Rathausneubau in Walzbachtal: Tag der offenen Tür in moderner, bürgernaher und serviceorientierter Gemeindeverwaltung

17. Dezember 2017
11:00 Uhr
Rathaus, 75045 Walzbachtal
Bürgerservice großgeschrieben: Vor dem durch eine Glaswand abgeteilten Bürgerbüro werden Rathausbesucher zunächst an einer neuen Infotheke empfangen. | Foto: Fotostudio Mayrhofer
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  • Bürgerservice großgeschrieben: Vor dem durch eine Glaswand abgeteilten Bürgerbüro werden Rathausbesucher zunächst an einer neuen Infotheke empfangen.
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Nachdem das neue Walzbachtaler Rathaus bereits seit Anfang Juli in Betrieb ist, lädt die Gemeindeverwaltung am kommenden Sonntag, 17. Dezember, die Bevölkerung von 11 bis 17 Uhr zur Besichtigung im Rahmen eines Tags der offenen Tür ein. Im Rahmen eines bunten Programms für alle Generationen können die Einwohner ihr neues Rathaus kennenlernen.

WALZBACHTAL-WÖSSINGEN (pm/ch) Nachdem das neue Walzbachtaler Rathaus bereits seit Anfang Juli in Betrieb ist, lädt die Gemeindeverwaltung am kommenden Sonntag, 17. Dezember, die Bevölkerung von 11 bis 17 Uhr zur Besichtigung im Rahmen eines Tags der offenen Tür ein. Mit der offiziellen Eröffnung, die bereits am Freitagabend mit geladenen Gästen stattfindet, und dem Tag der offenen Tür für die Allgemeinheit hatte man bewusst bis zur Fertigstellung des neuen Rathausplatzes gewartet, um das Gesamtensemble erlebbar zu machen.

Abwechslungsreiches Programm für Alt und Jung

Die Besucherinnen und Besucher können sich auf ein abwechslungsreiches Programm aus musikalischen Beiträgen Walzbachtaler Vereine und verschiedenen Attraktionen auf dem Rathausplatz und im neuen Gebäude freuen. Mit der Weihnachtsbaumbeleuchtung auf dem Rathausplatz nimmt Bürgermeister Karl-Heinz Burgey auch das bereits in einigen anderen Kommunen empfangbare kostenlose BADEN-WLAN für den Bereich um das Rathaus in Betrieb. Weitere Informationen dazu liegen ab dem 17. Dezember im Rathaus aus. Bei einem Quiz haben die Gäste Gelegenheit, ihr Wissen über das neue Rathaus auf die Probe stellen. Zu gewinnen gibt es attraktive Preise. Für die kleinen Besucher wird Kinderschminken und Buttons-Basteln angeboten. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Die Gemeinderäte verkaufen Glühwein, Kinderpunsch im Walzbachtal-Becher und Bratwürste im Brötchen, die Azubis aus Kindergärten und Hort backen Waffeln. Alle Einnahmen werden auf die gemeindeeigenen Kindergärten und Horte verteilt.

Rathausplatz als neue Dorfmitte

Für die Öffentlichkeit ist der architektonisch ansprechende, moderne Neubau mit seinen Mehrfachgiebeln, der senkrechten Holzlattenfassade und der Freitreppe über den neuen Rathausplatz zugänglich. Der Platz schafft Raum für Veranstaltungen und Feste, den es so bisher in der Dorfmitte nicht gab. „In der Platzmitte wird künftig jedes Jahr zum ersten Advent der Weihnachtsbaum und Anfang Mai der Maibaum stehen“, kündigt Bürgermeister Karl-Heinz Burgey an. Ein separater Platzabschnitt ist für Kurzzeitparker, für die beiden Autoteiler-Fahrzeuge und eine E-Mobilladestation reserviert.

