Maulbronn (kn) Um nicht dunklen Mächten zum Opfer zu fallen, war man in der Neuzeit bedacht, Haare und Nagelschnipsel und ähnliche menschliche Körperabsonderungen gründlich zu entsorgen. Eine große Bedeutung kam dem Schutz der Nachgeburt zu. Um Böses von Mutter und Kind abzuwenden, wurde die Nachgeburt bestattet oder verbrannt. Nicht selten wurde sie in einem keramischen Gefäß zum Austrocknen an einen Ort deponiert, in welchen weder Sonnen- noch Mondlicht scheinen konnte. So findet man noch heute bei Renovierungsarbeiten in alten Häusern von überwiegend protestantischen Familien seltsam anmutende Keramikschalen und -scherben. In ihrem Vortrag berichtet Svenja Dalacker (M.A.), wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, von Ausgrabungsarbeiten gewonnenen Erkenntnissen. Dieser findet am Dienstag, 22. September, 19 Uhr in der Turnhalle Schmie, Glaitstraße 39, Maulbronn-Schmie statt. Die Ausstellung „Alltagsmagie“ in der Steinhauerstube – Das Dorfmuseum in Schmie – ist jeden ersten und dritten Sonntag des Monats von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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