Schöne Bescherungen im Gugg-e-mol

Glänzender Auftakt der Spielzeit im Brettener Kellertheater

Furios startete die Truppe des Brettener Gugg-e-mol-Theaters am Samstagabend in die Spielzeit. Passend zur Vorweihnachtszeit steht mit „Schöne Bescherungen“ eine Komödie zum Fest der Liebe auf dem Spielplan. Geschrieben von Alan Ayckbourn, behandelt das Stück nicht nur die schönen und idyllischen Seiten des Familienfestes, sondern, wie beim Autor zu erwarten, auch die eher unerfreulichen. Und so bleibt dem Zuschauer, während das Fest auf der Bühne seinen Lauf nimmt, das Lachen doch häufig beinahe im Halse stecken. Freilich nur beinahe, denn zu komisch sind die Darbietungen, die das Ensemble hier auf die Bühne zaubert.

Unterm Baum liegen nicht nur die Nerven blank

Mit dem bei einer Boulevard-Komödie gebotenen Tempo und perfektem Timing agieren und parlieren die Akteure unter der Regie von Judith Fritz und füllen die Charaktere des Stückes mit Leben. Da ist das Gastgeber-Ehepaar, das nur noch aus Gewohnheit zusammen ist und sich gegenseitig nervt, deren ambitionierter Sohn, dazu der bemühte Versager mit Doktortitel und trinkender Frau, ein junges Paar mit Kindern und Problemen, der so zackige wie misstrauische Onkel mit schneidigem Auftreten und scharfer Waffe, die unbemannte Tante und schließlich der Gast, der das ohnehin fragile Familienleben arg ins Wanken bringt. Und das nicht nur in seiner eher unfreiwillig übernommenen Rolle als Weihnachtsmann – auch die Dame des Hauses gerät angesichts seines verhaltenen Charmes unerwartet heftig aus dem Gleichgewicht …
Einen Riesenspaß hatten die Premierengäste mit dieser rasanten Inszenierung, manch einer hielt sich den Bauch vor Lachen, und lang anhaltender heftiger Applaus beendete eine Aufführung, die spritziger und pointierter kaum hätte sein können.
Weitere Termine unter www.gugg-e-mol.de, Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich.
(tm)