(ch) „Die Alternative hieß: Erneuern oder Sterben“, mit diesem drastischen Bild führte der Maulbronner Bürgermeister und stellvertretende Vorsitzende des Trägervereins Kinderzentrum Maulbronn, Andreas Felchle, die Ausgangssituation vor Augen.
Seitdem sind sieben Jahre vergangen, und die Zukunft des Kinderzentrums Maulbronn (KiZe) ist inzwischen wieder gesichert. Nach 18 Monaten Bauzeit konnte im August termingerecht der weiße, sich elegant in die Umgebung einfügende Neubau am Hang der Knittlinger Steige bezogen werden.
Tag der offenen Tür am 9. Oktober
Am Sonntag, 9. Oktober, ab 11.30 Uhr ist die Bevölkerung eingeladen, sich in den zeitgemäß erweiterten Räumlichkeiten umzusehen und einen Eindruck von den verbesserten Arbeits- und Therapiemöglichkeiten zu gewinnen.
Klinik ist komplett in Neubau umgezogen
Der aus dem Jahr 1929 stammende Altbau war nach Aussage des Trägervereinsvorsitzenden Klaus Kaiser trotz Renovierungen in den 1970er Jahren aus technischer wie hygienischer Sicht überholt. Nachdem das Landessozialministerium einer zunächst geplanten umfangreichen Erweiterung seine Zustimmung versagt hatte, einigte man sich auf die nun umgesetzte moderate Weiterentwicklung. Das bedeutet, dass Bestandteil eins des Kinderzentrums, die Klinik für Kinderneurologie und Sozialpädiatrie mit ihren beiden Stationen für Kinder-Jugendliche und Eltern-Kind sowie den dazugehörigen Funktions- und Therapieräumen, komplett in den Neubau verlegt wurde.
Ambulantes Sozialpädiatrische Zentrum bekommt mehr Platz im Altbau
Zugleich verblieb der zweite Bestandteil des Kinderzentrums, das ambulante Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ), im Altbau und kann dort nun - entsprechend seiner wachsenden Aufgaben - mehr Raum in Beschlag nehmen. Angedacht ist die Einrichtung einer teilstationären Behandlung. Zusammen betrachtet eine Lösung, die Chefarzt Prof. Dr. Rainer Blank als „bedeutendste Perspektive seit Bestehen des Kinderzentrums“ und „größten Schritt der baulichen und inhaltlichen Weiterentwicklung“ wertet.
75 Prozent mehr Nutzfläche
Insgesamt bietet der trapezförmige Neubau mit überbautem Innenhof auf drei Etagen etwa 75 Prozent mehr Nutzfläche. Dennoch bleibt die Gesamtbettenzahl mit 36 vorerst dieselbe, der Zuwachs kommt in erster Linie den erweiterten Raumgrößen und der verbesserten Ausstattung zugute. Sechs zusätzliche Betten für die besonders stark nachgefragte Eltern-Kind-Station können bis zum Abschluss der Kostenverhandlungen mit den Krankenkassen als Notfallbetten genutzt werden.
Förderverein Christophorushilfe sammelte vier Millionen Euro Spenden
Die schuldenfreie Finanzierung des – laut Bürgermeister - „größten Bauprojekts in Maulbronn“ war, wie Klaus Kaiser betonte, ein beispielloser Kraftakt. Obwohl der Löwenanteil der sich auf insgesamt 13,2 Millionen Euro belaufenden Baukosten mit 9,2 Millionen Euro vom Land Baden-Württemberg gestemmt wurde, musste die Klinik selbst vier Millionen Euro aufbringen. Dies gelang dem Förderverein Christophorushilfe unter anderem mit Hilfe von Erbschaften, Sponsoren und der stattlichen Zahl von 15.000 Stammspendern.
Programm am 9. Oktober
10 Uhr Gottesdienst in der Klosterkirche
11.30 bis 17 Uhr Führungen durch Teile des Hauses, Vorführungen zu Therapien und technischen Hilfsmitteln, Vorträge zu Themen wie Essstörungen, Bewirtung, Unterhaltung und Spiele für Kinder
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Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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