Vorrang für Service- und Besucherorientierung

Im Rathaus selbst wird allergrößter Wert auf Service- und Besucherorientierung gelegt. Neu ist unter vielem anderen, dass Besucher vom Rathausplatz durch eine Drehtür ebenerdig in den Eingangsbereich gelangen, wo sie zunächst auf eine Infotheke treffen. Dort, neben dem durch eine Glaswand abgetrennten Bürgerbüro, werden ihre Fragen und Anliegen entweder direkt von einem Beschäftigten bearbeitet oder die Besucher werden an andere Ansprechpartner weitergeleitet. Ein neues Wegweisersystem erleichtert die Orientierung im Haus. In Zeiten, da die Infotheke, die zugleich Telefonzentrale ist, nicht besetzt ist, liefert ein Informationsbildschirm hinter der Infotheke die nötigen Hinweise. Ein neues Diskretionszimmer im Bürgerbüro ist für Offenlagen und Akteneinsichten gedacht. Ein kleiner Besprechungstisch in jedem Büro erleichtert den Empfang von Besuchern.
Ein ebenfalls neuer Besucherservice: Auf jedem Stockwerk gibt es sowohl Damen- als auch Herren-WCs. Zusätzlich befinden sich im Erd- und zweiten Obergeschoss behindertengerechte Toiletten, die jederzeit bequem über den Fahrstuhl erreichbar sind. Außerhalb der Öffnungszeiten stehen vom Rathausplatz her gesehen auf der rechten Rathausseite nach dem Materialeingang öffentliche Toiletten zur Verfügung.

Barrierefreiheit und moderne Büroräume

Treppenfreie Eingänge und der zentrale Fahrstuhl machen das Gebäude barrierefrei und für jedermann zugänglich, sei es mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen. Auch an die Gesundheit der momentan rund 30 Rathausmitarbeiter wurde gedacht. In den neuen, lichtdurchfluteten Büros mit ihren hohen Fenstern ist jeder Arbeitsplatz mit einem ergonomischen Schreibtischstuhl und einem höhenverstellbaren Schreibtisch ausgestattet. Langes Arbeiten im Sitzen ist passé. Mehrmals pro Tag können die Tische in verschiedene Höhen gestellt werden, um den Rücken zu entlasten und Bewegung in den Arbeitsalltag zu bringen. Auf jedem Flur finden die Mitarbeiter neuerdings ein mit Präsentationstechnik ausgestattetes Besprechungszimmer vor. Eine große Bewirtungstheke im Foyer des Ratssaales zeigt an, dass der Sitzungssaal künftig auch für Veranstaltungen genutzt werden soll. Die Flure sind durchgängig mit stromsparenden LED-Leuchtleisten und Galerieschienen bestückt, „weil wir künftig im Rathaus auch Ausstellungen machen wollen“, wie der Bürgermeister ankündigt. Nur das schnelle Internet fehlt noch. Aber Mitte Januar wird laut Burgey auch das neue Rathaus ans Glasfasernetz angeschlossen.

„Kombilösung“ ermöglichte den Neubau

Der Bau des neuen Rathauses mit Vorplatz dauerte rund zweieinhalb Jahre. Die ersten Planungen für das gesamte Projekt reichen jedoch bis ins Jahr 1999 zurück. Im Jahr 2012 hatte der Gemeinderat nach Überprüfung mehrerer Alternativstandorte beschlossen, die neue Gemeindeverwaltung am Standort des bisherigen Rathauses zu errichten. Da man festgestellt hatte, dass das unmittelbar dahinter gelegene alte Feuerwehrhaus ebenso wenig den aktuellen Anforderungen entsprach wie das bisherige Rathaus, entschied man sich, das Feuerwehrhaus abzureißen und in einen Neubau am Wössinger Bahnhof zu verlegen, der im Oktober 2013 eingeweiht wurde. Dieser auch „Kombilösung“ genannte Plätzetausch machte es möglich, dass ab Sommer 2015 auf dem Gelände des bisherigen Feuerwehrhauses der Neubau des Rathauses entstehen konnte, während der Betrieb im davor liegenden bisherigen Rathaus bis zur Fertigstellung weiterlief. Erst nach dem Umzug aller Verwaltungsmitarbeiter ins neue Gebäude wurde der Bestandsbau abgebrochen und mit der Anlage des neuen Rathausplatzes begonnen. Auf diese Weise war das Funktionieren der Verwaltung über die gesamte Bauphase hinweg gewährleistet.

