Regierungspräsidentin zu Gast in Bretten
Jungwildrettung per Drohne

Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder im Gespräch mit der "Drohnengruppe zur Kitzrettung" der Jägervereinigung Karlsruhe. | Foto: RP
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Bretten (kn) Bei einem Besuch in Bretten hat sich die Regierungspräsidentin des Regierungsbezirks Karlsruhe, Sylvia M. Felder, zusammen mit der für den Bezirk zuständigen Bezirksjägermeisterin,  Elke Marko, über die Arbeit der Jäger informiert. Dazu war sie bei der "Pächtergemeinschaft Großer Wald" in Bretten zu Gast. Im Vordergrund ihres Besuchs stand die Demonstration eines Einsatzes durch die "Drohnengruppe zur Kitzrettung" der Jägervereinigung Karlsruhe. Diese spürt mit Hilfe von Drohnen Rehkitze auf Feldern auf, um sie vor dem Mähtod zu bewahren.

Vorfall mit totem Rehkitz 

Tragischerweise sei das Thema für die Regierungspräsidentin in den letzten Tagen besonders präsent geworden, da ein solches Vorkommnis Anfang letzter Woche bei Mäharbeiten des Landesbetriebs Gewässer in Dettenheim-Rußheim passiert sei, heißt es in einer Mitteilung des Regierungspräsidiums (RP). "Wir sind sehr bestürzt, dass gerade in unserer Behörde ein solches Unglück geschehen ist, da mir die Rettung von Jungwild besonders am Herzen liegt. Deshalb werden wir den Vorfall aufklären und dabei auch unsere aktuelle Praxis genauestens überprüfen", so Felder bei ihrem Besuch in Bretten.

Drohneneinsatz zur Kitzrettung

Im Mai und Juni sind viele Wiesen in der Region Kinderstube von Rehkitzen. Dort werden sie bevorzugt im hohen Gras, insbesondere auch auf landwirtschaftlichen Flächen, geboren. Da Rehkitze bis zu einem gewissen Alter keinen Fluchtreflex haben, ist die Gefahr von einem landwirtschaftlichen Mähwerk erfasst zu werden, sehr groß. Jäger und Landwirte seien aber dem Tierschutz verpflichtet und bemüht, dieses Leiden zu vermeiden, so das RP. Die "Drohnengruppe zur Kitzrettung" der Jägervereinigung Karlsruhe setzt dazu Drohnen mit Wärmebildtechnik ein. 

Der Hund im Kitz-Pelz

Beim systematischen Überfliegen von Wiesen vor der Mahd werden von der Gruppe Infrarotbilder an die Kitzretter übertragen. Die Rehkitze sind aufgrund ihrer Körpertemperatur in den frühen, kühleren Morgenstunden deutlich zu erkennen. Sie werden dann vom Kitzrettungs-Team aus dem Feld getragen und in den Schatten am Feldrand in eine Kiste gesetzt. Nach der Mahd werden sie wieder frei gelassen. Die insgesamt zwölf Piloten und Helfer agieren in drei Teams und decken den gesamten Landkreis Karlsruhe ab. Zur Demonstration des Einsatzes musste der Hund des Jagdpächters herhalten: "Kalle" wurde in einer Wiese abgelegt und anschließend von der Drohne gefunden. Regierungspräsidentin Felder dankte den Kitzrettern für ihr ehrenamtliches Engagement: „Was Sie hier für den Tierschutz leisten ist großartig und erspart sehr viel Tierleid“, so Felder. Und weiter:  "Deshalb ist der Tierschutzgedanke ja auch richtigerweise fest in den Grundsätzen der Waidgerechtigkeit, der Ethik der Jagd, verankert".

"Noch artgerechter geht es nicht"

Im Anschluss an die Drohnendemonstration besuchte Felder die Wildkammer von Hegeringleiter Peter Steiner in Bretten-Gölshausen. "Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich darauf verlassen können, dass Wild nach allen Vorschriften entsprechend hygienisch einwandfrei aufbereitet wird", betonte die Regierungspräsidentin. In diesem Zug zeigte sie sich beeindruckt von den Räumlichkeiten und den sehr hohen hygienischen Standards der Wildkammer. "Bei Wildfleisch muss man tatsächlich sagen: Noch artgerechter geht es nicht. Hier zeigt sich ein großes Verantwortungsbewusstsein und Verständnis für ökologisches Handeln", so Felder zu den Jägern.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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