OB-Wahl in Bruchsal: Drei Bewerber um den Chefsessel

9. Juli 2017
Bürgerzentrum Bruchsal, 76646 Bruchsal
Treten am Sonntag, 9. Juli, bei der OB-Wahl an, um für die nächsten acht Jahre die Geschicke der Stadt Bruchsal zu lenken: Marco Doneit, Cornelia Petzold-Schick und Dr. Bernd Reißer (von links). | Foto: Bauer
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  • Treten am Sonntag, 9. Juli, bei der OB-Wahl an, um für die nächsten acht Jahre die Geschicke der Stadt Bruchsal zu lenken: Marco Doneit, Cornelia Petzold-Schick und Dr. Bernd Reißer (von links).
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(cob) Insgesamt drei offizielle und von der Stadt Bruchsal organisierte Vorstellungsrunden liegen hinter den OB-Kandidaten. In der Kernstadt, in Untergrombach und in Heidelsheim hatten die Wähler Gelegenheit, die drei Bewerber um den Chefsessel im Bruchsaler Rathaus in Augenschein zu nehmen und - so gewollt - mit ihren Fragen auf Herz und Nieren zu prüfen.

Die Oberbürgermeister-Wahl ist am Sonntag, 9. Juli. Auf dem Wahlzettel stehen dann Amtsinhaberin Cornelia Petzold-Schick, der 25-jährige Elektroingenieur Marco Doneit sowie der Frauenarzt Dr. Bernd Reißer.

Zukunftsaufgabe intelligente Mobilität

Den Ablauf bei der ersten Vorstellungsrunde im Bruchsaler Bürgerzentrum erläuterte Andreas Glaser, Erster Beigeordneter der Stadt Bruchsal: In einem ersten Teil stellten sich die Bewerber in jeweils maximal 20 Minuten den interessierten Bürgern vor. Im zweiten Teil hatten dann die Anwesenden die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Per Los wurde bestimmt, dass die Amtsinhaberin den Anfang machte: Petzold-Schick nahm ihre Zuhörer mit auf einen gedanklichen Rundgang durch Kernstadt und Stadtteile, präsentierte Abgeschlossenes, Begonnenes sowie Zukünftiges und untermauerte ihre Eingangsthese: „Ich bin mittendrin im Leben, aber auch mittendrin in der Arbeit.“ Sie verwies auf Erfolge wie eine attraktivere Innenstadt mit stark gestiegener Kaufkraftquote, einen funktionierenden Triwo-Technopark sowie die Bahnstadt. In einer intelligenten Mobilität sieht sie die Schwerpunktaufgabe der nächsten Jahre.

Für eine funktionierende Stadt

„Ich bin der Gegenkandidat“, stellte sich Dr. Bernd Reißer seinem Publikum vor. Weil ihm seit Jahren Menschen ihre Sorgen und Nöte mitteilen würden, habe er eine andere Sicht auf die Dinge als ein „Verwaltungspolitiker“. Reißer, der als parteilos antritt, aber sowohl von der Bürgerinitiative Bruchsal (BIB) als auch vom AfD-Ortsverband - ungewollt - unterstützt wird, spricht von „undemokratischen Entscheidungen“, wenn es um die Flüchtlingsprobleme des Jahres 2015 geht. Man habe sich „hinter dem Landkreis versteckt“, inzwischen höre man von der Willkommenskultur nichts mehr. Kommunalpolitik solle sich „auf das Wesentliche beschränken“: die heimische ortsansässige Bevölkerung.
Reißer ist gegen eine wachsende Stadt. Die bringe nur mehr Verkehr. Stattdessen plädiert er für eine funktionierende Stadt. Vor allem den Sicherheitsaspekt stellt er in den Vordergrund. Und er will, dass die Stadt selbst Geld in die Hand nimmt, um Wohnungen zu bauen. Reißer, der seit 2014 Gemeinderat ist, wünscht sich eine kinderfreundlichere Stadt, will die Obere Kaiserstraße in einen Outdoor-Spielplatz verwandeln, regt Kinderbetreuung während des Einkaufens an und will die Kindergartengebühren bei 15 Prozent deckeln.

Für ein Bürgerforum im Netz

Marco Doneit, Mitglied von „Die Partei“, bezeichnet sich selbst als „politisch weißes Blatt“, als kommunalpolitischen Quereinsteiger mit Mut zur Lücke. Er sei selbst ins kalte Wasser der OB-Kandidatur gesprungen. Ihm gehe es darum, gerade auch junge Menschen dazu zu bewegen, zur Wahl zu gehen.
„Demokratie lebt von Entscheidungsmöglichkeiten“, sagte der 25-Jährige, der sich auch in der anschließenden Fragerunde keineswegs als „Spaßkandidat“ präsentierte. Er zeigte sich davon überzeugt, dass Anwohner lokale Probleme selbst am besten lösen könnten und schlug ein Bürgerforum Bruchsal vor, eine Plattform im Netz, auf der man Probleme thematisieren und Ideen schildern könnte. Außerdem machte er sich stark für einen Klimaschutzplan für Bruchsal. Doneit schloss als Einziger ohne „Wählt mich!“-Appell.

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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