In Bretten zu Hause
Baustellenstadt Bretten – was wird denn da gebaut?
Bretten (ger) Baustellenstadt, diesen Beinamen hat Bretten, seit sich in der Innenstadt Baustelle an Baustelle reiht. Wann hat die Durststrecke mit all den Umleitungen, Sperrungen und dem Lärm ein Ende, und was wird da eigentlich gemacht? Wir haben bei den Projekten der Stadt nachgefragt.
Bronnerbau am MGB
Auf der Zielgeraden befindet sich die Sanierung des so genannten Bronnerbaus am Melanchthon-Gymnasium Bretten (MGB). Im Mai 2021 begonnen, wird das Gebäude laut Oberbürgermeister Martin Wolff und Bürgermeister Michael Nöltner voraussichtlich im Herbst 2024 fertiggestellt sein. Der Trakt wird dann vom Keller bis zum Dachgeschoss, das die neue Aula einnimmt, komplett saniert sein: Das umfasst die Gymnastikhalle, einen großen Proberaum, die Mensa mit neuem offenem Ankunftsbereich sowie Klassenräume, die neu strukturiert wurden. Ein Treppenhaus mit Aufzug sorgt für Barrierefreiheit und einen Zugang, über den man direkt in die Aula gelangt. Die Kosten belaufen sich auf rund 13,7 Millionen Euro.
Pforzheimer und Weißhofer Straße
Satte drei Jahre sind für die Umgestaltung der Pforzheimer und Weißhofer Straße geplant. Diese soll als verkehrsberuhigte Stadtstraße „wohnlich“ mit Bäumen und Wasserelementen mit Sitzmöglichkeiten hergerichtet werden. Zugleich werden die Leitungen für Strom, Wasser und Gas ausgetauscht und eine Nahwärmetrasse erstellt. Die Straße soll „Anlieger frei“ werden und der Durchgangsverkehr auf die Bundesstraße weichen. Für die Umgestaltung entstehen Kosten von voraussichtlich 3,25 Millionen Euro.
Seit Sommer 2023 läuft der erste Bauabschnitt zwischen Georg-Wörner-Straße und Friedrichstraße. Nachdem die Stadtwerke im Sommer die Nahwärmeleitungen unter der Saalbachverdolung durchgepresst haben, wurden inzwischen der Kanal sowie die Gas- und Wasserleitung vom Bauanfang bis vor die Einmündung der Friedrichstraße verlegt und die Kanalhausanschlüsse fertiggestellt. Derzeit laufen die Leitungsarbeiten der Stadtwerke für den Ausbau des Nahwärmenetzes, das sich aus Tiefengeothermie speisen soll. Seit 18. März wird im Kreuzungsbereich der Friedrichstraße gearbeitet. Die Verwaltung geht von vier Wochen Vollsperrung bis 12. April aus. Diese Arbeiten werden von einer zweiten Kolonne ausgeführt, damit möglichst viele Arbeiten parallel laufen können.
Die besondere Schwierigkeit einer innerstädtischen Baustelle sei, teilt die Verwaltung mit, der geringe Platz, der Logistik und Ausführung erschwert. Der dichte Leitungsbestand mache die Arbeiten sehr aufwändig, was aber schon im Vorfeld klar war. Aktuell liege man im Zeitplan. Wenn alles glatt läuft, werden die Baumaßnahmen 2026 beendet.
Jahnhalle
Nicht nur von der Johann-Peter-Hebel-Gemeinschaftsschule, sondern von vielen Brettener Vereine wird die Jahnhalle genutzt. Die 1960 erbaute Sportstätte am Postweg wird derzeit generalüberholt. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, hatte sich im Rahmen des Sanierungsgebietes Altstadt III bereits im Jahr 2020 die Möglichkeit ergeben, Fördermittel für eine Sportstättensanierung zu beantragen.
Außerdem wird durch einen zweistöckigen Anbau an die Jahnhalle die Hebelschule erweitert. Neben Umkleide- und Sanitärräumen für die Halle wird im Erdgeschoss des Anbaus auch ein multifunktional nutzbares Klassenzimmer und im Obergeschoss drei Klassenzimmer sowie ein so genannter Differenzierungsraum entstehen. So bezeichnet man Räume, die zum Beispiel von Kleingruppen aus Schülern mit besonderem Förderbedarf oder leistungsstärkeren Schülern genutzt werden können. Dafür wurde erfolgreich eine Schulbauförderung beantragt. Hinsichtlich der Klimaschutzziele der Stadt wird bei der Planung auch ein wichtiges Augenmerk auf die Gebäudeeffizienz gelegt. Nach Fertigstellung wird die Effizienzklasse 55 erreicht, für die ebenfalls eine Förderung greift. In Summe konnten rund 2,7 Millionen Euro an Fördergeldern generiert werden. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf zirka 6 Millionen Euro.
Die Schadstoffsanierung wurde wie geplant im August 2023 abgeschlossen. Ab September 2023 wurde das Gebäude entkernt. Die Kostenfortschreibung verlaufe laut der Verwaltung derzeit plangemäß, obwohl bereits Nachtragsleistungen beauftragt werden mussten. Auch liege man im Zeitplan. Wenn die Maßnahme zum Schuljahresbeginn 2025 abgeschlossen sein wird, sind alle Räumlichkeiten barrierefrei erschlossen. Die Dachfläche der Halle wird mit einer Photovoltaikanlage belegt. Das Dach des Hallenanbaus hingegen wird begrünt und dort wird auch eine Lüftungsanlage ihren Platz finden. Oberlichter, die im Bedarfsfall auch verschattet werden können, sorgen dann für einen natürlichen Lichteinfall im Schulbereich. Die Rohbauarbeiten sollen bis Herbst 2024 fertiggestellt sein.
Mehr Beiträge und Bilder auf unserer Themenseite "In Bretten zuhause".
Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
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