sich in seinem Grußwort zu den Brettener Friedenstagen zur Bedeutung der Initiative.

Oberbürgermeister Martin Wolff:

"Vor zehn Jahren hat eine Vielzahl von gesellschaftlichen Gruppierungen aus Bretten sich zur Initiative „Bretten - aktiv für Frieden“ zusammengeschlossen. Jedes Jahr finden Veranstaltungen statt, die auf die Gefahren von Massenvernichtungswaffen hinweisen und deren weltweite Ächtung fordern.
Als Mitglied der „Mayors for Peace“, einer weltweit agierenden Gruppe von Bürgermeistern, deren Ziel es ist, die verbindliche Vereinbarung eines Zeitplans zur Abschaffung der Atomwaffen durchzusetzen, unterstütze ich aus Überzeugung die Brettener Friedensaktivitäten. Was mich besonders freut, ist, dass viele Jugendliche bei den Brettener Friedenstagen engagiert sind. Das Thema betrifft uns alle - es ist wichtig, aktiv für den Weltfrieden einzutreten.

Die Organisationsgruppe hat auch für 2016 wichtige und zum Nachdenken
animierende Veranstaltungen geplant. Diskussionen und Vorträge, Ausstellung,
Volkstrauertag, Ökumenischer Friedensgottesdienst und natürlich der traditionelle
Friedensmarsch sind Themen, mit denen wir auf reges Interesse hoffen. Details zu
den verschiedenen Veranstaltungen können Sie dieser Broschüre entnehmen.
Viele Herausforderungen der heutigen Zeit sind bedauerlicherweise noch immer
Ausfluss von Kriegshandlungen in der Welt. Der zwar abgeschwächte aber immer
noch anhaltende Zustrom an Flüchtlingen und ihrem verzweifelten Versuch dem
Bürgerkrieg in Syrien zu entgehen - auf der Suche nach Schutz und Frieden in Europa.

Das allein unterstreicht schon in aller Deutlichkeit die Notwendigkeit unserer
Friedensaktivitäten - damals wie heute. In der UNESCO-Präambel steht ein Satz,
den man sich merken und nach dem man handeln sollte: „Da Kriege in den Köpfen
der Menschen beginnen, ist es notwendig, in den Köpfen der Menschen Vorsorge
für den Frieden zu treffen.“ Dies ist auch das Ziel unserer Friedenstage.
Mein abschließender Dank gilt der Brettener Friedensinitiative, allen Helfern und
Referenten, die sich im Rahmen dieser Programmwochen einbringen und all den
Bürgerinnen und Bürgern, die hoffentlich sehr zahlreich unsere Friedensbemühungen mit ihrer Teilnahme an den Veranstaltungen unterstützen"

Das Programm:

Ausstellungseröffnung zum Thema „100 Jahre Schlacht um Verdun“, 7. November 2016, Foyer Rathaus, 19 Uhr.

In diesem Jahr jährt sich der Beginn der Schlacht um Verdun (Frankreich) im Ersten Weltkrieg zum 100. Mal. Schülerinnen und Schüler des Edith-Stein-Gymnasiums berichten zusammen mit Lehrer und UNESCO-Koordinator Christof Magar von ihrem Besuch bei der Gedenkstätte in Frankreich im Rahmen eines Schüleraustausches mit der Partnerstadt Longjumeau. Die bilinguale Ausstellung läuft vom 7. November bis 20. November 2016.

Syrien – Krieg ohne Ende? Wege zum Frieden

Abendlicher Vortrag von Andreas Zumach, 8. November 2016, Bürgersaal, 19:30 Uhr.

Podiumsdiskussion mit Brettener Schulen, Andreas Zumach, 9. November 2016, Melanchthon-Gymnasium, 11 Uhr bis 12:45 Uhr. Welche Rolle spielt der "Islamische Staat" in diesem Krieg? Welche Interessen verfolgen Russland, die USA, Iran, Saudiarabien und die Türkei? Wie ließe sich der Syrienkrieg beenden und der IS erfolgreich bekämpfen? Seit 1988 UNO- und Schweizkorrespondent der taz („tageszeitung“) in Berlin mit Sitz in Genf und freier Korrespondent für andere Printmedien, Rundfunk-und Fernsehanstalten in Deutschland, Schweiz, Österreich, USA und Großbritannien; zudem tätig als Vortragsreferent, Diskutant und Moderator zu zahlreichen Themen der internationalen Politik, insbesondere UNO, Menschenrechte, Rüstung und Abrüstung, Kriege, Nahost, Ressourcenkonflikte (Energie, Wasser, Nahrung) und Afghanistan.

