ESG-Rektorin Annelie Richter feierlich in den Ruhestand verabschiedet
Lobeshymnen unter dem Regenbogen

Verdienter Ruhestand: Annelie Richter (links) mit der von Anja Bauer überreichten Abschiedsurkunde. | Foto: ch
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BRETTEN (ch) „Over the Rainbow – über dem Regenbogen“ lautete das Motto des kurzweiligen Programms aus Grußworten, Instrumental-, Gesangs- und Tanzeinlagen, mit dem am Dienstagnachmittag in der Aula des Brettener Edith-Stein-Gymnasiums dessen Schulleiterin Annelie Richter in den Ruhestand verabschiedet wurde. Das Motto hatte die scheidende Oberstudiendirektorin selbst vorgegeben – in Erinnerung an einen Hubschrauberflug auf Hawaii, den ihr die Schulgemeinde bereits zu ihrem 60. Geburtstag geschenkt hatte.

Markenzeichen herzliches Lachen

Wie einen schillernden Regenbogen habe Richter die vergangenen elf Jahre den kleinen Kosmos des ESG zusammengehalten – mit viel Charme, Umsicht und Weitsicht, sagte Stellvertreterin Susanne Kunzmann in ihrer Begrüßung der zahlreichen Gäste aus Schülern, Eltern, Lehrerkollegen, auch aus der näheren und weiteren Umgebung, sowie Vertretern von Politik, Kultur und Wirtschaft. Richters Markenzeichen sei ihr herzliches Lachen.

Geprägt vom finnischen Schulsystem

Die zuständige Abteilungspräsidentin im Staatlichen Schulamt Karlsruhe, Anja Bauer, ließ in ihrer Verabschiedungsrede den beruflichen Werdegang Richters Revue passieren, der unter anderem über Bombay, Riad und Helsinki führte. Aus dem finnischen Schulsystem habe sie einen großen Erfahrungsschatz an Methoden mitgebracht und in Form von mehr Differenzierung, kooperativen Lernformen und einem besonderen Periodisierungsmodell seit 2008 am reformpädagogischen ESG umgesetzt. Außerdem habe sie unter anderem Schulaustauschprogramme auf die Beine gestellt und in der Bundesrektorenkonferenz mitgewirkt.

„Spuren, die überdauern werden“

Ebenso wie Richter habe auch ihr Nachfolger Daniel Krüger, dem Bauer anschließend die Ernennungsurkunde überreichte, unter anderem mit Erfahrungen an einer Waldorfschule sowie als langjähriger Vorsitzender des Landesverbands der Russischlehrer über den Tellerrand hinausgeschaut. Oberbürgermeister Martin Wolff bescheinigte Richter, dass sie am ESG Spuren hinterlassen habe, „Spuren, die überdauern werden“, und dankte dafür, dass sie mit Schülern und Lehrkräften an den Friedenstagen teilgenommen habe. In seiner Funktion als Vorstand der Melanchthon-Schülerpreis-Stiftung erinnerte Bürgermeister a.D. Willi Leonhardt daran, dass Richter als Mitglied im Stiftungsrat 2013 die Idee eines Melanchthon-Kunstwettbewerbs der Brettener Schulen entwickelt habe.

Spielräume zugunsten der Schüler genutzt

Richter habe ihre Spielräume zugunsten der Schüler genutzt, und zwar „immer mit viel Herzblut“, lobte stellvertretend für die Brettener Gymnasien die Leiterin der Beruflichen Schulen, Barbara Sellin, die ihr im Übrigen eine „sehr offene und stets unkomplizierte Zusammenarbeit“ bescheinigte. „Offen, freundlich und herzlich“, so charakterisierte sie auch ihr Karlsruher Kollege Uwe Müller im Namen der Direktorenvereinigung Nordbaden, der Richter zuletzt vorstand.

Wertschätzung für Eltern und Kollegen

„Ohne sie wären unser Bistro und unsere Schule nicht das, was sie heute sind“, stellte Peter Maier vom Freundeskreis ESG fest, während sich die Elternbeiratsvorsitzende Yvonne Blessing für die Wertschätzung bedankte, die Richter gleichermaßen Eltern wie Kindern entgegengebracht habe. Weltoffenheit, „Transparenz auf höchstem Niveau“, die Vision eines friedvollen Miteinanders, Offenheit für andere Kulturen sowie entschiedenes Eintreten gegen Rassismus und Ausgrenzung, so charakterisierten Hannah Breitinger und Philipp Brüggemann vom Personalrat ihre bisherige Chefin, die sich „weit über die übliche Fürsorgepflicht hinaus“ für das Kollegium engagiert habe.

Überraschung zum Schluss

Nachdem auch Serife Cay namens der SMV einen Abschiedsgruß vorgetragen hatte, gab es als „Aufgaben“ verpackte Abschiedsgeschenke seitens der Schulgemeinschaft. Die Beschenkte zeigte sich „überwältigt“ und meinte, alles Gesagte sei „ja nicht meine Leistung“, denn: „Wir sind ja ein Team“ und „ohne alle die anderen Rädchen wäre das ja gar nicht gegangen“. Das angesprochene Team überraschte zum Schluss noch mit einer Interpretation des hawaiianischen Hits „Somewhere over the Rainbow“, vorgetragen von einem extra dafür neugegründeten Ukulele-Ensemble.

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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