Was macht eigentlich ...? - Willi Leonhardt, ehemaliger Brettener Bürgermeister
Nur weil man in den Ruhestand geht, muss man nicht gleich untätig sein. Das beweist Brettens ehemaliger Bürgermeister Willi Leonhardt, der neben zahlreichen Ehrenämtern auch noch einen genauen Blick auf die Lokalpolitik wirft.
Bretten (wh) 2015 verabschiedete sich Willi Leonhardt nach 51 Jahren im Dienst der Stadt Bretten aus der aktiven Lokalpolitik. „Ich halte mich zurück“, sagt der Bürgermeister a.D., „Ich habe schon bei der Verabschiedung gesagt, dass ich keine Leserbriefe schreiben werde, aber ich sage meine Meinung, wenn ich gefragt werde“. Ganz heraushalten will sich der in Bretten geborene und aufgewachsen auch gar nicht. „Ich bin sehr heimatverbunden. Eine Weltreise möchte ich gar nicht unternehmen“, so Leonhardt. Kein Wunder also, dass er sich immer noch sehr für die Entwicklungen in seiner Heimatstadt interessiert. „Es ist viel Leben in der Lokalpolitik: Die Verwaltung positioniert sich stark und auch der Gemeinderat ist sehr aktiv“, sagt Leonhardt. Die OB-Wahl werde auf jeden Fall spannend.
Zahlreiche Ehrenämter
Aber auch sein ehrenamtliches Engagement liegt ihm sehr am Herzen. „Als bekannt wurde, dass ich in Rente gehe, wurde ich von vielen Vereinen angesprochen, ob ich nicht eine Funktion übernehmen möchte“, erzählt Leonhardt. Viele Vereine, so habe er erfahren, hätten große Schwierigkeiten, Leute zu finden, die Ämter übernehmen wollen. „Das enttäuscht mich ein bisschen, denn dadurch geht uns ein Stück Kulturgut verloren“. Er selbst hat gleich mehrere Ehrenämter inne, die meisten bereits seit Jahren. So ist er Erster Vorsitzender des Brettener DRK-Ortsvereins, engagiert sich im Lions Club Bruchsal, ist als Kassier im Förderverein der Hebelschule tätig, Vorstand einer privaten Brettener Stiftung und Vorstandsvorsitzender der Melanchthon-Schülerpreis-Stiftung. „Meiner Frau ist das fast zu viel“, lacht der ehemalige Bürgermeister. Alles in allem genießt er es aber, mehr Zeit für seine Familie zu haben. „Meine Frau hat mir 40 Jahre den Rücken freigehalten. Jetzt will ich etwas zurückgeben“. Nach seiner Verwaltungslehre arbeitete 24 Jahre lang als Stadtkämmerer und hatte 24 Jahre lang das Amt des Bürgermeisters inne – parteilos, wie er betont. Der Ruhestand kam für ihn zur rechten Zeit: „Eigentlich war ich froh, dass ich mit 66 aufhören konnte. Es war der richtige Zeitpunkt. Jetzt kann ich zu Veranstaltungen gehen, weil ich möchte und nicht, weil ich muss“.
Bereits das zweite Stadtjubiläum
Zum Beispiel im Rahmen des 1250. Jubiläums der Stadt Bretten. Es ist schon das zweite Stadtjubiläum, das Leonhardt feiert. Er war schon beim 1200. Stadtgeburtstag dabei. Das in diesem Jahr stattfindende Programm hat er noch selbst im Ausschuss von 2012 bis 2015 mitgestaltet. Dort wurde unter anderem bereits die Idee für das Kunstprojekt mit Thomas Rebel geboren. Sein Fazit zum Jubiläumsfestwochenende lautet: „Es war ein sehr gelungenes Festwochenende. Das Wetter hat mitgemacht und erfreulich war die Beteiligung der Partnerstädte. Man hat auch gesehen, dass es gut von der Bevölkerung angenommen wurde. Jetzt bin ich gespannt auf die Veranstaltungsreihe ,Sommer im Park‘.“
Autor:Wiebke Hagemann aus Bretten |
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