Zeiger der Kirchturmuhr wieder angebracht
Ruit ist nicht mehr „zeitlos“

Ortsvorsteher Aaron Treut begab sich am Dienstagmittag zusammen mit den Monteuren in Luftige Höhen über Ruit um die Schäden am Ziffernblatt der Kirchturmuhr zu begutachten. | Foto: Treut
  • Ortsvorsteher Aaron Treut begab sich am Dienstagmittag zusammen mit den Monteuren in Luftige Höhen über Ruit um die Schäden am Ziffernblatt der Kirchturmuhr zu begutachten.
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Bretten (kn) Am Dienstag endete in Ruit die „Zeitlosigkeit“ nach mehr als vier Monaten fehlender Zeiger an der Kirchturmuhr. Während die Zeiger der Ruiter Kirchturmuhr am 26. April 2022 demontiert wurden, um die Uhr von dem bisherigen analogen Stellwerk auf eine digitale Variante umzustellen, verzögerte sich der Einbau durch die aktuelle geopolitische Lage. Hintergrund war, dass die stark verwitterten Zeiger in neuem Glanz erstrahlen sollten und es deshalb, auch aus Korrosionsgründen, zwingend erforderlich war, eine neue Goldschicht aufzutragen. Gold sei, wie viele andere Rohstoffe auch, aktuell nur sehr schwer auf dem Markt zu beschaffen, weshalb sich der Wiedereinbau der Zeiger Woche um Woche verschoben habe, berichtet der Ruiter Ortsvorsteher Aaron Treut. „Ich habe mich, als klar war, dass die Zeiger mit Hilfe eines Hubsteigers eingebaut werden sollen, auf den Kirchplatz begeben, um die Sache zu begutachten. Dabei wurde ich dann von den Monteuren aufgefordert, mit nach 'oben' zu fahren, um mir die Schäden am Ziffernblatt anzuschauen.“

Alter, vertrauter Glockenschlag erklingt wieder

Wind und Wetter haben auch an der über 150 Jahre alten Kirche ihre Spuren hinterlassen, und besonders am Ziffernblatt gab es starke Korrosion. Zum Glück sehe man von unten nicht viel davon, aber der Lack und Goldglanz hätten stark gelitten. "Es wäre ideal gewesen, wenn wir die Zifferblätter parallel mit den neuen Zeigern hätten austauschen können, aber die aktuelle Finanzsituation macht das schwierig." Glücklicherweise gebe es einen extra Fördertopf, aus dem solche Arbeiten und Erneuerungen an Kirchturmuhren finanziert werden können, so auch die Ruiter Maßnahme, einschließlich der Neuvergoldung. Es sei wichtig zu wissen, dass Kirchturmuhren der weltlichen Gemeinde unterstehen, das Kirchengebäude und der Glockenschlag aber der geistlichen Gemeinde. Da gebe es also eine historische, aber klare Trennung, weiß der Ortsvorsteher. Dennoch hat Ruit seit Dienstag seine Kirchturmuhr wieder, mit neu vergoldeten Zeigern, frisch eingestellter Uhr und dem alten, vertrauten Glockenschlag.

Heimatgefühl und Dorfleben

Für das typische Ruiter Heimatgefühl ist damit also gesorgt, wenn die Ruiter von ihrer Gartenarbeit aufschauen, sobald die Kirchturmglocken schlagen und die Zeit wieder ablesen können. Das gehöre auch zum Dorfleben, so Ortsvorsteher Treut, der in den letzten Wochen des Öfteren gefragt wurde, wann denn endlich die Zeiger wieder an der angebracht werden, es würde sonst in Ruit etwas fehlen und der Blick zur Uhr wäre „unvollständig“. Der Blick nach oben wird also wieder mit der richtigen Zeit belohnt, die im Hintergrund digital gesteuert wird. Bezüglich der beschädigten Zifferblätter wolle der Ortsvorsteher noch einmal mit dem Amt „Technik und Umwelt“ Kontakt aufnehmen, um zu beraten, ob es gegebenenfalls eine weitere Sanierung geben kann.

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Kraichgau News aus Bretten

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