Interview mit "Olaf der Flipper" Malolepski
"Mache weiter, solange ich gesund bin"

Olaf Malolepski auf dem diesjährigen Musikfestival "Parookaville" in Weeze in Nordrhein-Westfalen. Foto: Jonathan Braasch
  • Olaf Malolepski auf dem diesjährigen Musikfestival "Parookaville" in Weeze in Nordrhein-Westfalen. Foto: Jonathan Braasch
  • hochgeladen von Christian Schweizer

Bretten (ger) Olaf Malolepski, besser bekannt als "Olaf der Flipper", ist seit der Trennung der „Flippers“ 2011 als Solokünstler unterwegs. Viele Alben, die er seither veröffentlicht hat, haben es in die Top Ten geschafft. Doch, dass der Titel „Wir sagen Danke schön!“, mit dem die Flippers 2009 ihr 40-jähriges Bühnenleben feierten, 13 Jahre später zum Sommerhit wird und nicht nur auf Schlagerpartys läuft, hat auch den 76-jährigen Künstler, der seit 50 Jahren in Bretten lebt, mehr als überrascht.

„Wir sagen Danke schön!“ ist gerade überall zu hören. Wie kam es zu diesem Revival?
Meine Tochter Pia hat mir vor einem halben Jahr erzählt, dass das Lied auf Mallorca rauf und runter gespielt wird. Und dann ist das richtig explodiert und zum Sommerhit geworden! Beim Peter-und-Paul-Fest sind 16-Jährige auf mich zugekommen und haben mir „Wir sagen Danke schön!“ vorgesungen. Für mein neues Soloalbum, das nächstes Jahr erscheint, habe ich das Lied zusammen mit DJ Jerome mit Disco-Beats aufgenommen. Einen solchen Hype habe ich noch nicht erlebt! Das liegt bestimmt auch am Internet, dadurch hat man eine ganz andere Vervielfältigung. Die jungen Leute schauen ja gar kein Fernsehen mehr.

Nutzen Sie die Neuen Medien auch selbst?
Ja, dabei hilft mir Pia. Ich habe schon Wohnzimmerkonzerte auf den Sozialen Plattformen gegeben. Das ist toll, dass man damit so viele Menschen erreichen kann.

Das Lied hat für Sie Auftritte mit sich gebracht, auch an für einen Schlagersänger eher ungewöhnlichen Orten wie dem Parookaville, einem Elektro-Festival in Nordrhein-Westfalen. Wie war das für Sie?
Das war sensationell, da sind an vier Tagen 225.000 Menschen. Die Anlage dort ist so groß wie das Oktoberfest. Ich kam dorthin und junge Leute in allerlei bunten Aufmachungen sind auf mich zugekommen und haben nach einem Autogramm gefragt. „Das ist aber für mich, nicht für meine Oma“, haben sie gesagt, und: „Okay, dann nehme ich gerne auch noch eins für meine Oma mit.“ WDR 1 hat dort ein Interview mit mir gemacht, und die spielen gar keinen Schlager. Ich war wohl eines der Highlights, das war wirklich überwältigend. Das hat mich sehr berührt, wie begeistert die jungen Leute waren.

Ich habe gelesen, dass der Song auch bei Rockfestivals wie dem Hurrican, dem Southside und sogar bei Rock am Ring vom Publikum gesungen wurde. Wie erklären Sie sich diesen Erfolg?
Wenn etwas gefällt, dann ist es generationenübergreifend. Wirklich erklären kann ich das nicht. Nach Mallorca fahren ja viele Menschen, die haben „Wir sagen Danke schön“ dort gehört und wieder mit hierhergebracht. Und dann haben es vielleicht die Jungen ihren Eltern und Großeltern erzählt, die es schon kannten. Da sind einfach viele Zufälle zusammengekommen. Es kann auch sein, dass die Leute jetzt, nach zwei Jahren mit Corona, befreit sind und wieder Freude haben, und es ihnen ein Bedürfnis ist „Danke schön“ zu sagen.

Es läuft ja auch eine Petition, dass Sie nächstes Jahr bei Rock am Ring auftreten sollen. Ist das auch etwas für Sie?
Na klar, das kann ich mir gut vorstellen, mit den Flippers-Hymnen wie „Mona Lisa“, „Lotusblume“ oder „Die rote Sonne von Barbados“ dort eine halbe Stunde zu spielen.

Was steht jetzt alles bei Ihnen an?
 Ich hole gerade viele Termine nach, die in der Coronazeit nicht stattfinden konnten. Und habe auch mehrere Fernseh-Auftritte gehabt, zum Beispiel bei Florian Silbereisens „Die große Schlager Strandparty“. Gerade war ich in Köln und habe Fotos für das neue Album gemacht und dann werde ich noch Videos für jeden Song drehen. Am 5. Oktober startet meine Tour für das neue Album in Potsdam, hier in der Nähe bin ich am 5. November in Rastatt und am 6. November in Kirchheim unter Teck. Ich freue mich sehr auf die Fans, auch wenn wegen des Virus noch Vorsicht geboten ist. Aktuell kommen gerade sehr viele Anfragen rein, die ich wegen der Tournee gar nicht alle annehmen kann. Wenn es geht, werden sie auf später verlegt. Aber ich kann mich halt auch nicht verteilen! (lacht) Ich sage immer: Solange ich gesund bin, mache ich sehr gerne weiter. Und sage „Danke schön“!

Die Fragen stellte Redakteurin Katrin Gerweck.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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