Gemeinsam mit Kooperationspartnern aus Frankreich entsteht die diesjährige Februar-Premiere des Musiktheaters am Theater Pforzheim.
Pforzheim (kn) Der französische Regisseur und Produzent Olivier Desbordes ist Gründer und Leiter des Festival de St. Céré. Für sein langjähriges Engagement in den Bereichen Musik und Theater ehrte ihn jüngst die französische Regierung mit dem Ritterorden für Kunst und Literatur (Chevalier des Arts et des Lettres). Gemeinsam mit Regisseur und Sänger Eric Perez inszeniert er Georges Bizets Oper „Die Perlenfischer“. Im kommenden Sommer wird die Produktion auf der Freilichtbühne des Festivals in St. Céré zu sehen sein. In Pforzheim feiert die Oper ihre Premiere am Samstag, 16. Februar um 19.30 Uhr im Großen Haus.
Aus Freunden werden Feinde
Die Handlung der Oper gewinnt ihre Spannung aus einer Dreiecksgeschichte: Zurga und Nadir lieben beide das Mädchen Leïla – und schon werden aus Freunden Feinde. Doch mit einem Treueschwur und dem Versprechen, der Schönen zu entsagen, können die beiden ihre Rivalität überwinden und ihre Freundschaft erhalten. Schließlich trennen sich ihre Wege und es vergeht einige Zeit. Als Zurga zum Anführer der Perlenfischer gewählt wird, taucht Nadir wieder auf…
Erstes großes Bühnenwerk von Bizet
Georges Bizet komponierte seine Oper „Die Perlenfischer“ mit 25 Jahren. Sie ist das erste große Bühnenwerk des Komponisten, der posthum mit seiner Oper „Carmen“ berühmt wurde. Drei Jahre lang hatte der junge Mann mit dem renommierten „Prix de Rome“-Stipendium in Italien gelebt und gearbeitet. Dort wurden hauptsächlich geistliche Werke gefordert, die große Opernbühne war aber von Anfang an das Ziel Bizets. Zurück in Frankreich bekommt er das Angebot, für das Théâtre Lyrique zu schreiben. Die Geschichte von „Die Perlenfischer“ trug zu Beginn den Titel „Leïla“ und spielte noch in Mexiko. Doch bald wird der Schauplatz auf die Insel Ceylon, das heutigen Sri Lanka, verlegt. Die dort lebenden Perlenfischer geben dem Werk nun seinen Namen und heben den beteiligten Chor als Kollektiv hervor.
Solisten durchleben emotionales Kammerspiel
Exotisches Flair zaubert der Komponist durch beschwingte Rhythmen und farbenreiche Stimmungen auf die Bühne. Die Solisten durchleben ein emotionales Kammerspiel, das zwischen Leidenschaft und Bedrohung changiert. Mit großen Auftritten des Chores wechseln geradezu sakral klingende Momente der Anbetung hinduistischer Götter zu hochdramatischen Situationen. Eines der schönsten Duette für Bariton und Tenor ist die gemeinsame Erinnerung der beiden Männer an die Situation, in der sie sich das Treueversprechen gaben: „Au fond du temple saint“ („Und in der Tiefe des Tempels“). Bühnenbild und Kostüme der Inszenierung übernimmt Ruth Groß; sie war bereits mehrfach am Theater Pforzheim tätig und begeisterte zuletzt mit der Ausstattung des aktuellen Musicalerfolgs „Doktor Schiwago“. Erweitert wird der Assoziationsraum durch farbige Videoprojektionen von Clément Chébli.
„Die Perlenfischer“: Premiere am Samstag, 16. Februar um 19.30 Uhr im Großen Haus mit Einführung um 19.10 Uhr im Foyer. Weitere Vorstellungen am Do, 28. Februar, Mi, 6., Di, 12. und Do, 21. März sowie an weiteren Terminen im Laufe der Spielzeit, jeweils mit Einführung 20 Minuten vor Beginn im Foyer. Karten gibt es ab 17,20 Euro (ermäßigt 8,60 Euro) an der Theaterkasse am Waisenhausplatz telefonisch unter 07231/39-2440, im Kartenbüro in den Schmuckwelten und auf www.theater-pforzheim.de.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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