Hüter bedrohter Eulen
Rekordergebnis beim Steinkauz-Schutz

Ehepaar Döppenschmitt nach dem Beringen von fünf Steinkauz-Küken. | Foto: Döppenschmitt
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  • Ehepaar Döppenschmitt nach dem Beringen von fünf Steinkauz-Küken.
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Region (red) Seit fast 40 Jahren kümmern sich Gerd Döppenschmitt und seine Frau um den stark bedrohten Steinkauz. Anfang der 1980er-Jahre waren im nördlichen Enzkreis gerade einmal zwei Paare bekannt. Inzwischen betreut das Ehepaar Döppenschmitt über vierzig Brutpaare. Über 130 spezielle, zum Teil selbst gebaute Brutröhre sorgen für den Erhalt der kleinen Eule. Gerd Döppenschmitt ist ehrenamtlicher Vogelberinger und damit Mitarbeiter der Vogelwarte Radolfzell. Durch die Beringung wird versucht, die Bewegungen und Entwicklungen des Steinkauzes in Deutschland genau zu beobachten und so gezielte Hilfestellungen zu erarbeiten.

Ein Zwerg unter den heimischen Eulen

Der Steinkauz (Athene noctua) ist mit einer Körpergröße von etwa 20 Zentimetern, seinen schwefelgelben Augen und dem kurzen Schwanz ein Zwerg unter den heimischen Eulen. Seinen wissenschaftlichen Namen verdankt er der griechischen Göttin Athene. Noch in den 1960er-Jahren war die kleine Eule in Baden-Württemberg weit verbreitet. Der Jahrhundertwinter (Polarwinter) 1962 bis 1963 vernichtete fast den gesamten Steinkauzbestand in Baden-Württemberg. Danach konnten sich die Bestände nur spärlich erholen. Anschließend kam mit der EU-Agrarpolitik in den 1970er-Jahren das Schreckgespenst der Flurbereinigung und damit die Zerstörung wertvoller Lebensräume. Allein in Baden-Württemberg wurden damals über 25.0000 Hektar Streuobstwiesen vernichtet und in Ackerland umgewandelt.

Wegen seines Rückgangs wurde der Steinkauz 1972 zum Vogel des Jahres gekürt. In der Schweiz ist er Vogel des Jahres 2021. Der Steinkauz liebt offene Landschaften mit lockerem Baumbestand. Streuobstbestände, Kopfweiden mit Höhlen, einzeln stehende Ackerbäume und alte Mauern dienen ihm als Nist- und Schlafplätze. Wo diese Strukturen in der Landschaft verschwinden und eine extensive Bewirtschaftung ausbleibt, müssen Steinkäuze weichen.

Erfolgreicher Einsatz: Über 40 Brutpaare und 125 Jungkäuze

Die Nahrung des Steinkauzes besteht hauptsächlich aus Mäusen. Er ist also ein biologischer Schädlingsbekämpfer. Insekten wie Heuhüpfer und Käfer liefern ihm wertvolle Proteine. Der Steinkauz ist wärmeliebend und gehört wie Bienenfresser und Wiedehopf zu den Profiteuren der Klimaerwärmung.

Der große Einsatz der Döppenschmitts für dieses Projekt hat sich gelohnt: 125 Jungkäuze haben das Licht der Welt erblickt. "Das ist das beste Brutergebnis, seit wir mit diesem Projekt begonnen haben.
Wir hoffen, dass die unerfahrenen Käuzchen gut durch den Winter kommen und einen Partner finden", so Gerd Döppenschmitt.

Ehepaar Döppenschmitt nach dem Beringen von fünf Steinkauz-Küken. | Foto: Döppenschmitt
Beim Beringen werden alle Küken gewogen zwecks Datenerfassung für die Vogelwarte Radolfzell.  | Foto: Döppenschmitt
Steinkauzbrut an einer Naturhöhle. | Foto: Döppenschmitt
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Kraichgau News aus Bretten

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