Vorgängerbau wies erhebliche Mängel auf

Notwendig geworden war der Neubau nach Ansicht von Gemeinderat und Verwaltung unter anderem, weil der 49 Jahre alte Vorgängerbau aus massivem Beton ursprünglich auf die Anforderungen der damals noch selbstständigen Gemeinde Wössingen ausgelegt war und seitdem keine wesentliche Sanierung oder Erneuerung erfahren hatte. Weder Raumangebot noch Besucherfreundlichkeit entsprachen der infolge des Zusammenschlusses von Wössingen und Jöhlingen Anfang der 1970er Jahre bis heute etwa verdreifachten Einwohnerzahl. Das Rathaus wies erhebliche Defizite auf, etwa beim Mindestflächenbedarf von 300 Quadratmetern für Büroräume oder bei den funktionalen Anforderungen an Besuchertoiletten, an eine ausreichende Zahl Parkplätze, einen übersichtlichen Eingangsbereich sowie an genügend Sitzungs- und Besprechungsräume. Auch mit den über die Jahre weiterentwickelten technischen Standards und gesetzlichen Vorschriften, zum Beispiel hinsichtlich vorbeugendem Brandschutz, Arbeitsschutz, Wärmeschutz, Energieeinsparung und Barrierefreiheit konnte es nicht mehr mithalten. Im neuen Gebäude sind alle diese Anforderungen berücksichtigt.

Mit Einsparungen die Kostensteigerung begrenzt

In den vergangenen fünf Jahren seit Beginn des Gesamtprojekts mit der Verlegung des alten Feuerwehrhauses musste die Gemeinde die Kosten mehrfach an unterschiedliche Veränderungen anpassen. Die Kosten für den Rathausneubau inklusive Abbruch des Vorgängergebäudes und Anlage des neuen Rathausplatzes wurden laut Verwaltungsangaben noch im Juli 2014 auf 6,9 Millionen Euro beziffert. Infolge gestiegener Baupreise lag die Kostenvorhersage im Oktober 2017 bei insgesamt rund 7,5 Millionen Euro. Das seien rund 600.000 Euro oder „8,3 Prozent mehr“ als drei Jahre zuvor angenommen, rechnet Bürgermeister Karl-Heinz Burgey vor und fügt hinzu: „Angesichts der guten Konjunktur im Baugewerbe sind wir mit dieser Steigerungsrate hochzufrieden.“ Auch dass die Landeszuschüsse mit insgesamt rund drei Millionen Euro etwa eine halbe Million höher ausfielen als erwartet, trug dazu bei, die Kostensteigerung zu begrenzen. Der Kostenbeitrag der Gemeinde wurde mit rund 4,5 Millionen Euro gedeckelt. Dennoch sahen sich Gemeinderat und Gemeindeverwaltung wiederholt genötigt, zusammen mit dem Architekturbüro Einsparmöglichkeiten zu entwickeln. Die größte Einsparung brachte mit rund 360.000 Euro der Verzicht auf die ursprünglich geplante Verkleidung der Fassade mit Zinkrauten. Sie hätte laut Bürgermeister doppelt so viel gekostet wie die heutige Holzlattenfassade. Dementsprechend positiv fällt sein Fazit aus: „Wir haben ein funktionstüchtiges modernes Rathaus, es ist wirtschaftlich, ökologisch, städtebaulich gelungen und sieht gut aus.“

Mehr zum Rathaus Walzbachtal lesen Sie auf unserer Themenseite

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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