Nötig oder nervig?
Vier Dinge, die man zum Thema E-Scooter wissen sollte
(djd-mk). Seit Sommer 2019 sind sie auf den Straßen deutscher Großstädte unterwegs und sorgen für viel Gesprächsstoff: Für die einen gelten E-Scooter als echte Innovation der Verkehrswende - anderen gehen die kleinen, wendigen Flitzer auf die Nerven. Diese vier Dinge sollte man zum Thema E-Roller wissen:
1. Richtlinien und Regeln für die Benutzung
Um im öffentlichen Verkehr mit dem E-Scooter unterwegs sein zu dürfen, muss dieser eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) besitzen. So dürfen E-Roller eine Leistung von maximal 500 Watt haben und eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h. Sie müssen mit einem Vorder- und Rücklicht ausgestattet sein, grundsätzlich gelten für die kleinen Flitzer ähnliche Regeln wie fürs Fahrrad. Das Fahren auf Radwegen, Radfahrstreifen und Fahrradstraßen ist erlaubt - wenn diese fehlen, darf die Straße genutzt werden.
2. Versicherung und Helm
Der E-Scooter muss versichert werden und das Klebekennzeichen am Roller sichtbar sein, damit er auf öffentlichen Straßen gefahren werden kann. Eine Helmpflicht gibt es nicht, allerdings ist man analog zum Fahrrad mit einem Helm deutlich sicherer unterwegs.
3. Pro E-Roller: Klimafreundliche letzte Meile mit Ökostrom
Elektroroller sollen einen Beitrag zur sogenannten Mikromobilität leisten und die Straßen vom Autoverkehr entlasten, indem Berufstätige beispielsweise die letzte Strecke zum Job mit dem Scooter zurücklegen. CO2-Emissionen verursacht der Flitzer analog zum E-Bike nur dann nicht, wenn er mit echtem Ökostrom geladen wird. "Wer mit den E-Rollern unterwegs ist, verringert zudem den Verkehrslärm", betont Volker Walzer, Unternehmenssprecher beim Ökostromanbieter LichtBlick.
4. Kontra E-Roller: Radwege werden noch voller
Mit E-Rollern werden eventuell die Straßen entlastet, aber auf den sowieso meist viel zu engen Radwegen kommen weitere Teilnehmer hinzu. "Bei vielen Leihrollern in den Großstädten kommt hinzu, dass sie oft billige Fabrikate und schnell defekt sind und dass der häufig fest verbaute Akku eine sehr kurze Lebensdauer hat", erläutert Volker Walzer. Demnach produzieren die Anbieter Unmengen von Elektroschrott. "Hinzu kommt, dass einige Verleiher die E-Scooter mit einem Auto einsammeln lassen, ein weiterer Minuspunkt in der Ökobilanz", so Walzer. Die klimafreundlichste und gesündeste Option etwa für die letzten Kilometer zur Arbeit bleibe demnach das Fahrrad.
Autor:Kraichgau News Ratgeber aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.