Mit einer Ausstellung unter dem Titel "Nach St(r)ich und Faden - Die Wahrheit über Mode-Mythen" zeigt das Team "Grüner Gockel" der Evangelischen Kirchengemeinde Kürnbach-Bauerbach auf, wie in Billiglohnländern Mode für den hiesigen Markt produziert wird - und welche Konsequenzen dies hat. Die Ausstellung öffnet am 22. Oktober 2017 in der Michaelskirche in Kürnbach.
Kürnbach (pm) Klamotten kaufen nach Herzenslust! Oder lieber doch nicht? Wir gehen zum "shoppen", oftmals ohne konkrete Wünsche. Vielmehr lassen wir uns von den Eindrücken in den mit Neonröhren beleuchteten und Musik beschallten Geschäften oder auch den nett gestalteten Internetportalen der Modeanbietern berieseln. Unsere Kleidung "kleidet" uns nicht nur, sondern soll auch modisch sein. Nicht der Nutzen, sondern bereits der Erwerb an sich wird oftmals schon als Befriedigung von Wünschen und als Zeitvertreib oder gar als Hobby angesehen. Die vielen kaum getragenen oder gänzlich ungetragenen Kleidungsstücke in unseren Schränken sind der sichtbare Beweis für unseren Konsumrausch.
Hoher Preis für den Profit
Doch wir werden von den Konzernen nach St(r)ich und Faden hinters Licht geführt, indem sie uns Bedürfnisse vorgaukeln, die wir eigentlich gar nicht haben. In der Werbeanzeige zaubert die neue, schicke Jacke der Käuferin ein breites Lächeln auf das Gesicht. Und nicht nur das - die neue Jacke macht sie sogar äußerst attraktiv und begehrenswert. Der Handel und die großen Konzerne sind die einzigen, die davon profitieren. Schnelle und billige Produktion ist ihre Maxime. Auf der anderen Seite des Globus konfektionieren Arbeiterinnen und Arbeiter an (über)langen Arbeitstagen in riesigen, stickigen Fabrikhallen unsere Mode, Faden um Faden, St(r)ich um St(r)ich... Sie bezahlen den Profit mit einem hohen Preis.
Ausstellung zum Thema "Faire Mode"
Das Team Grüner Gockel der Evangelischen Kirchengemeinde Kürnbach-Bauerbach zeigt die Ausstellung "Nach St(r)ich und Faden" und nimmt die Besucherinnen und Besucher der Kürnbacher Kerwe und Naturparkmarkt mit auf eine Entdeckungsreise. Eine Reise, die nicht nur über die weltweiten Arbeitsbedingungen informiert, sondern zudem eine Reflektion unserer eigenen Rolle in den globalen Wertschöpfungsketten anstößt.
Die Posterserie zeigt auf sechs ausdrucksstarken Fotos verschiedene Aspekte rund um die Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie und die Wahrheit über Mode-Mythen: Zum Beispiel warum der Mindestlohn in den Billiglohnländern zum Leben nicht ausreicht, ein Job in der Nähfabrik nicht unbedingt besser ist als gar keine Arbeit und dass teure Kleidung nicht fairer produziert wird als billige.
Die Ausstellung mit dem Angebot fair gehandelter Kleidung öffnet am 22. Oktober 2017 von 11 Uhr bis 17 Uhr in der Michaelskirche Kürnbach.
Autor:Wiebke Hagemann aus Bretten |
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