Ökumenischer Friedensgottesdienst, 9. November, Evangelische Stiftskirche, 19 Uhr

Der ökumenische Friedensgottesdienst steht unter dem Motto der Ökumenischen
Friedensdekade 2016 „Kriegsspuren“ und wird musikalisch begleitet.
Liturgie: Pfarrer Dietrich Becker-Hinrichs, Predigt: Pfarrer Harald-Mathias Maiba

Gedenkfeier anlässlich des Volkstrauertages, 13. November, Friedhof Bretten, 11:30 Uhr

Der Volkstrauertag – von den Nazis als „Heldengedenktag“ missbraucht – wurde
1952 wieder eingeführt, um an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zu erinnern und um zu mahnen: „Nie wieder Krieg!“ Seit Jahren engagieren sich in Bretten Jugendliche bei der würdigen Gestaltung des Volkstrauertages. Der Volkstrauertag bietet den Schulen die Gelegenheit, Kindern und Jugendlichen den Wert eines friedlichen Zusammenlebens der Völker zu vermitteln. In diesem Jahr werden eine Lehrerschaft mit Schülerinnen und Schülern der
Johann-Peter-Hebelschule Bretten, der Vereinigte Gesangsverein 1847 Bretten e.V.
und der Musikverein Stadtkapelle Bretten e.V. zusammen den Gedenktag
durchführen. Oberbürgermeister Martin Wolff und der VdK-Vorsitzende Ronald
Schmidt werden Kränze niederlegen.

Ausstellungseröffnung zum Thema „100 Jahre Schlacht um Verdun“, 7. November 2016, Foyer Rathaus, 19 Uhr.

In diesem Jahr jährt sich der Beginn der Schlacht um Verdun (Frankreich) im Ersten Weltkrieg zum 100. Mal. Schülerinnen und Schüler des Edith-Stein-Gymnasiums berichten zusammen mit Lehrer und UNESCO-Koordinator Christof Magar von ihrem Besuch bei der Gedenkstätte in Frankreich im Rahmen eines Schüleraustausches mit der Partnerstadt Longjumeau. Die bilinguale Ausstellung läuft vom 7. November bis 20. November 2016.

Geschichte des Asylrechts - Hintergrundinformation zu einer aktuellen Debatte Vortrag von Ute Coulmann, 14. November 2016, Aula des Hallen-Sportzentrums Bretten, Max-Planck-Straße 3, 19:30 Uhr

Das Asylrecht ist eines der ältesten Rechte der Menschheit. Von Verfolgung bedrohte Menschen fliehen seit Jahrtausenden unter den Schutz der Gottheit. Von den biblischen und griechischen Stätten wanderte das Asyl in die christlichen Kirchen und Klöster und schließlich in die weltlichen Instanzen. Im 20. Jahrhundert schließlich wurde es, unter dem Druck von Diktatur und Völkermord, elementares Verfassungsrecht. Trotz der Einschränkungen nach 1990 ist es bis heute einer der prägendsten Artikel unseres Grundgesetzes.

Ute Coulmann ist Rechtsanwältin und Mediatorin mit einer Spezialisierung auf
Pflegerecht. Sie arbeitet für verschiedene Bildungsträger im Gesundheitswesen als
Dozentin für die Fächer Recht, Ethik und Politik. Sie gibt seit einigen Jahren auch
Wochenendseminare für die Landeszentrale für politische Bildung in Baden-
Württemberg und bringt dort humorvoll, verständlich und zugleich tiefgründig
Menschen aller Generationen die Grundlagen unserer Verfassung wieder näher. Mit
dem Museumsverein Flehingen-Sickingen e.V. und dem Verein Jüdisches Leben im
Kraichgau e.V. ist sie eng in die regionale Gedenkstättenarbeit eingebunden.

Lichterzug durch die Brettener Innenstadt, 17. November 2016, Marktplatz, 18 Uhr

Vom Marktplatz aus werden wie in den letzten Jahren interessante Stationen
angelaufen, an denen Brettener Schulklassen und Jugendliche mit Musik, Text und Aktionen ihre Gedanken zum Thema „Bretten – aktiv für Frieden“ vorbringen, bis der Lichterzug am Marktplatz wieder endet und dort seinen Abschluss findet.
Friedenskerzen für den eindrucksvollen Friedensmarsch können zuvor am Marktplatz für 0,50 Euro erworben werden.

Benefiz-Seminar der Akademie Karate Kazen, 22. Oktober 2016, Stadtparkhalle, 10 bis 18 Uhr.

Die Akademie Karate Kanzen e.V. wird einen gemeinnützigen Kampfkunst-Lehrgang unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Martin Wolff veranstalten. Es reisen Referenten und Teilnehmer aller Altersgruppen aus ganz Deutschland und dem Ausland an um an diesem Tag zusammen zu trainieren. Die Teilnahmegebühren und Einnahmen aus Speisen und Getränken werden an die gemeinnützige Organisation War Child UK gespendet. War Child existiert, um Verhältnisse zu schaffen, in denen Kinder und junge Menschen, die von einem bewaffneten Konflikt betroffen sind oder waren, in Sicherheit leben, aufwachsen und sich entwickeln können. War Child UK unterstützt Kinder direkt in Kriegsgebieten und hilft diesen auch langfristige Auswirkungen des Krieges zu bewältigen. Die Organisation ist momentan in Afghanistan, Irak, Uganda
und der Republik Kongo aktiv. Auch Nicht-Kampfsportler sind herzlich willkommen zuzuschauen oder die Veranstaltung durch den Kauf einer Speise/eines Getränks zu unterstützen. Weitere Informationen unter:www.karate-bretten.de und auf
www.warchild.org.uk