"Die Energie der Sonne in den Boden schaufeln" / Feldtag in Gochsheim: Landwirte trafen sich zum Thema "Regenerative Landwirtschaft"

Dietmar Näser, Martin Ebert und Friedrich Wenz (v.l.) berichten beim Feldtag in Gochsheim von ihren Erfahrungen mit regenerativer Landwirtschaft.
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Der Boden ist das wichtigste Gut des Landwirts. Darin sind sich alle einig. Wie man den Boden erhält, fördert und bearbeitet - darin gehen aber die Meinungen auseinander. In Gochsheim auf den Feldern von Landwirt Martin Ebert trafen sich deshalb fast 100 Landwirte zu einem Feldtag für regenerative Landwirtschaft mit den beiden Experten Friedrich Wenz, Wenz-Academy/Humusfarming und Dietmar Näser, "Die grüne Brücke - Büro für regenerative Landwirtschaft".

Die beiden haben ein System entwickelt, wie man den Boden verbessern kann und Kohlendioxid aus der Luft im Boden speichert. Beim Feldtag gab's dazu Informationen aus erster Hand. Zunächst hatten die Teilnehmer im Warmen und Trockenen die theoretischen Grundlagen gehört dessen, was sie dann zu sehen bekamen. Das Interesse war groß und die Landwirte kamen von weit her wie Südbaden, Schwäbische Alb oder gar aus dem Sauerland und der Schweiz. Das Anliegen war, mehr zu erfahren über das Thema "Humusaufbau und die Vitalisierung des Bodens"; eine Vitalisierung die ohne vermehrte Düngergaben, Pflanzenschutz und Unkrautvernichtung auskommt.

Humusbildung und Vitalisierung des Bodens

Die Entwicklung des Bodens soll dahin führen, dass sich die Pflanze selbst die notwendigen Nährstoffe aus dem Boden holen kann, zu den Zeiten, wenn sie die Nahrung braucht. Mit spezieller vielfältiger Zwischenfrucht und entsprechender sorgfältig-behutsamer Bodenbehandlung könne man dies erreichen, sagten die beiden Experten. "Die Pflanzen der Zwischenfrucht helfen uns mit ihren verschiedenen Eigenschaften bei der Bodenbearbeitung. Außerdem schaufeln sie per Photosynthese Kohlendioxid aus der Luft mit Hilfe der Sonnenenergie in den Boden."

Der Luft Kohlendioxid entziehen

Entscheidend sei, den Humusaufbau zu fördern durch eine erhöhte Aktivität von Kleinlebewesen und Mikroorganismen im Boden, "denn Humus ist der einzige nachhaltige Kohlenstoffspeicher", sagen Wenz und Näser. Durch den gezielten Einsatz effektiver Mikroorganismen entstehen Systeme um die verschiedenen Kulturpflanzen herum, die einen guten Ertrag ermöglichen ohne oder nur mit geringem Chemie-Einsatz.

Erhöhte Aktivität von Kleinlebewesen und Mikoorganismen

"Wir wissen inzwischen, dass bestimmte Systeme funktionieren und auch wie", sagt Martin Ebert, der nach diesen Ansatz seine Felder bewirtschaftet. "An anderer Stelle sind wir noch beim Entwickeln und Ausprobieren. Das alles braucht seine Zeit." Dabei gilt, was Näser und Wenz beim Feldtag sagten: "Schauen Sie sich ihren Boden genau an, mit Spaten und Sonde, und ziehen Sie daraus Ihre Schlüsse - Der Boden ist die beste Uni."

Erfahrungsaustausch mit Experten vor Ort

Die beiden Experten bieten mit dem Feldtag auf dem Betrieb Ebert einen intensiven Erfahrungsaustausch an und dazu viermal im Jahr so genannte Bodenkurse - im Winter einen mit Theorie und im restlichen Jahr drei Praxistermine auf den Feldern. Hier kann man an Versuchsreihen die unterschiedliche Bodenentwicklung und das entsprechende Wachstum begutachten.

Dietmar Näser, Martin Ebert und Friedrich Wenz (v.l.) berichten beim Feldtag in Gochsheim von ihren Erfahrungen mit regenerativer Landwirtschaft.
Dietmar Näser erläutert, was man an den Pflanzen der Zwischenfrucht, hier eine Sonnenblume, und an den Bodenproben erkennen kann. Rechts (halb verdeckt) Martin Ebert und Friedrich Wenz (grüne Jacke)
"Der Boden ist unsere Uni." - Sich selbst ein Bild machen über regenerative Landwirtschaft an Hand von Bodenproben, das konnten rund 100 Landwirte beim Feldtag in Gochsheim.
Autor:

Martin Stock aus Region

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