Bei den Besuchern der Fahrtage der Modelleisenbahner in Mühlacker ist es alljährlich eine Tradition, dass für diese Öffnungstage stets ein neues Motto gesucht und dies dann auch sorgfältig umgesetzt wird. So drehen die Miniatur-Eisenbahnen am ersten Ausstellungswochenende (13. und 14. Januar) ihre Runden unter dem Motto „Nahverkehrs- und Vorort-Züge“.
Mühlacker (nk) Schon seit einigen Wochen laufen die Vorbereitungen, um die passende Auswahl aus dem vereinseigenen rollenden Material und jenem der aktiven Modelleisenbahner zu treffen. Modellbahn-Präsident Martin Böhriger ist überzeugt, dass insbesondere auch Eisenbahn-Nostalgiker auf ihre Kosten kommen werden, „denn wir setzen so ziemlich alles auf die Schiene, was spätestens ab den Nachkriegsjahren gerade auch zwischen Stuttgart und Karlsruhe tagtäglich zur Beförderung der Pendler im Einsatz war“. Dem früher aktiven Lokomotivführer „Ferdl“ Schmidt und passionierten Modelleisenbahner fallen da auf Anhieb Modellreihen ein, etwa die Elektrotriebwagen ET 25, 27, 65 und 85, wie sie vor allem im Stuttgarter Umland unterwegs waren und wegen des lauten „heulenden“ Fahrgeräuschs und der weinroten Lackierung auch „Rote Heuler“ genannt wurden. Während ein Original noch im Eisenbahnmuseum steht, können die Modelle bei der Ausstellung in Mühlacker „in motion“ verfolgt werden.
Auch das „deutsche Krokodil“ darf nicht fehlen
Auch kohlebefeuerte Loks waren noch lange nach dem Krieg zur Personenbeförderung eingesetzt, auch solche, etwa der Baureihen 39 oder 64, setzt der Mühlacker Club auf die Schiene. Des Weiteren Elektroloks von der E 17 bis zur E 93 dem „deutschen Krokodil“, die ebenso über die Anlage surren werden. Nicht fehlen dürfen die Dieselfahrzeuge jener Zeit, etwa jene Triebwagen, wie sie auf der Nagoldtal- und Entalbahn rollten (Baureihe 628), bevor in Richtung Calw/Nagold ab 2005 der Regio-Shuttle (BR 650) eingesetzt wurde und im Enztal bis Wildbad ab 2002 die Karlsruher AVG mit ihren gelben Stadtbahnen den Betrieb übernahm.
Im Flohmarkt nach Schnäppchen stöbern
Zudem wird man sich im hiesigen Raum noch an den „Entenköpfer“ erinnern, der zwischen Mühlacker und Maulbronn-Stadt pendelte – es war ein Schienenbus 795, der übrigens heute noch als „Roter Flitzer“ mit nostalgischer „Wulle“-Werbung als Ausflugszügle unterwegs ist.
Geöffnet ist die Ausstellung am Samstag und Sonntag im MCM-Vereinsheim direkt am Bahnhof in Mühlacker. Neben der großen H0-Anlage im Erdgeschoss sind im Obergeschoss eine Spur 1 Anlage mit Abstellbahnhof durch Durchführung von Lokwechseln sowie die Spur-N-Anlage der Jugendgruppe mit mehreren Schattenbahnhöfen in Betrieb. Dort kann man auch im Flohmarkt nach Schnäppchen stöbern. Zudem ist für Bewirtung gesorgt.
Weitere Informationen:
modellbahnclub-muehlacker.de
www.youtube.com
Autor:Havva Keskin aus Bretten |