Harald Hurst mit Volker Schäfer in Diedelsheim
Der Diedelsheimer Bürgerverein präsentierte vor ausverkauftem Haus Harald Hurst, der Volker Schäfer mitbrachte, um das gesprochene Wort musikalisch zu untermalen. Hurst ist mit Schäfer seit 30 Jahren auf der Bühne. Die Beiden sind sozusagen gut aufeinander eingespielt. „So isch’s wore“ – Der Abend nahm seinen Lauf.
Harald Hurst ist in unserer weiteren Gegend allseits als Mundartschriftsteller bekannt. Was aber wenige wissen, ist, dass er Diedelsheimer Wurzeln hat. Ein paar Äckerlen oder Stücklen nennt er heute noch sein Eigen, und Verwandtschaft gibt es auch noch. Gespannte Gesichter, denn viele sind als Fan gekommen und da kennt man schon seine Bücher oder war in seinen Lesungen. Es wurde gerätselt, wann er denn das letzte Mal in Diedelsheim war. Die Lösung konnte Heidemarie Leins, die 1. Vorsitzende des Bürgervereins, geben. Es war 2015 und schon lange her.
Hurst reduzierte seine Lesungen und schreibt mehr, so seine Erklärung. Ja, und dass wir an einem Freitag zusammen kommen, das gefällt ihm ganz besonders gut, denn „do geht Woch scho nauszus“. Und überhaupt auch die kalte Jahreszeit geht „nauszus“. Er war froh, dass ihn niemand fragte, wie lange er denn machen würde. Die Frage kommt schon mal sonntags vor. Ja, warum, haben Sie keine Zeit? „Ha doch, abber zum Dadord wäre me gern dohoim.“
Wenn er von den Handwerkern erzählt, da konnte doch jeder mitreden. Es kann älteren Personen schon mal gesagt werden, sie renovieren bestimmt zum letzten Mal. Und weil das bei Hurst auch so war, hatte die Renovierung viel Zeit gekostet. „Se hen gud gschafft, abber senn ofd net do gwäse“. Der Maler hatte Mitleid und empfahl ihm, doch in die Stadt zu gehen. Aber er kannte schon alles, so gab er sich nachmittags frei, weil er an einem guten Betriebsklima interessiert ist, und setzte sich ins Café.
Sicherlich denkt man manchmal am Glascontainer, wenn jemand mit ganz vielen Flaschen ankommt, „di hen bstimmt a feschdle ket“. So viel kann „oiner aloi jo gar net saufe“. Auch das dachte Hurst, als er den Mann mit den vielen Flaschen sah. Die seinen verbarg er geschickt.
Hurst ist ein exzellenter Beobachter in der Straßenbahn, im Aufzug, beim Klassentreffen, wo sich ganz viele neue Hüften treffen, oder sonst wo. Wenn er sagt, ein Mann braucht eine Frau, damit er weiß, was er will, dann hat er die Sympathie der Frauen auf seiner Seite. Und der Mann an meiner Seite sagt, der Spruch kann doch unmöglich von ihm sein.
Zur großen Freude las Hurst aus einem unveröffentlichten Manuskript vor und meinte, als die Besucher Beifall zollten, dass er es jetzt drucken lassen kann und „net fortschmeiße“ muss.
Der Abend verging wie im Flug. Dankesworte der 1. Vorsitzenden an Harald Hurst und Volker Schäfer, die sich über die „Worschdkörble“ sehr freuten und versprachen wieder zu kommen.
Autor:Heidemarie Leins aus Bretten |
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