Jeff Veis besucht mit Tochter Jennifer die Stolpersteine für Vater und Großeltern
Was veranlasst Menschen, immer wieder nach Bretten zu kommen? Es gibt verschiedene Gründe. Bretten ist eine attraktive Stadt, freundliche Bewohner oder aber meine Wurzeln sind in Bretten. „Ich habe in London geschäftlich zu tun“, schrieb Jeff Veis vor einiger Zeit, und meine Tochter Jennifer studiert in Kopenhagen. Wir beide fliegen nach Frankfurt und sind dann bald in Bretten. Habt Ihr Zeit?“ Er versicherte, dass Jennifer großes Interesse an Familiengeschichte hat, und es für ihn ein Muss ist, die nächste Generation an die Wurzeln heranzuführen. Beim Besuch im letzten Jahr versicherte Jeff, dass er ein Brettener sei.
So war die Freude groß, dass Oberbürgermeister Martin Wolff sich Zeit für die Gäste nahm und mit ihnen über Bretten, Kopenhagen und Kalifornien plauderte. Natürlich gehörte der Besuch im Standesamt zum Programm wie auch der Besuch im Stadtarchiv bei Herrn Kipphan. Es ist halt doch etwas anderes, eine Urkunde im Original zu sehen als auf einem Foto. Ehrfurchtsvoll streift Jennifer den Einband des Standesbuches, wo des Großvaters Bruno Geburtsurkunde gelistet ist.
Der Weg durch die Stadt führte dann zum alten Krankenhaus, wo der Großvater geboren wurde, vorbei an mehreren Stolpersteinen, um dann die Stolpersteine für den Großvater und seine Eltern anzuschauen. Bruno Veis verließ Bretten mit einem Kindertransport 1938 nach England und verabschiedete sich für immer von seinen Eltern. Sie kamen 1940 nach Gurs und dann über Drancy ins KZ Auschwitz, um in der Gaskammer ermordet zu werden.
Rüdiger und Heidemarie Leins waren auch dieses Mal die fach- und sachkundigen Begleiter der jüdischen Gäste aus Kalifornien, die mit dem jüdischen Friedhof ihren Besuch abschlossen. Bernhard und Adelheid Veis haben auf ihrem Grabstein ein Schofar abgebildet. Er blies den Schofar an Jom Kippur und dem Neujahrsfest in der Synagoge.
So schrieb Jennifer, wie beeindruckend es für sie war, den Namen Veis an vielen Stellen in der Stadt zu sehen und sie sich in dieser Linie befindet. Sie weiß, dass diese Erlebnisse sie für ihr ganzes Leben prägen werden.
Autor:Heidemarie Leins aus Bretten |
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